Kapitel 5

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Die Rufe waren immer noch deutlich zu hören

Die Mädchen konnten den geistesgestörten Clanmitgliedern nicht entkommen. Sie rauschten um ihr Leben die steile, gefährliche Ebene hinunter. Unter anderem gab es ein paar 360° Drehungen in Richtung Schlamm, wilde Haken-Schläge, Purzelbäume, solche, die selbst Simone Biles nicht überbieten konnte, und Sprints, die fast denen von Usian Bolt ebenbürtig sein könnten. "Denkst du wir landen im Guinness-Buch der Rekorde?", schnaufte Moni. Währenddessen zwängte sich Kati durch das Unterholz: "Bestimmt als die dreckigsten Waldbewohner der Nation!" Die Brünette zog ihre Freundin mit einem Ruck zu sich. Sie konnten diese Psychopathen nicht abwimmeln. Eine grausige Verfolgung, nicht wahr? Was würde passieren, wenn die Meute die Freundinnen erwischte? "Ach komm schon. Ohne Schlamm, kein Fun! Das ist die Kindheit!", Belly grinste sie nervös an. Kati verdrehte die Augen, eine Bemerkung wollte sie sich lieber für später (oder gar nicht) aufheben. Hand in Hand (wie kitschig) liefen sie aus dem Wald hinaus. 

Nur ein paar Meter hinter ihnen, fingen die Bewohner mit dem Gefecht an. Brennende Pfeile flogen durch die Lüfte. Unzählige Sprüche wurden in Eile rückwärts gemurmelt, Tränke verbraucht, um die maximale Kampfkraft der Einsatztruppe herbei zu führen und die "bezaubernden", nervtötend kläffenden Jagdhunde waren ihrem tierischen Instinkt verfallen. Es war fast so, al hätte es die Mädchen nicht nach Eldarya gebeamt, sondern direkt in " Clash of Clans"... Oder so ähnlich...
"Die haben ja nen Rad ab! Fackeln alles ab, nur um uns zu kriegen!", fluchte Tarien abermals. Sie konnte froh sein, dass sie als Sportmuffel mit ihrem Hund jeden Tag in den Ferien sowie in ihrer Freizeit joggen war. Strawbelly erging es ähnlich. Die Ausdauer war ihr aufgrund des eisernen Trainings im Fitnessstudio zu Gute gekommen. Allmählich verloren die Mädchen jedoch an Tempo. Ihre Schritte wurden schwerfälliger und die Atmung unkontrollierter. Bald schon erschlaffte jeder Muskel. Die beiden waren vielleicht die einzigen Menschen auf diesem unbekannten Universum. Ein lebender Beweis der Menschlichkeit. Der letzte lebende Beweis. Vielleicht hatten sie j noch Glück und würden nach ihrer Gefangennhme in einem Zoo ausgestellt.
Wenn sie es dennbüberlebten. Die eine bekam jetzt schon einen Buckel wie der Glöckner von Notre Dame, und die andere verletzte sich während des Stunts am Knöchel und humpelte darauf los. Ja, dies hielten sie wohl nicht mehr lange durch...
Da Kati ein Waldmensch war, übernahm sie mehr oder weniger die - etwas langsame - Führung. Belly stolperte nur hinterher und versuchte nicht über irgendeinen Ast zu fallen und sich den Kopf an den nächsten Baum aufzuschlagen. Warum verdammt nochmal lagen hier so viele lose Äste herum? Das war ein Computerspiel! "Mimichino, du Biest! Wenn du schon ein Spiel released, dann auch bitte ohne Fehler", heulte Moni auf. Wer um alles in der Welt gab für diese langweiligen Äste-Animation so viel Geld aus? 

Tarien hielt abrupt vor einem Baum an. Strawbelly blickte ihr zu und formte mit den ihren Lippen die ersten Buchstaben, doch sie wurde von der Brünetten alamiert still zu sein. Dazu hielt sie sich einen Finger vor die Lippen, knüpfte ihren provisorischen Lederjacken-Beutel auf und deponierte das gesamte Essen, bis auf eine Schachtel Kekse in die Baumhöhle. Die beiden "Siris" und Monis Tamagotchi folgten. "Wir müssen weiter!", Strawbelly stand der Angstschweiß (und zugegeben auch der Sportschwieß) auf der Stirn, als sie ihre seelenruhige Freundin am Arm packte und weiter durch den Wald schleifte. „Denkst du, es hilft uns weiter, wenn sie einen von uns fangen, und der andere dann nichts mehr zu essen hat? Sowas nennt man Vorsorge!" Die Schwarzhaarige ignorierte ihre Freundin jedoch und schubste sie stattdessen weiter voraus. Es war eher eine Vorsorge für sie selbst. Diese Keks-Fanatikerin...

