An unserem Lager angekommen, ließen wir uns gleich bei der Feuerstelle nieder.
Mr. Park teilte gesäuberte Stöcker aus, auf welchen wir die gefangenen Fische aufspießen und über das lodernde Feuer halten konnten. Währenddessen wurde von einem anderen Team in einem großen Kochtopf Reis zubereitet und keine halbe Stunde später, konnten wir dann zu Abend essen. Von dem Fisch bekam zwar jeder ziemlich wenig ab, da nicht ausreichend viele gefangen wurden, doch das war relativ egal. Der Reis machte einen sowieso schnell satt und generell waren wir einfach nur froh, überhaupt mal etwas einigermaßen Vernünftiges zu bekommen.

Als wir fertig mit dem Essen waren, hatten wir wieder Freizeit. Einige blieben an dem gemütlich warmen Lagerfeuer sitzen und hörten sich die Gitarrenkünste von Mr. Park's Assistenten an, andere standen auf und schlurften zurück zu ihren Zelten.
Zu letzterem gehörte auch unser Team. Hoseok, Jungkook und ich hatten keine Lust uns den schiefen Gesang des kleinen Mannes anzuhören, weswegen wir einfach aufstanden und gingen.

Wie immer ließen wir uns vor Jungkook's und Hoseok's Zelt nieder, rupften in dem Gras unter uns herum und erzählten uns dabei irgendwelche Geschichten. Wir fingen mit Dingen an, die uns beim Zocken passiert waren. Dann kamen wir zum Thema Freunde und Familie und plötzlich landeten wir bei unseren Top Feuchtesten Träumen. Es war ein komisches und gleichzeitig lustiges Gesprächsthema und teilweise erfuhren wir Dinge von uns, die wir niemals hatten wissen wollen.

„Nein wirklich jetzt! Der Typ hat mit mir in einer Nacht alle Stellungen ausprobiert, die es gibt. Und ich war danach nicht einmal müde oder so“, redete Hoseok hysterisch auf uns ein. „Tja, das nenne ich dann mal ein Vorteil eines Traumes. Du kannst ficken ohne müde zu werden“, lachte ich. Mein Gegenüber nickte lachend, doch Jungkook starrte uns beide nur entgeistert an. „Ihr seid sowas von Pervers“, stellte er fest, woraufhin wir noch mehr lachen mussten. Jungkook's Unschuld war einfach nur zu süß.
„Wir sind nicht Pervers, du bist einfach nur zu unreif“, grinste ich schließlich. Der Schwarzhaarige verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Bin ich nicht. Außerdem kommt das alles noch“, verteidigte er sich. „Wenn du willst kann ich dir ja ein bisschen Nachhelfen…“, mit den Augenbrauen wackelnd sah Hoseok den Jüngeren an. Ich stieß ihm hart gegen das Schienbein und sah ihn mahnend an. „Du entjungferst hier ja wohl nicht unseren kleinen Jungkook“, sagte ich. „Warum denn nicht? Dann kann er stolz durch die Welt gehen und sagen, dass er keine Jungfrau mehr ist“, meinte der Braunhaarige Schulterzuckend. Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn und seufzte schwer. „Super… Dafür kann er dann den nächsten Tag erst mal nicht laufen und bereut es wahrscheinlich wieder“. „Den Sex mit mir bereut man nicht“, lächelte Hoseok triumphierend.
„Könnt ihr mal aufhören über mein Sexleben zu diskutieren? Ich bin nicht mal schwul, also keine Chance das mich hier irgendjemand entjungfert“, mischte Jungkook sich ein. „Da hast du es. Also lass lieber die Finger von ihm“, zwinkerte ich ihm zu. Hoseok schnalzte enttäuscht aus, woraufhin Jungkook die Augen verdrehte.

Eins musste man dem Jüngeren ja lassen; er war hartnäckig. Egal was andere sagten, er blieb immer schön sich selber treu und tat nicht das, was andere Leute ihm versuchten ins Hirn zu pflanzen. Er hätte sich definitiv auf Hoseok eingelassen, wäre er nicht so wie er eigentlich ist.

