„Ich vermisse das Zocken“, seufzte Hoseok theatralisch und rupfte etwas Gras aus dem Boden. „Ich auch… Ich will wieder in meinem dunklen Zimmer sitzen und Leute abknallen…“, stimmte Jungkook ihm zu. „Ich wette mit euch, dass ich nach diesen zwei Wochen komplett vergessen habe wie man überhaupt zockt. Wahrscheinlich vergesse ich sogar wie mein PC aussieht und finde den Power-Kopf nicht“, scherzte Hoseok, woraufhin der Jüngste und ich lachen mussten. „So schlimm wird es doch wohl hoffentlich nicht. Aber mal ehrlich, die hätten uns wenigstens unsere Handys dalassen sollen“, meinte ich. Jungkook nickte heftig. „Genau, warum wurden die uns eigentlich eingezogen. Was ist, wenn ich zum Beispiel meine Mutter anrufen will, weil ich sie vermisse?“, ärgerte er sich.
„Ich habe gehört, dass du dann zu Mr. Park gehen kannst und sein Assistent bringt dich zu einer Telefonzelle, die hier irgendwo in der Nähe stehen soll“, antwortete Hoseok. „Was für eine Abzocke; das kostet dann doch Geld“, murrte er. „Stimmt… Habt ihr eigentlich Geld mit?“, hakte Hoseok auf einmal nach. „Ich nicht… Wofür denn auch?“, antwortete ich. Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht… Vielleicht kommt ja irgendwann ein Lastwagen vorbei, der Essen transportiert und mit dem wir dann verhandeln können. Den ekeligen Fraß hier, möchte ich mir nämlich nicht die ganzen zwei Wochen antun“.
„Als ob hier einfach so ein Lastwagen mit Essen vorbei fährt…“, kopfschüttelnd sah ich ihn an. „Namjoon hat recht. Wir sind am Arsch der Welt, dass einzige was hier lang kommt sind Rehe und Wildschweine“, kicherte Jungkook.
„Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, also werde ich weiterhin an diesem Gedanken festhalten“, Hoseok warf sich  empört zurück in das Gras.

Lange blieben wir allerdings nicht in dieser gemütlichen Runde. Nachdem wir noch ein bisschen über dieses und jenes geredet hatten, tauchte ein mir bekannter Junge in meinem Blickfeld auf. Auch Jungkook hatte ihn gesichtet und verdrehte bereits genervt die Augen.

„Hey Leute! Ich wollte fragen ob-…“, fing das Mitglied aus Team Blau an, doch wurde sofort von Jungkook unterbrochen. „Nein, wollen wir nicht“.
Taehyung zog eine Schnute, ließ sich von Jungkook allerdings nicht beirren und redete weiter. „Ich wollte fragen ob ihr Lust habt mit uns Volleyball zu spielen?“.
Ich stöhnte geschafft aus. „Ist viel zu warm“ - „Ach kommt schon! Ihr müsst gleich sowieso was machen. Mr. Park geht gerade rum und sammelt alle Jungen ein, die nur faul herumsitzen. Soweit ich weiß müssen diese dann mit ihm zusammen durch den Wald gehen und sich sowas ähnliches wie Baumrindenkunde anhören“, erzählte Taehyung.

Baumrindenkunde klang tausendmal schlimmer als Volleyball, weswegen ich einen prüfenden Blick durch unsere kleine Runde warf. Die anderen schienen der gleichen Meinung zu sein wie ich und als Hoseok nickte, stand ich bereitwillig auf und sagte: „Na schön, wir machen mit“. Auch die anderen beiden hievten sich hoch.
„Cool! Dann kommt mit, wir haben uns schon den perfekten Platz ausgesucht! Ach ja, wo ist eigentlich euer viertes Teammitglied? Wir wollten Vier gegen Vier spielen“, plapperte Taehyung drauf los, während er zu genanntem Platz lief. Wir folgten ihm eilig. „Der hat keine Lust, also spielen wir Vier gegen Drei“, antwortete Hoseok schnell. Zwar hatten wir Yoongi nicht gefragt, aber die Wahrscheinlichkeit das er eh nein sagen würde war groß. Der Griesgram wollte sicherlich lieber in unserem Zelt vor sich hinvegetieren...

Taehyung führte uns etwas weiter abseits von den ganzen Zelten auf eine große freie Fläche. Drei weitere Jungen standen bereits auf ihr und warfen sich gelangweilt den weißen Volleyball hin und her.
„Jungs! Ich habe unsere Gegner gefunden!“, rief Taehyung ihnen zu und deutete dabei auf uns. Das Trio hörte auf mit ihrer Aktivität und lief uns entgegen.
„Cool! Wie heißt ihr alle?“, fragte ein kleiner Orangehaariger nach. Er stach aus der Gruppe am meisten heraus, aber vermutlich auch nur wegen seiner Haarfarbe. „Ich bin Namjoon und das sind Hoseok und Jungkook“, stellte ich uns alle knapp vor. „Freut mich euch kennenzulernen. Ich bin Jimin und das sind Chanyeol und Baekhyun. Taehyung kenn ihr ja bereits“, antwortete er freundlich. „Freut uns ebenfalls euch kennenzulernen“, lächelte Hoseok. „Gut, da das nun geklärt ist, können wir ja anfangen zu spielen, oder? Wie ich sehe seid ihr nur zu dritt…“, sagte Baekhyun und sah uns dabei nachdenklich an. „Ich steige aus und mach den Schiedsrichter“, meldete sich Chanyeol zu Wort und trat beiseite. „Okay, dann lasst uns mal anfangen. Team Blau gegen Team Orange“, begeistert klatschte Taehyung in die Hände und stellte sich mit seinem Team in eine ordentliche Formatierung. Auch wir stellten uns auf und als Chanyeol den Ball hochwarf und dazu auch noch laut pfiff, begann das Spiel.

Da ich aus meinem Team der größte war, wurde ich natürlich gleich an die Front geschickt. Wir hatten zwar kein Netz als Abtrennung, aber dafür war auf dem Gras eine deutliche Feldmakierung aus Stöckern gelegt. Somit mussten wir den Ball auch nicht allzu hochwerfen.

Jimin hatte als erstes den Ball, warf ihn im Pass zu Taehyung rüber und dieser machte daraufhin das eins zu null. Für mich keine schlimme Sache, doch Jungkook schien wohl ein schlechter Verlier zu sein. Entweder das, oder er wollte nicht ausgerechnet gegen Taehyung verlieren.

Beim zweite Anstoß bekamen wir denn Ball. Hoseok warf ihn in einem hohen Bogen zu mir nach vorne und ich versuchte natürlich, das dumme Ding auf die andere Seite zu schmettern. Doch Taehyung machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Er fing den Ball auf, warf ihn zu Baekhyun rüber und dieser erzielte dann das Zwei zu Null.

So ging das Ganze zwei Stunden lang weiter. Ab und zu hatte Team Blau die Spieler gewechselt und wir hatten eine Pause gemacht. Doch egal wie fit wir danach wieder waren, wir lagen mit den Punkten immer zurück. Team Blau gewann schließlich.
Jungkook war deswegen zwar ziemlich sauer, aber er versuchte es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Dabei sprach seine angepisste Schnute allerdings mehr als tausend Bände.

„Mach dir nichts draus, Kleiner… Wir können ja irgendwann nochmal spielen und dann gewinnt ihr vielleicht“, sprach Taehyung auf ihn ein. „Tze… Als ob ich mit euch nochmal Volleyball spiele“, murrte er. Taehyung zuckte mit den Schultern. „Na schön… Wenn du deine Niederlage einfach so hinnehmen willst“. „Will ich nicht!“, entgegnete der Jüngere sofort. Taehyung lächelte etwas und trank dann einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche.
Auch ich trank daraufhin etwas und ließ mich dann zurück ins Gras fallen. Der blaue wolkenlose Himmel breitete sich über mir aus und die Sonne knallte mit all ihrer Stärke genau in mein Gesicht. Ich kniff die Augen zu und legte meinen Arm darüber.

„Namjoon…“, hörte ich Hoseok sagen, weswegen ich mich langsam wieder aufsetzte und vorsichtig zu ihm blinzelte. Er war gerade dabei aufzustehen und sich den Dreck von der Hose zu klopfen. „Mr. Park hat gerufen…“, meinte er und setzte sich dann in Bewegung. Ich stöhnte genervt aus, raffte mich dann aber auch auf und folgte ihm.
Es störte mich wirklich zutiefst, dass man sich hier nicht einmal vernünftig ausruhen konnte. All meine Knochen taten weh und ich war verschwitzt wie ein Büffel in der Wüste. Am liebsten wäre ich in diesem Moment in einen Pool voller Eiswürfel gesprungen und hätte dann einen Mittagschlaf genommen.
Doch stattdessen mussten wir zu der Feuerstelle eiern und uns dort von Mr. Park anhören, was wir nun als nächstes tun werden.

„Fische sezieren! Heute Abend soll es zum Abendessen Fisch geben und ich möchte das jedes Team mindestens einen Fisch fängt, ihn seziert und danach grillt! Das Ganze wird eine Art Wettbewerb, also gibt euch lieber Mühe!“, rief er durch sein Megafon.

Guten Abend meine Damen und Herren *dramatische verbeugung*
Vielen Dank für die Kommentare und Favos unter dem letzten Kapitel ^^ Mir ist aufgefallen das viele von euch denken das mit Mr. Park entweder Jimin oder Chanyeol gemeint ist. Allerdings ist Mr. Park einfach nur ein Alter Knacker, der die Natur über alles liebt xD

Social Camp // NamGiWhere stories live. Discover now