Aufregung im Krankenflügel

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Nach wenigen Sekunden löste ich mich von ihm und lächelte ihn unsicher an. Er grinste breit zurück. Als ich mich im Krankenflügel umsah bemerkte ich, dass Constantine verschwunden war.

„Lily, ich bin so froh, dass...“, begann Severus, doch er hielt inne als ein aus dem Korridor ein Margerschütternder Schrei zuhören war. Wir drehten uns zur Flügeltür um. Augenblicklich stürmten mehrere Leute in den Krankenflügel. Zwei von ihnen rannten direkt auf uns zu.

„Prongs nicht!“, rief einer der Schüler, die im Eingang stehen geblieben waren.

„Ich bring ihn um!“, schrie Potter und stürzte sich auf Severus. Ich schrie erschrocken auf und stolperte einen Schritt zurück. Black war Potter dicht auf den Fersen und blieb etwas unbeholfen vor Severus und Potter stehen, die nun am Boden lagen. Wieder schrie ich. Die Schüler am Krankenflügelportal begann aufgeregt zu murmeln und vereinzelte Rufe waren zu hören.

„Du dämlich Idiot! Was hast du getan?!“, schrie Potter und schlug Severus hart ins Gesicht. Wieder schrie ich.

„Sag schon! Was hast du mit ihr gemacht?!“, schrie er.

„Potter! Hör auf!“, kreischte ich panisch und fuchtelte mit den Armen umher. Die Menschentraube am Eingang des Krankenflügels wurde größer. Potter schlug weiter auf Severus ein, der sich nicht zu wehren schien. Blut strömte aus einer Wunde über seinem Augen und aus seiner Nase. Ich schrie.

„Potter du bringst ihn um!“ Tränen rollten über meine Wangen.

„Hör auf, du armseliger Mistkerl! Hör auf!“, schrie ich und zerrte an Potters Arm. Er sah zu mir auf. Er sah mich verständnislos an. Er wirkte gleichzeitig so zornig und unglücklich. Potter sah wieder hinab zu Severus, die Faust zum Schlag gehoben.

„Hör auf!“, schrie ich, bevor er ein weiteres Mal zuschlug. Ich sank auf die Knie und umfasste Severus' blutendes Gesicht. Er rang sich ein Lächeln ab.

„Severus.“, flüsterte ich. Tränen rollten über mein Gesicht.

„Nein!“, schrie Potter aufgebracht, er lies die Hand sinken und kippte kraftlos zur Seite. Er stützte sich mit den Armen am Steinboden ab. Sein Kopf hing schlaff neben seinen Armen. Er atmete stoßweise. Es war still. Die aufgeregte Menge am Krankenflügel-Eingang war verstummt. Potter schniefte leise und dreht sich zu mir.

„Lily. Was ist denn los? Sag mir doch was passiert ist. Wenn es meine Schuld ist, tut es mir Leid. Bitte sag doch, was ich falsch gemacht habe.“, flehte er leise. Tränen glänzten in den Haselnuss-brauen Augen. Ich schwieg, unfähig etwas zu sagen. Potter rückte an mich heran und legte zögernd seine Hand an meine Wange. Mechanisch schlug ich sie weg.

„Fass mich nicht an, du elender Idiot!“, fauchte ich leise. Er presste die Lippen zusammen und nickte. Die erste Träne rollte aus seinem Auge. Er machte einen Versuch aufzustehen. Er zitterte am ganzen Körper und seine Beine knickten ein wie Streichhölzer. Black umklammerte seinen Arm und zog ihn auf die Beine. Black stützte ihn leicht, als sie eilig den Krankenflügel verließen. Mit ihnen verschwand auch etwa die Hälfte der Schüler im Portal. Die übrig gebliebenen starrten mich fassungslos an. Darunter Florence, Maggie, June, Darren und Constantine. Hektisches Fußgetrappel war zu hören. Drei Erwachsene stürmten in den Krankenflügel: Professor McGonnagal stieß bei ihrem hastigen Auftreten Maggie bei Seite, die stolperte und gegen die Flügeltür kippte. Madam Pomfrey rannte geradewegs durch Constantine hindurch, weshalb sie hustend ins Wanken geriet. Professor Dumbledore bahnte sie mit wehendem Umhang einen Weg durch die Versammelten und blieb abrupt stehen. Als die drei den blutenden, am Boden liegenden Severus sahen, brach ein Chaos los.

„Was zur Hölle war hier los, Evans? Ich verlange eine Erklärung! Wieso in Merlins Namen kann man sie nicht fünf Minuten allein lassen, ohne dass man gleich mit einem Massacker rechnen muss?!“, rief sie laut und stapfte wütend auf uns zu.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt