28 | Überreden und überreden lassen

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"Bitte, Schatz.", seine blauen Augen bohrten sich in meine und er schob schmollend seine Unterlippe vor.

Ich saß auf der Arbeitsplatte und beobachtete ihn dabei, wie er gerade das Abendessen zubereitete. Logan konnte für einen Mann sogar ganz gut kochen und da ich auch nicht wahnsinnig begabt im Kochen war, war es mir ganz recht, wenn er für uns das Essen zubereitete. Und solange ich ihn dabei beobachten und ihm auf die Finger schauen konnte, war es auch ganz amüsant.

"So gerne ich dich auch in einem Anzug sehen würde.", seufzte ich und entlockte ihm ein kleines zufriedenes Grinsen. "Aber es wäre zu riskant."

Sein Grinsen verschwand augenblicklich und er hörte auf Gemüse zu schneiden, da er stattdessen auf mich zukam. Er drängte sich zwischen meine Beine und ich schlang diese automatisch um seine Mitte.

"Komm schon.", bettelte er wieder und nahm meine Hand in seine, um sie sanft zu streicheln. Und auch wenn durch diese Berührung ein wohliges Kribbeln auf meiner Haut ausgelöst wurde, wusste ich, was er mit diesen Zärtlichkeiten erreichen wollte. Aber dieses eine Mal würde es nicht funktionieren!

"Das ist eine öffentliche Veranstaltung, Logan.", entgegnete ich fassungslos und schüttelte vehement den Kopf. Die Chance zusammen gesehen zu werden, war so verdammt hoch, da ihn durch seinen Vater auch viele Leute kannten. Dass er da überhaupt noch darüber nachdachte...

"Eben, dann fallen wir nicht auf.", er zuckte mit den Schultern und sah mich mit einem unschuldigen Blick an.

"Jeder kann uns zusammen sehen. Und jeder könnte es unseren Eltern sagen. Wenn auch nicht extra aber zufällig!", erinnerte ich ihn daran, was ich eigentlich mit öffentliche Veranstaltung gemeint hatte. Nämlich ein verdammt hohes Risiko von unseren Eltern oder jemand anderem entdeckt zu werden.

"Sei keine Spielverderberin.", er sah mich herausfordernd an und legte dann eine Hand auf meinen Rücken, weshalb mir augenblicklich ziemlich warm wurde. Vor allem als er dann auch noch begann mir kleine Kreise auf den Rücken zu malen.

"Wenn es ein Spiel wäre.", erwiderte ich unbeeindruckt und legte eine Hand auf seinen trainierten Oberkörper. Wenn er schon mit solchen Mitteln kämpfte, konnte ich das alle mal.

"Aber-", fing er an, doch ich legte sofort einen Finger auf seine Lippen und brachte ihn somit zum Schweigen.

"Das mit deinem Vater vor ein paar Tagen war schon wahnsinnig knapp!", erinnerte ich ihn an die Situation vor ein paar Tagen. Ich war zuerst glücklich und erleichtert, als Logan mir erzählt hatte, dass mein verschollener Bh wieder aufgetaucht war. Dass diesen allerdings sein Vater gefunden hatte, ließen diese Glücksgefühle wieder verschwinden. Das hätte böse enden können und alles nur, weil Logan ständig meine Sachen verschlampt. Oder sie eben in alle möglichen Ecken wirft, sodass ich sie nicht mehr wiederfinden kann.

"Das war ein Versehen. Zum Glück steht auf den Dingern nicht dein Name, sonst wäre das anders ausgegangen."

"Wer schreibt den bitte auf seine Unterwäsche seinen Namen?!", fragte ich belustigt und auch verwirrt.

"Mein Dad hat seine Initialen auf ein paar seiner Boxershorts.", er zuckte mit den Schultern und ich riss schockiert meine Augen auf.

"Im Ernst?", er grinste kurz und ich dachte schon er hätte mich nur verarscht - was bei dieser Aussage auch nicht gerade verwunderlich wäre - aber als er dann noch nickte, war ich mehr als schockiert. Dieser Mann hatte eindeutig zu viel Geld.

"Er hat sich vor ein paar Jahren Boxershorts anfertigen lassen. Keine Ahnung warum, aber ich glaube er wusste nicht, was er mit seinem Geld noch anstellen sollte. Auf ein paar seiner Boxershorts steht jetzt die Abkürzung L.D. für Logan Devany.", er zwinkerte mir kurz zu und ich schüttelte immer noch fassungslos den Kopf.

"Ich habe nur Angst, dass er mir die irgendwann mal schenken will. Die Abkürzung passt ja.", er lachte leicht und ich lachte ebenfalls. Das wäre doch ein nettes Geschenk für Weihnachten.

"Naja wir kommen ein bisschen vom Thema ab.", erinnerte er mich und ich hörte auf zu lachen und sah ihn dann wieder ernst an. Diese Diskussion war noch nicht entschieden.

"Ich habe schon gesagt, dass wir da nicht hingehen.", meinte ich streng und er seufzte. "Ich zumindest nicht."

"Ohne dich gehe ich auf keinen Fall!", meinte Logan sofort und ich konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern. Ohne mir würde er nicht hingehen, Gott wie süß. Und er würde nicht hingehen. Sehr gut, dann ist das jetzt geklärt.

"Weil wir zusammen gehen.", sagte er jetzt eindringlich und ich verdrehte kurz genervt die Augen. Ich hatte also doch noch nicht gewonnen.

"Ceil, das ist der Ball. Du weißt doch, dass die ganze Stadt da sein wird. Mia, Louis und", er stoppte kurz und verzog kurz das Gesicht. "Sicher auch Tyler."

Mein Herz begann schnell zu schlagen. Aber nicht wegen der Erwähnung von Tylers nahmen, sondern, weil Logan sich immer noch von ihm bedroht fühlte.

"Naja jedenfalls ist das das Event des Jahres. Und ich möchte da unbedingt mit dir hingehen.", er legte nun beide Hände um meinen Nacken und versuchte damit, mich doch noch zu überreden.

"Du meinst wohl, dass wir beide auf dem Ball sind. Von zusammen hingehen kann da nicht die Rede sein. Wir dürfen uns nicht anstarren, uns nicht unterhalten und auf keinen Fall miteinander tanzen. Weißt du wie schwer das wird?!", redete ich ihm ins Gewissen und er schluckte kurz, änderte seine Meinung aber immer noch nicht.

"Es wird schwierig, aber wir werden das schaffen, Ceil. Du unterhälst dich mit Louis und Mia und ich langweile mich mit meinen Eltern herum. Und dann später, wenn wir einander brauchen, verschwinden wir in einen Nebenraum und machen all die Dinge, die wir nicht tun dürfen.", er zog mich mit einem Ruck an seine Brust, weshalb ich kurz aufkeuchte.

"Ich habe nicht einmal ein Kleid.", gestand ich und er zuckte mit den Schultern. "Du siehst in allem schön aus, Schatz. Und ich gebe dir Geld, damit du mit Mia shoppen gehen kannst.", ich horchte bei dem Wort Shoppen sofort auf. Verdammt, er hatte mich gleich überzeugt. Warum musste ich auch Einkaufen lieben?

"Also sagst du ja, hast einen der besten Abende deines Lebens und bekommst auch noch mich in einem unglaublich heißem Anzug zu sehen?", er zwinkerte mir zu und legte kurz seine Lippen auf meinen Hals. Jetzt hatte er mich. Gott, warum gewann er nur immer bei unseren Diskussionen.

"Wie heiß ist der Anzug?", fragte ich nochmal nach und er grinste sofort.

"So heiß, dass du dir deine Hände verbrennen wirst.", raunte er und packte mich an der Hüfte, sodass jetzt kein Blatt mehr zwischen uns passte.

"Das tue ich auch so schon.", meinte ich lachend und er lachte ebenfalls. Denn sein Körper strahlte permanent Hitze aus.

"Also ist das ein Ja?", fragte er mich hoffnungsvoll und ich nickte schließlich.

Sofort zog er mich in seine Arme, hob mich hoch und wirbelte mich einmal im Kreis, was mich zum Lachen brachte.

"Ich liebe dich", raunte er glücklich und lehnte seine Stirn gegen meine.

"Aber nicht nur dafür oder?", neckte ich ihn und er grinste mich belustigt an.

"Nicht nur, aber dafür ganz besonders.", und somit schloss er die Lücke zwischen unseren Lippen und ließ mich meine Entscheidung kein einziges Mal bereuen.

Neues Kapiteeel😊

Danke für über 90k😍

Nur noch zwei Wochen Ferien fml😭

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt