Kap 15 Alessia

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Wir, Frauen, fuhren wieder zu mir und hofften, das die Männer schon da wären.

Ich wusste genau, das André einen Parkplatz direkt vor der Garage freihalten würde und so war es auch. Ich parkte das Auto und die Haustür öffnete sich noch bevor ich den Motor abgestellt hatte. Schmelle, Nuri, Ömer und André standen in der Tür. Ich hatte die kleine Tüte mit Andrés Überraschung in der Hand. Meine Tasche hing über meiner Schulter. Das Auto schloss ich per Fernbedienung ab.

Wir fielen unseren Männern in den Arm und küssten sie sanft. Auch Ömer bekam von uns Frauen ein Küsschen, was ihn auf quietschen ließ und er ergriff knallrot geworden die Flucht. Alles lachte.

„Schatz, die ganze Mannschaft ist da."

„Oh je. Alle wollen Fifa zocken?"

„Ja und wir haben das Grillen vorbereitet. Du brauchst nichts weiter vorzubereiten. Aber erklärende Hilfe für einen leckeren Kartoffelsalat könnte ich brauchen, Schatz. Du rührst keinen Finger. Du tust so viel für die Mannschaft und mich, das wir beschlossen haben uns mal gebührend bei unseren Frauen, Verlobten, Freundinnen, Kindern und Familien zu bedanken."

„Okay. Freu mich darauf, aber vorher habe ich eine Überraschung für dich, mein Schatz. Kommt mit ins Wohnzimmer."

Tugba, Jenny und ich zogen unsere Jacken aus, hängten diese an die Garderobe und stellten unsere Schuhe ordentlich weg. Danach betraten wir das Wohnzimmer und wir Frauen wurden begeistert von allen empfangen.

Jede von uns bekam eine Blume von einem Mannschaftsmitglied geschenkt mit den Worten:

„Danke, für alles was du für uns tust."

Ich war total gerührt und hatte deshalb mit den Tränen zu kämpfen.

Jedoch verlor ich den Kampf und Marc wischte mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht.

„Warum bist du traurig?", fragte er ahnungslos.

„Marc, ich bin glücklich und gerührt. Ich bin nicht traurig", erklärte ich ihm und sein besorgtes Gesicht hellte sich wieder auf.

„Das ist gut, Lessa."

Doch dann bemerkte er seinen Patzer und wollte sich schon korrigieren.

„Ist schon gut, Marc. Du lernst noch und mein Name ist nicht der einfachste. Aber übe weiter. Irgendwann kannst du das dann auch fehlerfrei."

Sofort nickte er dankbar und umarmte mich.

„Danke, das du nicht böse auf mich bist."

Marc ist einfach zu niedlich, wenn er ein schlechtes Gewissen hat.

„Wie könnte ich böse auf dich sein?"

„Weiß nicht. Aber ich weiß das du den Nicknamen nicht magst. Deshalb vielleicht", antwortete er mir sanft und ließ mich erst los als die anderen, die noch ihre Blumen in der Hand hielten, bemerkten, das sie mir auch noch Blumen überreichen wollten.

Marc wurde augenblicklich rot und ließ mich gehen. Ich stellte fest das André durch den Rest der Mannschaft verdeckt war und ich mir einen Weg durch die Mannschaft bahnen musste, um zu meinem Liebsten zu kommen. Auch Nuri bedankte sich total süß bei mir.

„Alessia, auch ich danke dir von Herzen für alles, was du für uns als Mannschaft und für mich getan hast. Du hilfst uns, ohne darüber nachzudenken. Das verdient ein riesen Danke schön und ein noch größeres Kompliment. Auch das du für Tugba und mich da bist, verdient mehr als ein Danke schön. Und ganz ehrlich? Ömer ist total gerne bei dir und er liebt dich regelrecht. Manchmal könnte man glauben, er sei auf André eifersüchtig, weil er dich öfter bei sich hat, als Ömer."

Ich lachte auf.

„Kann gut sein, aber Ömer ist ja auch ein kleiner Schatz und sehr lieb."

Als ich es endlich geschafft hatte und direkt vor André stand blieb mir der Mund vor Überraschung offen stehen.

Wieso war mir vorhin nicht aufgefallen, wie schick André sich gemacht hatte, schoss es mir durch den Kopf.

André war von der ganzen Mannschaft inzwischen eingekreist. Nur er und ich standen in der Mitte. Jenny nahm mir die kleine Tüte ab und Tugba nahm meinen Blumenstrauß entgegen, stellte diesen sanft in der Küche ins Wasser.

Rasch war sie zurück. André ging vor mir in die Knie und lächelte mich so sanft an, das es mir warm ums Herz wurde.

„Liebe Alessia. Wir kennen uns seit so vielen Jahren und seit etwas über zwei Jahren darf ich dich meine Freundin nennen. Ich bin so stolz auf dich. Wir haben in Zeiten eines absoluten Tiefs zueinander gefunden und nun möchte ich einen Schritt weiter gehen. Ich liebe dich mehr als mein Leben oder den Fußball. Ich möchte für den Rest meines Lebens an deiner Seite sein. Deshalb frage ich dich jetzt und hier: Alessia Hofer, willst du mich heiraten?"

„JA, ich will dich heiraten!"

So manche Frau hörte man leise schniefen. André nahm von Nuri ein kleines Kästchen entgegen und drehte es zu mir, während er es öffnete. Es kam ein Herzförmiger Ring zum Vorschein, der mit zahlreichen kleinen Diamanten verziert war.

Ich sah André ungläubig an.

„Der Ring ist wunderschön."

Mehr konnte ich gerade nicht sagen.

„Genauso schön wie du es bist", entgegnete André und nahm den Ring vorsichtig aus dem Samtbett des Kästchens.

Liebevoll streifte er mir den Ring über meinen linken Ringfinger. Dann erhob er sich und küsste mich das erste Mal als mein Verlobter.

Alles brach in Jubel aus und klatschte, was das Zeug hielt. Als wir uns lösten grinsten wir uns an. Ich entnahm der Tüte die Überraschung für André und überreichte ihm das Kästchen.

„Danke, Schatz. Soll ich es jetzt sofort öffnen?"

„Ja bitte, Schatz."

André setzte sich aufs Sofa und ich wurde von Jenny, Lisa, Sara und Tugba umringt. Vorsichtig hob André den Deckel an und staunte.

Er entnahm dem Kästchen Babysöckchen, einen Strampler und einen Schnuller. Ganz unten entdeckte er den Umschlag und er öffnete diesen neugierig.

„Willst du mein Papa sein?", las er vor und drehte die Karte, so das alle es sehen und lesen konnten.

Als er die Worte begriff sprang er regelrecht auf und umarmte mich.

„Ist das wirklich wahr? Wie weit bist du?"

„Ja, es ist wahr. Ich bin in der 9 Woche. Also dauert es noch eine ganze Weile bis unser Baby da sein wird."

Jetzt war es André, der in Jubel ausbrach und mich erneut küsste.

„Ja, ich möchte sein oder ihr Vater sein."

Die Mannschaft klatschte und jubelte.

„Dann müsst ihr recht schnell heiraten oder aber erst nach der Geburt", lachte Sara, die uns als erste in die Arme schloss.

Sie selbst war bereits im 8 Monat und wir konnten das Baby in ihrem Bauch spüren, da es wie wild strampelte.

Kaum ließ sie von uns ab verlor ich die Bodenhaftung und wurde an Marcs Brust gedrückt.

„Gratulieren, Lessa", sagte er und ich wusste das er gemeint hatte Gratuliere.

Niemand nahm ihm diesen kleinen Fehler übel. Marc trug mich zum Sofa und setzte mich darauf ab.

„Du nix mehr machen, Lessa. Du haben Baby unter Herz."

Ich grinste breit und genoss es, das Marc sich so um mich sorgte.

Love always goes throughWhere stories live. Discover now