Die Suche

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Hermines pov:

Enttäuscht über den erneuten Rückschlag, verließ ich das Restaurant wieder.
Blaise war gerade dabei Pansy zu beruhigen und die weitere Vorgehensweise des Fluches zu erklären, als ich den Beiden den Rücken zu wandte und zurück zum Tropfenden Kessel ging.
Es war mittlerweile dunkel und kalt geworden. Die Nacht war klar, sodass man den abnehmenden Mond betrachten konnte. Die Geschäfte waren ebenfalls geschlossen und so schlenderte ich durch die Winkelgasse.
Mein altes Leben kam mir zunehmend fremd vor. Hatte ich wirklich mal mit Ron in einem  kleinen Häuschen gelebt? Waren Ginny und Harry tatsächlich bereits verlobt und kamen beinahe jeden Tag zu Besuch? Und war Ginny wirklich meine beste Freundin von der ich dachte, dass ich ihr alles erzählen könnte? In den letzten Tagen hat sich alles verändert.
Nicht nur meine Einstellung und Gefühle für Ron und die Beziehung, sondern auch meine Sichtweise auf Draco und mein Leben. Gedankenverloren sah ich in einige Läden hinein.
Ron will oder wollte, ich weiß es nicht genau, mich heiraten. Für immer mit mir zusammen sein. Und einfach alle waren seiner Meinung. Ronald Weasley und Hermine Granger gehören zusammen. Werden heiraten und Kinder bekommen.
Bei dieser Vorstellung schüttelte es mich. Es ist auch nicht mehr nachvollziehbar wie ich mit Ron schlafen konnte. Er war doch eigentlich immer nur mein bester Freund. Habe ich mich so vom Druck leiten lassen? Enttäuscht über mich selbst schüttelte ich den Kopf.
Nun stand ich mal wieder vor dem Pub dessen Besitzer Teil meines chaotischen Lebens war. Ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Und um dieses wichtige Teil zu finden, musste ich weiter suchen. Also betrat ich den Tropfenden Kessel.
"Tom?"
Fragend sah ich mich um und entdeckte ihn, in ein Gespräch vertieft, an einem Tisch mit einem anderen Gast. Wartend setzte ich mich an die Bar.
"Was darf es für Sie sein Ms. Granger?"
Das Gespräch war schneller beendet als erwartet und als ich mich umdrehte um den Gast anzuschauen, war dieser verschwunden.
"Wo ist denn der Gast hin? Habe ich euch gestört?"
Irritiert sah ich wieder zu Tom. Dieser blickte wütend auf den nun leeren Platz.
"Das war ein Reporter vom Tagespropheten. Er wollte Informationen über Mr. Malfoy und..." Er sah zu mir. "...Sie."
Ich atmete schwer aus, stützte meine Ellenbogen auf dem Tresen ab und legte mein Gesicht in meine Hände.
"Ich habe selbstverständlich nichts gesagt!"
"Das weiß ich doch Tom. Auf dich ist immer Verlass."
Dieser lächelte zufrieden.
"Also, was darf es sein?"
Ich machte eine abwehrende Handbewegung.
"Nichts mein Lieber, danke. Ich suche eigentlich nur Draco..."
Das Lächeln verschwand.
"Ms. Granger, ich darf Ihnen nicht sagen wo er ist, aber ich glaube, sie kommen dort von selbst hin."
Von selbst hin?
Das war ein Hinweis. Ich blickte auf und Tom zwinkerte mir zu bevor er in den Keller verschwand.
Von selbst hin... apparieren! Also musste ich schon mal dort gewesen sein.
Malfoy Manor? -Nein, Tom weiß nicht, dass ich während der Horkruxjagd dort war.
Bei Blaise war ich bereits...
Doch wo könnte er... Natürlich!
Hogwarts!
Ich stürmte aus dem Pub. Direkt vor der Tür apparierte ich nach Hogsmeade. Der bekannte Strudel, brachte mich vor dem Drei Besen zum Stehen.
In den kleinem Örtchen lag bereits der erste Schnee.
Mit dem knirschenden Schnee unter den Füßen machte ich mich auf nach Hogwarts. Sobald ich die Ortsgrenze passierte, war es stockfinster.
"Lumos!"
Der altbekannte Lichtkegel erhellte meine Umgebung und so folgte ich dem Weg, bis ich in der Ferne die Lichter des Schlosses erblickte.
Hogwarts. Meine zweite Heimat.
Doch, würde ich überhaupt durch das Tor kommen? Ich war nicht angemeldet und es gab doch garantiert Schutzzauber...
So stand ich nun wenig später vor dem Tor. Langsam streckte ich meine Hand aus um es zu öffnen.
Nichts geschah, ich konnte ohne Probleme passieren.
"Hermine! Was machst du denn hier?"
Eine freundliche Stimme ertönte und ich begann bis über beide Ohren zu strahlen.
"Hagrid!"
Der große Wildhüter nahm mich in seine Arme und presste jegliche Luft aus meinem Körper. Es fühlte sich an wie nach Hause kommen.
Nach einer langen innigen Umarmung lösten wir uns.
"Hermine was machst du zu so später Stunde hier?"
Wie immer wenn er sprach, bewegte sich sein Bart auf und ab. Wenigstens hier, hatte sich nicht allzu viel verändert.
"Ich freue mich so dich zu sehen! Und warum ich hier bin... Ich suche jemanden."
"Ach Ron! Ja, der ist im Schloss, hat gar nicht berichtet, dass du noch nach kommst."
Ron? Er ist hier? Und wieso nachkommen?
Hagrid bemerkte meinen verwirrten Blick.
"Na wegen der Geschichte über die Horkruxe. Harry ist doch auch hier. Professor McGonagall hat euch doch eingeladen. Für die anderen Schüler?"
Ach so war das also. Anscheinend ist mir das entgangen.
"Ja natürlich Hagrid. Deshalb bin ich hier."
Ich konnte ihm schlecht auf die Nase binden, dass ich nicht zu Ron, sondern zu Draco wollte.
"Na da werden sich die beiden aber freuen! Schaffst du es allein zum Schloss? Ich habe einen verletzten Hippogreif im Wald und..."
"Kein Problem. Ich finde den Weg."
Schnell ging ich Richtung Schloss bevor Hagrid seine Meinung noch ändert und mich doch begleitet. Jedoch betrat ich es nicht. Denn vermutlich ist Draco nicht dort.
Das Gelände Hogwarts abzusuchen, nach einer sich eventuell bewegenden Person, wäre wie den Himmel nach dem goldenen Schnatz abzusuchen. Äußerst mühsam. So kam mir eine bessere Idee.
"Expecto Patronum!"
Mein weißer Otter erschien und schwamm in der Luft um mich herum.
"Du musst bitte Draco finden und ihn zum Gewächshaus zwei bringen. Ich werde dort auf euch warten."
Der Otter machte sich auf den Weg seinen Auftrag auszuführen und ich ging Richtung Gewächshäuser. Jetzt heißt es warten.
Damit mich niemand so schnell sah, öffnete ich das Gewächshaus.
"Alohomora!"
Und betrat es.
Es war befüllt mit Pflanzen, teilweise bewegten sich diese. Der Geruch von frischer Erde hing in der Luft.
Im Dunkeln wirkte es einschüchternd, ich gruselte mich etwas und nahm einige Gefäße aus dem Regal um in diese meine blauen Flammen zu zaubern. Sie spendeten etwas Wärme und Licht. Die Gefäße verteilte ich auf den Tischen. Jetzt wirkte es gleich viel einladender hier zu sein.
Wartend setzte ich mich auf eine Holzbank. Es war die gleiche Bank, auf der ich viele Stunden Kräuterkunde verbrachte und Professor Sprout lauschte. Viele Stunden die ich hier gemeinsam Unterricht mit Harry und Ron hatte. Und mit ihm. Draco.
Wie würde er reagieren?

Dramione - Weil Ich Dich LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt