Das Flüstern des Waldes

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Der Wald scheint kein Ende zu nehmen. Langsam schlendere ich durch die frostige Kälte und hinterlasse tiefe Spuren im frisch gefallenen Schnee. Mein Atem wird langsamer und schwerer. Mein Gesicht fühlt sich taub und tot an, fast so als ob ich mich demnächst in einen Schneemann verwandle. Ich spüre meine Gesichtsmuskeln nicht mehr, und jede Regung in meinem Gesicht fühlt sich unnatürlich an, fast so als ob mein Gesicht aus Stein gemeisselt wäre. Meine Haarspitzen gefrieren, und mein Atem ist in der frostigen Kälte deutlich zu sehen. Ich reibe meine beiden Tauben Hände aneinander um sie ein bisschen zu wärmen. Jedoch ohne Erfolg. Ich kann meine Hände nicht mehr fühlen. Es würde mich nicht wundern wenn sie demnächst einfach abfallen  würden.

Ein weiteres mal atme ich tief ein bevor ich m ich dann zwinge weiter durch den Schnee zu stapfen. Ich hatte noch nie in meinem Leben so kalt.

" Dämlicher Schnee, Dämliches Kapitol, dämliche Spiele"

Flüstere ich leise in mich hinein während ich mir weiter einen Weg durch das dichte Schneegestöber bahne, und versuche mich in eine höhere Spezies zu entwickeln um etwas in dem Schneetreiben erkennen zu können.

Mein Gang wird immer langsamer. Langsam aber sicher verliere ich die Kraft weiter zu gehen. Meine Beine zittern und fühlen sich weich und wabbelig an. Erschöpft von der Kälte und dem anstrengenden Gang durch den frisch gefallenen Schnee. 

Doch ich zwinge mich weiter zu gehen. Irgendwo muss es doch ein Unterschlupf geben? Eine Höhle ein hohler Baum, Irgendetwas. Sie können uns doch nicht ohne Unterschlupf oder möglichen Schutz hier zurück lassen? Ich meine irgendeine Möglichkeit muss es geben sich von der Kälte zu schützen. Sie werden uns wohl nicht alle schon am ersten Tag durch kälte sterben lassen?

Ne das wäre zu langweilig und würde die Queten in den Keller sinken lassen. Irgendwo muss es einen Schutz geben. Ich muss ihn nur finden...

Ich bleibe stehen um eine kurze Pause ein zu legen in welcher ich orientierungslos und fast schon ein bisschen verzweifelt durch den Wald blicke.

Etwas Irgendetwas muss es doch geben? Ich muss was finden sonst werde ich hier einsam und traurig erfrieren. 

Mir wird schwindelig, der dunkle Wald vor mir verschwimmt und wird obwohl ich es nicht für möglich gehalten habe noch dunkler als zuvor.  Ich lasse mich auf meine Knie fallen.

"Ich muss weiter gehen" sage ich zu mir selber während ich mit einem leeren Blick geradeaus starre. " Ich muss weitergehen! Aber ich brauche eine Pause ich laufe schon seit Stunden."

Ich verstumme und blicke mich misstrauisch um. Als ob ich demnächst etwas streng geheimes preisgeben würde. 

" Es ist keiner da. Weit und breit Niemand. Ich habe seit Stunden keine Menschenseele gesehen. Eine kleine Pause wird nicht schaden. Nur eine ganz kurze." Ich lasse mich in den Schnee fallen und schliesse langsam meine Augen.

Da liege ich nun. Zusammengesackt im Schnee. Schwach, hilflos. Eine leichte Beute. Andere Tribute werden mich finden und töten. Wenn ich nicht zuvor schon erfroren bin.

Aber es ist mir egal. Ich weiss nur das es unglaublich kalt ist, und ich keinen Schritt mehr gehen kann.

Meine Atemzüge wie auch mein Herzschlag werden langsamer und unregelmässiger.

So wird es also enden. Ich werde hier erfrieren und sterben. Kein anderer Tribut, keine ausgeklügelte Falle auch keiner der Karrieros ist für meinen Tod verantwortlich. Sondern ich und meine eigene Unfähigkeit.

Die Augen noch immer geschlossen warte ich nur noch auf mein sicheres Ende.

Doch... was war das? Ist da Jemand? Ich öffne mit grosser Anstrengung meine Augen und schaue mich so gut es meine Kräfte zulassen in dem Waldstück um.

Die Tribute von Panem Unbrechbarer WilleWhere stories live. Discover now