Ich wollte euch nicht stören...

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DNCE- Kissing Strangers

Gastón:

Zwei Wochen sind vergangen. Zwei Wochen in denen ich nicht weder essen noch schlafen, noch sonst irgendetwas tun, ohne an sie zu denken.

Ich konnte es nicht mitansehen, wie Nina Tag für Tag mit gesenkten Schultern durch die Gänge schlich. Ich war jetzt ein Teil der Beliebten. Eben die Gruppe, deren Mitglieder -ausgenommen ich-  es persönliches Vergnügen bereitete, Nina zu demütigen.

Erst heute hatte Ambar Ninas komplette Notizen für Mathematik geklaut und im Papierkorb verschwinden lassen. Verzweifelt war Nina durch die ganze Schule gelaufen und hatte alle Leute um Hilfe gebeten. Auch mich. Bis sie mich erkannte und sich wortlos abwandte. Ausgerechnet von mir, die einzige Person, die ihr wirklich hätte helfen können. Wie paradox.

Gedankenverloren rührte ich meinen Shake mit meinem Strohhalm um. Noch dazu hatte Ambar mir heute eröffnet, dass sie ihre beste Freundin Delfina mit mir verkuppeln wollte.
Ich hatte zwar bis jetzt kaum ein Wort mit ihr gewechselt, doch ich schätzte sie als ein Mädchen ein, dass nur Fashion und Schminke im Kopf hatte. Ob Ambar mich auch zwingen würde, Delfina die wahre Liebe vorzuspielen. Nur diesmal für immer?

Ich trank einen Schluck. Das hatte doch einfach keinen Sinn. Meine Gedanken kreisten seit diesen zwei Wochen ununterbrochen und ich hatte keine ruhige Minute mehr.

Ich beschloss ein wenig zu Skaten. Das hatte ich in letzter Zeit sowieso viel zu sehr vernachlässigt. Ich war so zerstreut, dass ich mir die Skates versehentlich dreimal falsch schnürte. Verzweifelt schnaufte ich auf und griff ein viertes mal  nach den Schnürsenkeln.

Diesmal gelang mir der Doppelknoten so mühelos wie sonst auch immer. Ich stützte mich von der Bank nach oben und wollte gerade zur Bahn fahren, als Delfi um die Ecke bog. Ich musterte die Schwarzhaarige einmal von oben bis unten. Klar war sie ganz hübsch mit ihren glänzenden schwarzen Haaren und den mandelförmigen braunen Augen.

Aber sie war nun mal nicht Nina.

“Hey“, grüßte sie lächelnd.

“Hi“, grüßte ich und zwang ein Lächeln auf mein Gesicht.

“Wie geht's dir denn?“, fragte sie weiter. Ich musste mich zwingen, nicht genervt die Augen zu verdrehen. Für sinnlosen Smalltalk hatte ich zur Zeit wirklich überhaupt keinen Nerv.
Wahrscheinlich hatte Ambar sie zu mir geschickt. Aber diesmal nicht. Diesmal würde ich keine von Ambar gesteuerte Marionette sein.
Mitleidig beäugte ich Delfi. War es ihr genau wie mir gegangen?

“Weißt du, Delfi...“, begann ich doch bevor ich zuende sprechen konnte, verhakte sich eine meiner Rollen mit einem meiner Schnürsenkel, der sich auf wundersame Weise wieder gelöst hatte.
Ich geriet ins Straucheln und verlor mein Gleichgewicht.

“Warte, ich helfe dir!“, rief Delfi bereitwillig und fing meinen Sturz gerade noch rechtzeitig ab und zog mich wieder auf die Füße. Jedoch konnte sie mein Gewicht nicht halten, sodass sie mit dem Rücken von meinem Gewicht gegen den Spind stieß.

So standen wir nun eng aneinander gepresst zwischen den Schließfächern. Während ich damit beschäftigt war, mein Gleichgewicht wiederzufinden, starrte Delfi wie hypnotisiert in meine Augen und machte keinerlei Anstalten, mich von sich zu schieben.
Anscheinend hatte sie wirklich eine Schwäche für mich. Na toll. Und Ambar war die unfassbar tolle beste Freundin, die Amor spielte.