"Auf sie!", befehligte Miiko nicht weit hinter ihnen. „Schneller!", Moni konnte den wütenden Mob schon fast in ihrem Rücken spüren. „Ja, ja! Ich mach ja schon!", nein. Tarien wurde nicht wirklich schneller. Sie war, anders als ihre Freundin auf Ausdauer ausgelegt, und nicht auf Schnelligkeit. „Da vorne sind sie!", zweifellos, es war der schwarzhaarige Adonis mit Augenklappe, der sie soeben entdeckt hatte. Das blauhaarige Spitzohr fügte noch etwas hinzu: „Haltet sie! Sie haben die Kekse und den Honig geklaut!" Die Truppe watschelte wie ein Scharr Pinguine auf sie zu. Ja gut... Einebsehr schelle Scharr Pinguine... Aber immerhinn!
„Oh mein Gott!", Moni ging wirklich die Düse, „Lauf, Kati! Lauf! Wir werden sowas von sterben! Dead by Daylight is real!" Doch im nächsten Moment prallte sie schon in den Rücken ihrer grünäugigen Freundin: „Was bleibst du so einfach... Oh!"Die Mädchen standen an dem Rand eines Abhangs. Unter ihnen erstreckte sich das endlose, tiefblaue Meer. Kati fluchte: „Scheiße! Was machen wir jetzt? Die werden uns mit ihren Killer-Moves eins über die Rübe hauen. Und nein, wir haben keine Perks oder dergleichen!" Moni hingegen, ging alle möglichen Szenarios durch und bereitete schon einmal ihr Testament vor. Denn die Killer in diesem Team-Play waren nicht unbedingt die freundlichsten und an einem Haken möchte doch niemand hängen...Oder? Sie rannte verängstigt um ihre eigene Achse im Kreis herum, wie immer. Dabei schwang die Vietnamesin die Hände in die Höhe, während Kati zwanghaft nach einem Ausweg suchte. Doch viel Zeit blieb den beiden dazu nicht, denn *Rumps* schon brach der Wütende Mob aus dem abgebrannten Wald heraus. Allen voran ein zum Spürhund mutierter Nevra, der die Nase hoch in die Luft gehalten hatte um ihre Fährte nicht zu verlieren. Man konnte schon fast meinen, dass er Marvyn Macnificent sei, so hoch reckte er die Nase, denn das tat der Youtuber nur, wenn ihm mal wieder eine kleine Haar-Panne mit dem Föhn passierte. (Bild wird noch eingefügt xD)
„Fuck!", die Mädchen erstarrten, als die Horde auf sie zu gerast kam (nein, nicht mehr wie watschelnde, süße kleine Pinguine aus der Serie Pingu oder Piyo-Chan) Ezarel legte noch einen Zahn zu um schneller bei ihnen zu sein, dabei zeigte er auf das Päckchen in Katis Hand: „Stehen bleiben! Rückt sofort die Kekse wieder raus!"„Nix da!", Kati blickte ihre vollkommen aufgelöste Freundin entschuldigend an und drückte sich dabei die Kekse beschützerisch an die Brust, „Sorry Moni!" „Wie meinst du das? Es ist doch nicht deine Schuld, das sie uns ge.... Aaahh!", dann gab Kati ihr einen Ruck und schubste sie die Klippe hinunter. Es war ihr einziger Ausweg. Und Aufgeben zählte auf keinen Fall. "Ich hab dich definitiv nicht danach gefragt, wie ich sterben will!", schrie Belly lauthals los, ehe sie unten schon auf das Wasser aufschlug und kurze Zeit später prustend wieder an der Oberfläche auftauchte. Tarien blickte noch einmal zurück, auf den Elfen, der schon fast bei ihr war. Dieser starrte sie nur grimmig an und wurde nochmals schneller: „Vergiss es! Die Kekse bleiben hier! Das sind meine Babys!" Die Kekse kicherten vor sich hin und wackelten, bis die Krümel nur so aus ihnen herrausflogen. Verstört über diese unerwartete Wendung verharrte die Brünette kurz und blickte die Verpackung an. Sie hatte Lach-Kekse geklaut... Was ging in dieser Welt bitte noch schief, wenn noch nicht einmal Kekse Kekse waren, sondern eben komische Kekse?
Doch dann, kurz bevor Ezarel sie erreicht hatte, besann sie sich wieder auf das wesentliche und sprang auch endlich. Kati konnte seine Hände noch ihre Haare streifen spüren. Doch es war zu spät. Sie fiel. Und das einzige was sie noch hörte war ein Elf, der seinen Keksen nachtrauerte... und im Hintergrund Adele wie sie gerade lauthals „Skyfall" kreischte...Die Teenagerin gröllte mit...Dann schlug sie mit ihrem Allerwertesten schon auf das Wasser auf. Diese Arschbombe würde unvergesslich bleiben...Womöglich in die Geschichte eingehen.....

Ein Sturzflug nach EldaryaWhere stories live. Discover now