Da es langsam aber sicher dunkel wurde und wir vor der Dunkelheit in unseren Zelten sein sollten, verabschiedete ich mich von den beiden und schlurfte zu meinem eigenen Zelt rüber. Yoongi lag bereits in ihm, hatte sich umgezogen und in seinen Schlafsack eingerollt. Er sah ein bisschen so aus wie ein niedliches Kätzchen das in einer Kimbap Rolle drin steckte.
Als ich mich ebenfalls ins Zelt gequetscht hatte, machte ich die kleine Runde Öffnung zu und begann mich umzuziehen. Yoongi's neugierige Blicke versuchte ich dabei so gut es ging auszublenden.
Als ich dann aber meine Boxershorts wechseln wollte und der Kleine immer noch guckte, funkelte ich ihn genervt an. „Bin ich Kino?“, giftete ich, woraufhin Yoongi den Kopf schüttelte, sich umdrehte und irgendwas aus seinem Schlafsack kramte. Kopfschüttelnd wechselte ich auch den Rest meiner Klamotten und kuschelte mich dann in meinem Schlafsack ein.

Eigentlich hatte ich in dem Moment einfach nur noch schlafen wollen, doch etwas hielt mich davon ab. Plötzlich schien nämlich ein helles Licht von Yoongi's Seite aus durch das ganze Zelt.

„Was machst du da?“, grummelte ich und richtete mich auf, um besser über seine Schulter sehen zu können. Was ich dann sah, verschlug mir für einen kurzen Moment tatsächlich die Sprache.
„Ey, was soll das denn?! Wieso hast du dein Handy noch?“, mit großen Augen starrte ich auf das kleine Gerät, was mein Zeltpartner in den Händen hielt. Eigentlich hatten wir unsere Handys vor der Ankunft abgeben müssen. Deswegen verstand ich auch nicht, warum er seines noch hatte.
„Sei doch nicht so laut!“, zischte der Schwarzhaarige mich an und drehte sich zu mir um, „Ich habe mein altes Handy abgegeben, damit ich mein neues noch bei mir behalten kann“.
„Das ist unfair…“, stellte ich fest. Er zuckte bloß mit den Schultern: „Kann mir egal sein. Ich überlebe den Scheiß hier nicht ohne Handy“.
„Toll und was ist mit uns? Wir müssen ohne Handy auskommen, oder wie?“, murrte ich. „Scheint so“, war daraufhin seine knappe Antwort. Ich verdrehte die Augen. „Weißt du was? Ich werde dich morgen erst mal schön verpetzen! Das hast du nämlich verdient“, und damit kuschelte ich mich dann wieder in meinen Schlafsack ein.

„N-Nein warte… Das darfst du nicht machen“, hörte ich Yoongi sprechen. Seine Stimme klang plötzlich extrem brüchig und unschuldig. „Ach ja und warum nicht?“, hakte ich leise nach.
„Ich brauch das. Ich höre vor dem schlafen gehen noch immer Musik und ohne die, kann ich nicht einschlafen“, gestand er leise. Ich richtete mich wieder auf und sah ihn mit einem prüfenden Blick an. Entweder war er ein verdammt guter Lügner oder er sagte tatsächlich die Wahrheit, denn er zuckte nicht einmal mit der Wimper als ich ihn so durchdringlich anstarrte.
„Na schön. Ich sag niemandem etwas, aber dafür musst du tun was ich dir sage“, grinste ich frech. „Und was wäre das?“, fragte Yoongi nach. „Erstmal sollst du einfach nur mehr mit uns reden und wenn mir irgendwann nochmal was einfällt, sage ich dir bescheid“, antwortete ich. Irgendwie musste ich diese Situation ja für meine Zwecke nutzen. Außerdem würde ich damit unserem Team ein bisschen helfen. Vielleicht würde unser Zusammenhalt dadurch stärker werden.

„Tze“, machte Yoongi, hängte aber ein leise genuscheltes, „Ich mach's“, hintendran. Ein triumphierendes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Wortlos legte ich mich wieder hin, drehte mich von dem kleinen weg und schloss die Augen.

Die nächsten Tage würden definitiv spannender werden.

Das Kapitel ist irgendwie etwas länger geworden, weil ich unbedingt hier den Cut setzen wollte. Hoffe das stört euch nicht >_<

Social Camp // NamGiDove le storie prendono vita. Scoprilo ora