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„Hey, so eine Überraschung!", wurde sie direkt überschwänglich begrüßt: „Du bist die neue Volontärin?"

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„Hey, so eine Überraschung!", wurde sie direkt überschwänglich begrüßt: „Du bist die neue Volontärin?"

Mit einem schwachen Lächeln ließ Alexandra sich in eine Umarmung ziehen: „Sieht so aus. Ich wusste gar nicht, dass du auch hier arbeitest."

„Sie kennen Katharina?", schaltete sich da ihr Chef ein.

Statt ihrer antwortete Katharina: „Wir haben zusammen studiert. Haben uns direkt im ersten Semester in Soziologie kennengelernt und waren unzertrennlich!"

Begeistert rieb Herr Baumann sich die Hände: „Oh, wie wundervoll. Ich hatte schon Bedenken, dass ich dich zu sehr belaste, wenn ich dir unsere Volontärin für die ersten Wochen anvertraue, aber wenn ihr Freundinnen seid, ist das sicher kein Problem."

Misstrauisch beobachtete Alexandra, wie Katharina ihr breitestes Lächeln zeigte: „Aber gar kein Problem! Ich zeige ihr gerne, wie hier alles läuft. Mach dir keine Sorgen, Philipp!"

„Na dann", nickte er: „Frau Berger, falls Sie nicht noch mehr Fragen haben, würde ich Sie in den kompetenten Händen von Katharina lassen. Alles Wichtige haben wir ja schon im Vorstellungsgespräch besprochen: Redaktionskonferenz ist um halb zehn, unser Team trifft sich noch einmal gesondert um elf, falls etwas ansteht, aber das ist eigentlich nie der Fall. Sie arbeiten regulär bis halb sechs, Überstunden können Sie sammeln, um sich einen Tag frei zu nehmen."

Alexandra nickte. Das alles war ihr in der Tat schon bekannt, doch eines war ihr nicht klar: „Wie sieht es mit Aufgaben aus? Gibt es Artikel, die noch einen Bearbeiter brauchen?"

Mit großen Augen schüttelte ihr Chef den Kopf: „Ihren Elan in allen Ehren, aber wir können kaum von Ihnen verlangen, dass Sie direkt mit Arbeiten anfangen. Sie sind hier, um zu lernen. Die erste Woche werden sie damit verbringen, Katharina bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Danach bekommen Sie einige kleinere Artikel, die, falls sie gut genug sind, online erscheinen. Je nachdem, wie schnell Sie lernen, sehen wir dann weiter."

Er klopfte noch einmal auf den Tisch, dann drehte er sich um und ging. Seufzend zog Alexandra ihren Stuhl heran, so dass sie neben Katharina sitzen und auf ihren Bildschirm schauen konnte. Sie fragte sich, wofür all die Praktika im Bewerbungsgespräch Thema gewesen waren, wenn sie nun trotzdem wie ein kompletter Frischling behandelt wurde.

„Oh, das wird eine schöne Zeit!", sagte Katharina leise, aber voller Begeisterung zu ihr: „Du musst mir unbedingt erzählen, was du nach deinem Abschluss gemacht hast. Wir sind doch zusammen fertig geworden, aber du bist danach spurlos verschwunden."

Gequält lächelte Alexandra: „Ich hab einfach eine Auszeit gebraucht. Fünf Jahre Studium und dann direkt einen festen Job ... das war nicht so verlockend. Ich bin einfach ein wenig durch die Welt getingelt."

„Das muss schön sein, wenn man Geld für sowas hat!", stellte Katharina fest, doch diesmal fehlte jegliche Begeisterung in ihrer Stimme.

Alexandra verkniff sich einen Kommentar dazu – immerhin hatte sie das Jahr eigenständig finanziert und sich von einem Praktikum in diesem Land zum nächsten Praktikum in einem anderen Land gehangelt – und richtete stattdessen ihre Aufmerksamkeit auf die zwei Bildschirme vor sich: „Wofür haben wir zwei Bildschirme?"

Sie sind immer noch mein Chef ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt