„Dürfte ich um eure Aufmerksamkeit bitten?“, hallte plötzlich die Stimme genannten Mannes über den Platz und es wurde still, „Danke! Leider können wir heute nicht mit dem vorhergesehen Plan fortfahren. Eigentlich hätten wir heute eine Schnitzeljagd gemacht, aber da es gleich regnen und gewittern soll, müssen wir das auf Morgen verschieben. Ich gehe mal davon aus das uns gleich ein richtig starkes Sommergewitter überraschend wird. Ich habe bereits die Firma unseres Reisebusses verständigt; die stellen uns einen ihrer Busse zu Verfügung und dann können wir uns solange da drin aufhalten. Packt bitte all eure wichtigen Sachen ein und verschließt die Zelte richtig. Wir treffen uns in 15 Minuten wieder hier!“.

Aufgeregtes Gemurmel raunte durch die Reihen und einige rannten sofort zu ihren Zelten zurück, begannen ihre Sachen einzupacken.
„Das kann ja was werden…“, murmelte ich, während ich mich ebenfalls in Gang setzte. Yoongi folgte mir. Im Schlepptau waren auch die anderen. Ebenfalls Jimin, der sich bei Yoongi eingehakt hatte und irgendetwas mit ihm quatschte.

Bei unserem Zelt angekommen, begann ich sofort meine Sachen einzupacken. Da ich nicht sonderlich viel ausgepackt hatte, war ich auch relativ schnell fertig. Als Yoongi fertig war und seine Sachen zu meinen herausgetragen hatte, schloss ich die Zeltöffnung wieder. „Glaubst du das Ding hält dem Regen stand?“, fragte er unsicher nach. „Keine Ahnung, aber ich hoffe es. Ansonsten haben wir eine riesige Sauerrei“, antwortete ich.
„Dann müssten wir es wieder zusammenbauen und trocken wisch-… Oh, ich habe gerade einen Tropfen abbekommen“, Yoongi sah mich überrascht an. Auch ich bekam plötzlich einen Regentropfen ab. Genau in den Nacken. „Och nö“, murrte ich und rieb mir darüber. Doch das brachte nicht viel, denn plötzlich begann es wie aus kübeln zu regnen. „Wir sollten uns beeilen“, stellte Yoongi fest und begann loszurennen. Ich folgte ihm schnell.
Als wir beim Lagerfeuerplatz angekommen waren, hingen uns die Klamotten bereits vollkommen durchgeweicht an den Gliedern. Es war unheimlich kalt und als wir erfuhren, dass wir noch ganze weitere 10 Minuten im Regen stehen und warten mussten, fing Yoongi wild zu fluchen an. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen, denn je länger wir hier stehen würden, desto größer war die Wahrscheinlichkeit werden das wir tatsächlich erkranken würden.

Es brach ein erleichtertes und zeitgleich auch fröhliches jubeln aus, als der Bus dann endlich zu uns auf die Weidefläche fuhr. Unsere Taschen wurden überraschenderweise nicht in den Kofferraum gepackt, denn dafür war keine Zeit mehr. Stattdessen durften wir sie mit auf unsere Plätze nehmen und sie über unseren Köpfen auf einem Regal einsortieren.

Ich setzte mich zienlich weit hinten in den Bus, direkt neben Yoongi. Seine Freude hielt sich dabei in Grenzen, doch das nahm ich ausnahmsweise nicht persönlich. Mein Kopf war voll von anderen Dingen, wie ich zum Beispiel die endlos lange Wartezeit im Bus rumkriegen sollte. Ich hatte bereits eine wage Idee, wollte den Kleineren etwas nerven. Schließlich war er unheimlich niedlich, wenn er versuchte böse zu sein und mal abgesehen davon gab es nichts anderes zu tun. In einem Bus hielten sich die Bewegungsmöglichkeiten deutlich begrenzt.

Als sich alle hingesetzt hatten, ergriff Mr. Park das Mikrofon und räusperte sich einmal. „Ich gehe mal davon aus, dass ihr alle unheimlich nass seid. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr euch hier drin umziehen. Ihr seid ja unter Jungs, das ist ja nicht so schlimm... Für die, die gleich Langeweile bekommen; ich habe ein paar Spiele mitgenommen. Wer also gleich ein Karten oder Brettspiel spielen möchte, sagt mir einfach Bescheid“.
„Können wir unsere Handys nicht wiederhaben? Es regnet und es dauert voll lange bis der Regen wieder aufhört!“, grölte Hoseok nach vorne, welcher direkt hinter uns saß. Die anderen tuschelten zustimmend, doch Mr. Park schüttelte hartnäckig den Kopf. „Nein! Ihr könnt euch eines von meinen Spielen nehmen und fertig. Ich teile euch jetzt ganz sicherlich nicht die Handys aus!“.

„Wäre ja auch zu schön gewesen…“, seufzte ich und holte meine Tasche von der Anrichte herunter. „Kannst du mir meine auch geben?“, fragte Yoongi nach. Ich nickte und warf ihm das riesige Ding schließlich auf den Schoß. „Danke“.
„Kein Problem, Kleiner“, grinste ich. „Nenn mich nicht so, ich bin nicht klein. Du bist einfach nur Groß“, maulte er mich an, ehe er sich ein paar frische Sachen aus seiner Tasche zog und sie gegen seine jetzigen Klamotten wechselte.
„Na und? Du bist trotzdem klein“, stellte ich fest. „Na schön, dann nenn mich eben Kleiner. Dafür darf ich dich Großer nennen“, grinste der Schwarzhaarige triumphierend. „Das ist ein Scheiß Spitzname“.
„Mir egal!“.

Ich stöhnte genervt aus, beließ es aber dabei. Schließlich begann auch ich mich umzuziehen. Als ich fertig war, stellte ich sowohl Yoongi's, als auch meine Tasche dann wieder nach oben.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte ich an Yoongi gewandt. Dieser zuckte mit den Schultern. „Schlafen?“.
„Schlafen ist doch langweilig“, jammerte ich enttäuscht. „Hier rumsitzen und nichts tun ist auch langweilig“, konterte er. Da hatte er allerdings Recht. „Wie wäre es, wenn wir uns ein Kartenspiel von Mr. Park ausleihen?“, hakte ich hoffnungsvoll nach. Yoongi zog die Nase kraus und verdrehte die Augen. „Weiß nicht. Schlafen klingt für mich besser…“.

„Vergiss es; wir spielen jetzt ein Spiel“, hochmotiviert stand ich von meinem Platz auf und schlängelte mich zu Mr. Park nach vorne. Dieser redete in diesem Moment mit dem Busfahrer, aber als er mich sah verstummte er und schenkte mir ein allwissendes Grinsen. „Möchtest du ein Spiel ausleihen?“.
Ich nickte zaghaft. „Haben sie vielleicht UNO?“.
„Natürlich!“, antwortete Mr. Park und kramte in seiner Tasche nach genanntem Spiel herum. Als er es in die Finger bekam, überreichte er es mir, woraufhin ich mich dankend verbeugte und zurück zu Yoongi ging.

„Habe UNO geholt“, informierte ich ihn knapp und drückte den kleinen Klapptisch von dem Sitz vor uns zurück, um dort die UNO Karten auszulegen.
„Wenigstens ein leichtes Spiel“, seufzte der Schwarzhaarige und setzte sich aufrecht hin. Ich erwiderte daraufhin nichts mehr, mischte einfach bloß die Karten durch und verteilte dann sieben Stück an ihn und an mich. Die restlichen Karten legte ich verkehrtherum auf dem Klapptisch ab.

„So, bevor wir das Spiel beginnen, lass uns noch einen Preis für den Gewinner festlegen. Sonst ist es ja langweilig“, entschied ich. Yoongi verdrehte die Augen. „Und an was für einen Preis hast du da gedacht?“.
„Wie wäre es mit einem Kuss? Wenn ich gewinne, darf ich dich küssen. Wenn du gewinnst, darfst du mich küssen“, schlug ich vor. Der Kleinere sah alarmiert von den Karten in seiner Hand hoch und bekam große Augen. „Ich will dich aber nicht küssen! Und ich will auch nicht von dir geküsst werden!“, platzte es aus ihm heraus. „Langweiler… Dann such dir was anderes aus“, meckerte ich beleidigt.

Yoongi zog eine Schnute und dachte kurz nach. „Na schön, ich habe eine Idee. Wenn du gewinnst darfst du mich küssen. Aber sollte ich Gewinnen darf ich dir eine Ohrfeige geben“, schlug er schließlich vor. „Warum willst du deinen Mitmenschen immer weh tun?“.
„Keine Ahnung, es macht halt Spaß… Also, was sagst du dazu?“, ungeduldig sah er mich an. Auch wenn ich eigentlich keine Ohrfeige kassieren wollte, willigte ich ein. Manchmal musste man eben Opfer bringen. Und einen Kuss von ihm wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Let's Start the Game, wooop wooop!
Ich habe mir gerade in den Finger geschnitten und kann jetzt kaum noch meine FF weiterschreiben ._. Dauert voll lange bis ich einen Satz zu Ende hab... Ich glaube die Finger sind des Schreibers größte Schwachstelle xD

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