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Es überraschte Alexandra, dass Stefan tatsächlich ohne Problem wieder zu seinem normalen Verhalten übergegangen war. Sie war am Dienstagmorgen mit einem unguten Gefühl im Magen in die Redaktion gekommen, doch er hatte sie auf dem Flur freundlich gegrüßt und während des Mittagsessens wie immer höflich mit ihr geredet. Als wäre nie etwas gewesen.

Ein Teil von ihr war fast ein wenig beleidigt, wie leicht er den Korb, den sie ihm gegeben hatte, verarbeiten konnte. Aber der Teil war nur sehr klein, so dass sie ihn leicht ignorieren konnte. Der viel größere Teil war erleichtert und froh, dass offensichtlich nur noch der fröhlich scherzende, lockere Stefan übrig geblieben war, der ihr am Arbeitsplatz mit Respekt begegnete.

Offenbar hatte er jedoch nicht vor, sein Flirten generell einzustellen. Eigentlich hatte sich Alexandra auf ihren Artikel konzentrieren wollen, doch sie sah aus den Augenwinkeln, wie Stefan aus seinem Büro auf ihren Schreibtisch zusteuerte – genauer gesagt auf den Nachbartisch, wo Katharina gerade eifrig auf den Tasten tippte.

„Hey, meine Schöne", begrüßte er sie: „Fleißig wie immer? Was gibt's Neues in der Lokalredaktion?"

Natürlich hatte Katharina ihn ebenfalls kommen sehen, doch sie hatte sich extra Mühe gegeben, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken. Mit einem Augenrollen registrierte Alex, wie ihre Kollegin so tat, als wäre sie über die plötzliche Anrede erschrocken: „Stefan! Du kannst dich doch nicht einfach so anschleichen!"

Grinsend setzte er sich auf den Tisch: „Siehst du doch, dass ich das kann."

„Du Schuft!", kam es anklagend von Kathi, die ihm zusätzlich spielerisch auf den Oberschenkel schlug: „Eines Tages sterbe ich noch an einem Herzinfarkt wegen dir!"

„Solltest du tatsächlich einmal in Ohnmacht fallen", erwiderte Stefan mit einem Tonfall, den Alexandra inzwischen nur zu gut kannte, „bin ich sofort zur Stelle, um Mund-zu-Mund-Beatmung zu machen."

Kopfschüttelnd widmete Alex ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Bildschirm. Es war unfassbar, was für ein Gesülze er von sich geben konnte, wenn er wollte. Aus einer Laune heraus öffnete sie den redaktionsinternen Messenger und suchte Matthias aus ihrer Kontaktliste raus.

„Hilfe. Jungfrau in Nöten. Erbitte Rettung."

Es dauerte nur einen Moment, dann kam schon die prompte Antwort ihres Kollegen: „Ritter in strahlender Rüstung steht in den Startlöchern. Was ist zu tun?"

Mit einem hinterlistigen Grinsen tippte Alex: „Widerliche Schleimspuren durch unangebrachtes Verhalten von Vorgesetzten sind zu entfernen. Jungfrau in Nöten verspürt Brechreiz, ein Eimer wäre mitzubringen."

Kurz tat sich nichts im Messenger, dann erschien die nächste Nachricht: „Ritter ist bereit, voll ausgerüstet und zu allem entschlossen. Erwarte meine glorreiche Ankunft in fünf Minuten!"

Sie sind immer noch mein Chef ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt