Kap 17 Alessia

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Siebzehn Wochen später kommt unser Baby zur Welt. Wir liegen aneinander geschmiegt im Bett, als ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib fährt und plötzlich alles nass wird. Sofort wecke ich André, der mitbekommen hat, das etwas nicht in Ordnung ist. Unser Baby ist eh schon zwei Wochen zu spät dran.

„Schatz, Ruf den Arzt und hilf mir in trockene Kleidung, ja? Ich brauche meine Handtasche. Vergiss die Kliniktasche nicht."

Müde nickt André mir zu und greift sofort zum Handy.

„Guten Morgen...", beginnt er als er jemanden in der Notrufzentrale erreicht.

„... Mein Name ist Schürrle. Bei meiner Frau ist so eben die Fruchtblase geplatzt und die Wehen haben eingesetzt. Sie ist in der 42 Woche schwanger. Schicken sie uns bitte einen RTW", redet er auf die Person am anderen Ende der Leitung ein.

 Schicken sie uns bitte einen RTW", redet er auf die Person am anderen Ende der Leitung ein

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Dann nennt er unsere Adresse. Rasch zieht er sich an und mich um. Der Abstand zwischen den Wehen wird kürzer. Ich klammere mich schmerzverzerrt an André, der mir beruhigend über den Rücken streichelt. Dann hebt er mich hoch und trägt mich ins Wohnzimmer. Kurz darauf rennt er los um dem Arzt zu öffnen. Anschließend saust er ins Schlafzimmer und holt meine Taschen und unsere Handys.

Nur etwa 5 Minuten später sind wir im RTW und rasen ins Knappschaftskrankenhaus. Kaum sind wir angekommen telefoniert André.

„Hey, Marc. Kannst du bitte die Mannschaft informieren, dass Alessia mit Wehen im Knappschaftskrankenhaus liegt. Sie ist eben erst eingeliefert worden..."

„...Ja ich bleibe bei ihr. Schreib mir, wenn du da bist. Danke, Mann."

André wartet die Antwort ab und legt auf.

Ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn so mit mir. Da meine Handtasche und meine Kliniktasche mit auf der Trage liegen, geht das problemlos. Im Kreißsaal angekommen, werde ich rasch vom Klinikpersonal umgezogen, nachdem der Notarzt mich auf das Bett des Kreißsaals gelegt hat und gegangen ist, nachdem wir uns bedankt hatten. Dann werde ich untersucht und an den Wehenschreiber angeschlossen.

„Der Muttermund ist bereits 4 cm offen, das wird noch ein bisschen dauern. Den Wehenschreiber lassen wir bis nach der Geburt dran. So sehen wir sofort, wenn was nicht stimmen sollte. Dies würde uns im Notfall einen entscheidenden Zeitfaktor verschaffen, um Mutter und Kind helfen zu können."

Drei Stunden später ist die ganze Mannschaft da und besuchen uns. Marc eilt sofort an meine Seite und nimmt meine Hand.

„Hola, Senorita. Ist es noch zum Aushalten?"

„Hola, Marc. Ja, aber so langsam möchte ich das Baby im Arm halten."

„Verstehe ich gut. Wenn das Baby da ist kommen die Frauen und Kinder dich besuchen, sobald ihr Grünes Licht gebt. Gala ist schon so gespannt aufs Baby."

Mehrere Wehen steht Marc mit mir durch und lächelt.

„Du hast ordentlich Kraft, aber nun warten wir vor diesem Saal auf die Verkündung der Geburt. Keiner von uns geht. Denk dran, wir sind alle hier. Scheiß egal, ob wir morgen bzw. heute ein Spiel haben."

Ich umarme Marc noch mal so gut es geht. Dann verlassen sie den Kreißsaal und eine junge Ärztin betritt schüchtern den Raum. Die etwas ältere Hebamme lächelt sie an.

„Hallo, Frau Doktor. Lassen sie sich nicht von der geballten Prominenz im Flur beeindrucken. Frau Schürrle ist bei einer Muttermundsöffnung von 10 cm angekommen und es kann los gehen. Frau Schürrle ist die Mannschaftsfotografin von Borussia Dortmund. Ihr Ehemann ist beim BVB Stürmer, was die Anwesenheit der kompletten Mannschaft erklärt."

„Gut. Dann wollen wir mal ihr Baby zur Welt bringen."

Ich nickte erschöpft. André saß an meiner Seite und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Tapfer hielt er mit mir durch und meckerte nicht, das ich ihm beinahe die Hand brach. Eine halbe Stunde später hallte der Schrei unseres Babys durch den Kreißsaal.

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