Endlich stand ich wieder halbwegs stabil auf den Beinen und löste mich von Delfi.
Ein Rascheln ertönte hinter uns.
Ich wirbelte herum und erblickte Nina, die zusammengekauert dabei war, einen Haufen Blätter einzusammeln. Täuschte ich mich oder glitzerten Tränen in ihren Augen?
Sie dachte doch nicht etwa, dass Delfi und ich..
Offensichtlich schon, da sie mir aus ihren tränenverhangenen Augen einen hasserfüllten Blick zuwarf.

Offensichtlich schon, da sie mir aus ihren tränenverhangenen Augen einen hasserfüllten Blick zuwarf

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“Ich wollte euch nicht stören“, flüsterte bevor sie sich umdrehte und förmlich davonrannte.

Ich wollte sie noch am Handgelenk packen, doch sie war bereits weg. Mal wieder.

“Nina, warte doch!“, rief ihr verzweifelt hinterher, obwohl ich tief in meinem wusste, dass sie bereits weg war und mich nicht gehört hatte. Und wenn sie mich gehört hätte, wäre sie wohl trotzdem nicht zurückgekommen.

“Hat Ambar dir befohlen, das hier zu tun?“, schnauzte ich die Schwarzhaarige an.

“Sag mir bitte nicht, dass du diese Streberin wirklich gern hast!“, maulte sie ihrerseits.

“Oh doch, das habe ich!“, rief ich erbost.

“Sie hasst dich“, informierte sie mich hämisch grinsend über das Offensichtliche.

“Immerhin habe ich im Gegensatz zu dir wahre Liebe erfahren, anstatt blind die Befehle meiner sogenannten “besten Freundin“ zu befolgen“, klagte ich sie an.

“Tu nicht so, als hättest du dich irgendwie gegen ihre Forderungen gewehrt. Du bist kein Stück besser als ich!“

Wie Recht sie hatte. Doch es schmerzte unfassbar, das Ganze zuzugeben.Ich konnte das Ganze nicht länger für mich behalten. Ich musste mich jemandem anvertrauen. Luna, Matteo, ganz egal. Sogar Nico, meinetwegen. Solange ich diesen Berg an Sorgen nicht mehr alleine stemmen musste.

Entschlossen Matteo zu finden, skatete ich auf die Bahn. Wie der Zufall es so wollte, trainierte er gerade mit seiner herzallerliebsten Freundin. Ich musste zugeben, dass die Figuren und Drehungen, die sie vollführten, wirklich sehe beeindruckend waren. Doch darum sollte es in diesem Moment nicht gehen.

“Hey, Matteo“, grüßte ich.

“Hey, Kumpel! Wie-“

“Keine Zeit für Smalltalk! Können wir reden?“, fragte ich geradeheraus.

“Sorry“, er zuckte bedauernd mit den Schultern,“ aber ich bin leider mit Ambar verabredet.“

Er zog seine Freundin zu sich, die mich triumphierend anlächelte. Dieses Biest.

“Dann ein anderes Mal“, murmelte ich und skatete entmutigt von der Bahn.

***

Hey Leute,
Hier ist das neue Kapitel❤
Diesmal wieder ein typisches Lückenfüller-Kapitel, ich hoffe, es gefällt trotzdem😚
Ich komme mir ein bisschen klischeehaft vor, da ich (wie in gefühlt jeder Gastina ff) zu dem anderen Mädchen gemacht habe, dass auf Gastón steht. Aber gut Schwamm drüber😉
Wie immer kann ich euch nicht genug danken für eure tollen Kommentare und die vielen Votes💞
Eines wollte ich noch ansprechen: Tut mir leid, wenn ihr meine Antworten auf eure Kommentare missverständlich findet, das tut mir leid😩 Gestern habe ich einen Kommentar bekommen,der mich zugegebenermaßen wirklich verletzt hat...aber ich will eigentlich nicht näher darauf eingehen. Es ist nun mal so schade, dass man im Internet Dinge schreibt ohne darüber nachzudenken💙

Aber egal bis zum nächsten mal😚



Easy? * Gastina ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt