12

11.6K 388 178
                                    


Ehe Alexandra sich versah, war beinahe ein weiterer Monat ins Land gegangen und das nächste Get-Together, wie es in der Redaktion hieß, stand an

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ehe Alexandra sich versah, war beinahe ein weiterer Monat ins Land gegangen und das nächste Get-Together, wie es in der Redaktion hieß, stand an. Ihre Probleme mit Katharina hatten sich weitestgehend gelöst. So jedenfalls betrachtete Alex die Situation. Katharina hatte aufgehört, ihr Hilfe anzubieten, und war stattdessen dazu übergegangen, sie zu ignorieren, und nur, wenn andere Leute anwesend waren, zeigte sie sich noch als die gute, herzliche Freundin, die sie so gerne vorgab zu sein. Interessanterweise war Joana bald nach der belauschten Lästerei zu Alexandra gekommen, um einfach so mit ihr zu plaudern. Seitdem unterhielten sie sich immer mal zwischendurch, wenn sie sich auf den Fluren über den Weg liefen. Alexandra vermutete insgeheim, dass es Joana unangenehm war, so in eine Lästerei involviert gewesen zu sein, dass sie nun versuchte, es durch besondere Freundlichkeit wiedergutzumachen. Es war eine beinahe schon süße Geste.

„Kommst du heute Abend auch?"

Völlig aus dem Konzept gebracht starrte Alexandra zu dem benachbarten Schreibtisch: „Was?"

„Na, unser Firmenabend. Kommst du auch?", wiederholte Katharina, als sei Alex schwer von Begriff.

„Ich denke schon."

Kathis Blick wanderte zur anderen Seite des Raumes: „Gehst du mit Matthias?"

Wieder konnte Alex nur überrascht stammeln: „Was?"

„Ob du mit Matthias hingehst. Ihr zwei seid doch neuerdings unzertrennlich."

Mehrmals blinzelte Alexandra. Sie war sich sicher, dass eine bestimmte Absicht hinter Katharinas Worten lauerte, doch noch hatte sie keine Ahnung, worauf sie hinaus wollte. Vorsichtig erwiderte sie: „Keine Ahnung, eigentlich war es nicht mein Plan, mit irgendjemandem zusammen hinzugehen."

„Also, ich gehe mit Stefan zusammen", erklärte Katharina.

Daher wehte der Wind also. Alex begriff augenblicklich. Wieso nur dachte Kathi immer noch, dass sie damit irgendetwas erreichen konnte? Hatte sie nicht deutlich genug gemacht, dass sie kein Interesse an Stefan hatte? Immerhin war er inzwischen der einzige auf diesem Flur, den sie noch siezte, das sollte doch Signal genug sein.

„Schön für dich", murmelte sie achselzuckend.

Genau in dem Augenblick kam ihr Gesprächsobjekt aus seinem Büro. Breit grinsend trat er auf Kathi zu: „Na, meine Schöne, bereit, eine gute Figur an meinem starken Arm zu machen?"

Mit einem Seitenblick auf Alexandra erhob Katharina sich: „An deinem starken Arm macht doch jede Frau eine gute Figur."

Mit einer Verbeugung hielt er ihr tatsächlich seinen Arm hin, damit sie sich unterhaken konnte: „Einige mehr als andere. Oder was meinst du, warum ich mir die schönste Frau in der Redaktion als Begleitung gesucht habe?"

Kathi kicherte albern: „Spar dir deine schönen Worte, du weißt genau, dass die bei mir nicht ziehen. Du lässt mich eiskalt."

„Ah, mein Herz", erwiderte Stefan schmunzelnd. Als habe er sich in dem Moment daran erinnert, dass Alexandra auch anwesend war, drehte er sich zu ihr um: „Was ist mit Ihnen, Frau Berger? Bereit, eine neue Runde soziologischer Studien an Primaten unter Alkoholeinfluss durchzuführen?"

Sie sind immer noch mein Chef ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt