Kapitel 15

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Die nächsten zwei Wochen vergingen sehr schnell und sehr unspektakulär. Ich habe meine Zeit meistens mit Luisa, Jenny und Lia verbracht, oder mit Eric und David, oder mit Adam und Julia.

Nachdem ich mich etwas mehr in diesen zwei Wochen an alles im Internat gewöhnt hatte, ging ich auch wieder öfter ins Krankenhaus um Sina zu besuchen. Aber in dieser Zeit wurde auch alles wieder stressiger. Die ersten Klausuren des Halbjahres stehen bald an und deswegen schreiben ein paar Lehrer schon Probetests. Aber jetzt genug zu diesen zwei Wochen. Eine wichtige Sache steht aber noch an; Adam hat morgen Geburtstag! Er wird endlich 18 und will auf seinen eigenen Beinen stehen. Julia und ich haben uns schon Geschenke ausgedacht. Eigentlich wollten wir irgendwie eine Party organisieren, aber Adam hasst es, wenn die ganze Aufmerksamkeit auf ihm ist. Also wollen wir im kleinen Kreis feiern. Aber ich bin mir ganz sicher, dass das mal wieder nicht klappen wird und einige Leute kommen werden. Und mit einigen meine ich viele Leute.

Heute war Donnerstag und ich saß in meinem Englischkurs. In der Klausur wird es um Analysen aller Art gehen, weswegen wir einen Film schauen. Also nichts sehr anstrengendes. Aber es war erst meine erste Stunde für den Tag, was mich nicht besonders freute. Ich hatte heute noch Naturwissenschaftliche Fächer, und Sport in den letzten beiden Stunden. Das reicht echt. In dem Kurs war Jenny mit mir und Frederik und  Nicolas, Freunde von Eric mit denen ich gelegentlich rede. Nach Ende der Stunde liefen Jenny und ich zusammen zur Cafeteria und redeten über verschiedene, sinnlose Sachen. Nach Luisa verstand ich mich mit ihr am besten. Und Achja, das fällt mir grade noch ein, diese eine Freundin von Luisa, die die mich nicht besonders mag. Sie heißt Victoria und ich habe herausgefunden, dass sie mich nicht mag, weil ich mit Eric befreundet bin. Ich habe versucht mit ihr zu reden, aber sie blockiert mich immer, weswegen ich es aufgegeben habe. Ok, dann mag sie mich halt nicht. Da kann ich leider nichts gegen machen und ich höre nicht auf mit Eric befreundet zu sein, nur weil mich ein Mädchen deswegen nicht mag.

In den letzten beiden Stunden hatte ich mich nun schon in meine Sportsachen umgezogen und saß mit Luisa neben mir in der Umkleidekabine, da der Lehrer noch nicht da zu sein schien. Mein Blick fiel auf meine kleine Narbe am Knie und legte meine Hand drüber, nahm sie dann aber wieder weg. Irgendwann waren wir in der Halle und der Lehrer sprach:" Heute werde ich einen Teil der ersten Stunde dazu benutzen, eure sportlichen Erfahrungen zu hören, damit wir dann damit weiterarbeiten können."

Dann fing er an in alphabetischer Reihenfolge die Namen vorzulesen und zu fragen ob sie Sport gemacht haben und noch machen und wenn ja welche Sportarten. So gut wie niemand hörte den anderen Schülern zu und so unterhielt sich der Lehrer immer einzeln mit uns. Da ich eine der letzten war, musste ich etwas länger warten.

Als ich dann dran war, fragte der Lehrer:" So Nathalie, und du? Machst du grade Sport und hast du früher etwas gemacht?"

"Ich habe früher getanzt. Mit 4 hatte ich mit Ballett angefangen, habe später damit aufgehört und die klassischen Tänze gemacht und danach Hip Hop & alles gemischt. Dazwischen habe ich für kurze Zeit Fußball gespielt. Momentan mache ich keins von beiden.", erklärte ich ihm. Er nickte und fragte:" Und wieso hast du aufgehört? Hattest du keinen Spaß mehr daran?"

Ich schüttelte meinen Kopf:" Mit dem Fußball habe ich aufgehört, da ich lieber getanzt habe und mehr Zeit darein investieren wollte, da wir auch an Wettbewerben teilgenommen haben." und weil ich das eigentlich mit Eric zusammen gemacht habe. Wir waren natürlich nicht in den selben Mannschaften, aber wir hatten immer zur selben Zeit Training auf dem selben Feld.  "Aber damit musste ich dann wegen gesundheitlichen Gründen aufhören. Momentan mache ich keinen Sport im Verein oder in der Schule, aber laufe privat fast täglich.", ich kam mir so vor, als müsste ich mich irgendwo bewerben und mein ganzer Lebenslauf würde kontrolliert.

My so called best friendWhere stories live. Discover now