Gedankensplitter - Herbst

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Zuerst dachten sie alle, er wäre seinem älteren Bruder sehr ähnlich. Mit all seiner Wärme und den leuchtenden Farben konnten sie gar nicht anders als sie miteinander zu vergleichen.
Er wollte aber nicht so sein wie seine Geschwister und vor allem konnte er es nicht. Die Sanftheit seines ältesten Bruders und die Kraft seines zweitältesten Bruders wurden auch von ihm erwartet. Schnell merkte er, dass er anders war. Er mochte dunkle Farbtöne, die kräftig waren und seine aller liebste Farbe war Rot, mit der er nur zu gerne all seine Blätter bemalte. Vom strahlenden Gelborange bis hin zum dunklen Bordeauxrot verwendete er jede Farbe. Manche warfen ihm vor, er würde an okkultische Lehren glauben weil er es genoss sich zu verkleiden.
So wurde aus dem fröhlichen Maler alsbald ein depressiver Zerstörer. Seine Kunst wurde immer düsterer und er tauschte die strahlenden Töne gegen tristes Graubraun aus, bis er begann all die Blätter die er so schön bemalt hatte abzureißen und zu Boden zu werfen.
Immer mehr versank er in seiner Traurigkeit und Wut, bis sein kleiner Bruder das Licht der Welt erblickte und all das triste Graubraun mit seiner strahlenden Helligkeit überdeckte und danach der älteste Bruder wieder für Farbe im Leben sorgen würde.

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