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Mit klopfendem Herzen stand Alexandra vor dem riesigen Hochhaus und starrte hinauf

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Mit klopfendem Herzen stand Alexandra vor dem riesigen Hochhaus und starrte hinauf. Es war nicht so, dass sie noch nie Hochhäuser gesehen hatte, aber die Vorstellung, dass dieses imposante Gebäude fortan ihr Arbeitsplatz sein würde, kam ihr immer noch wie ein Traum vor. In großen Lettern prangte der Name „Morgenpost" über dem Eingang, so dass auch jedem klar war, wer dieses Haus beherrschte.

„Hallo, mein Name ist Alexandra Berger. Ich bin ab heute Volontärin hier. Ich habe einen Termin bei Herrn Baumann", wisperte Alexandra leise vor sich hin. Obwohl sie inzwischen eine erwachsene Frau war, konnte sie doch ihre Nervosität und Panik, wann immer neue Dinge auf sie zukamen, nicht vollständig kontrollieren. Regelmäßig gab sie sich eine innere Ohrfeige dafür, dass sie Sätze lange vorher vorbereitete und mehrfach wiederholte, ehe sie wirklich ein Gespräch anfangen musste, und trotzdem hatte sie diese Gewohnheit nie ablegen können. Es gab ihr das Gefühl der Kontrolle.

Tief atmete die blonde Frau durch, dann schritt sie entschlossen voran, bezwang die riesige Drehtür am Eingang und trat an den Empfang heran.

„Guten Tag. Ich will ... ich meine, ich bin Alexandra Berger. Ein Herr ... ähm ... Herr Baumann erwartet mich?", presste sie angestrengt hervor. So viel zu den schönen Sätzen, die sie sich überlegt hatte. Alexandras Laune sank. Sie wollte einen guten, selbstbewussten Eindruck hinterlassen und gerade nicht in ihre schüchterne, unbeholfene Rolle zurückfallen.

„Baumann vom Online-Team?", hakte der junge Mann am Empfang nach. Hastig nickte Alexandra, erleichtert, dass sie keinen bissigen Kommentar ob ihrer verpatzten Vorstellung erhalten hatte. Der Mann klickte sich kurz durch seinen PC, dann bestätigte er: „Termin für Frau Berger um neun Uhr, das ist korrekt. Sie gehen dort drüben zu den Fahrstühlen. Herr Baumann sitzt in der zehnten Etage."

Am liebsten hätte Alexandra ihn gebeten, sie auf dem Weg zu begleiten, doch sie nickte nur, verabschiedete sich höflich und ging zu der ansehnlichen Reihe an Fahrstühlen am Ende der Eingangshalle. Sechs Fahrstühle nebeneinander und alle offensichtlich in Betrieb, wenn die aufblinkenden Stockwerkanzeigen nicht logen, das war mindestens ebenso beeindruckend wie das Gebäude selbst. Die Morgenpost hatte Geld, das machte diese Eingangshalle mehr als deutlich.

Als das leise Pingen der Fahrstuhltür ihr verkündete, dass sie ihr Ziel erreicht hatte, packte Alexandra ihre Umhängetasche fester. Sie kannte Herrn Baumann vom Vorstellungsgespräch, doch die meisten anderen hier arbeitenden Personen dürften ihr unbekannt sein. Sie verließ den Fahrstuhl und blickte sich um. Ein Gang führte nach links, ein weiterer geradeaus. Von links konnte sie deutlich das Geräusch von fleißigen Fingern auf Tastaturen hören, während vom Gang direkt vor ihr nichts zu hören war.

Zögerlich ging sie nach links, wo sich nach wenigen Schritten eine Glasfront mit mehreren Türen entlang des Ganges auftat, und so den Blick auf ein riesiges Großraumbüro freigab. Verblüfft blieb Alexandra stehen. Mindestens vierzig Personen saßen hier, stets in Zweiergruppen an L-förmig aufgestellten Schreibtischen platziert, irgendwo klingelte ein Telefon, woanders war das unverkennbare Geräusch eines Druckers zu hören und über allem schwebte das Klappern der Tastaturen.

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