Kapitel VI - Luca

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Was war denn los? Gestern Tanja, die Sebastian und Isabel so eilig aus unserer Wohnung scheuchten und dann heute Max? Keine Zeit? Wohl eher keine Lust. Auch wenn diese Mutmaßung sehr vage war, ärgerte es mich.

Vielleicht sollte ich ihn nochmal fragen. Ich zückte mein Handy und wählte seine Nummer. Nach einem recht langen Warten nahm er an.

„Was gibt's?", fragte er kurz und knapp. „Ich wollt fragen was los ist? Du hast doch Samstag immer Zeit?", fragte ich ohne lange umherzureden raus. Schweigen am anderen Ende.

„Luca, das kann ich dir nicht so sagen.", kam es dann von ihm. Was kann er mir so nicht sagen? Ist etwas passiert? Hat es mir Sebastian und Isabel zu tun, die gestern hier waren?

„Soll ich zur dir kommen?", fragte ich dann um meine Gedanken zusammenzufassen. Doch wieder schweigen. „Max?", fragte ich erneut.

„Nein. Luca ich kann nicht.", kam es dann von ihm. „Soll ich rüberkommen? Können wir dann reden?"

„Luca nein. Ich lass dich nicht rein. Ich kann das alles nicht.", und damit wurde er immer leiser. Was war denn los? Er war noch nie so aggressiv. Regelmäßig bin ich bei ihm und da gab es nie Probleme. Ich schaute auf die Uhr. Kurz vor 11.

„Max, du meintest mal, ‚meine Tür steht immer für dich offen Luca. Ich kann mir niemand besseren vorstellen, den ich meinen wirklichen Freund nennen kann.' Also steht auch meine Tür für dich auf. Es geht mir genauso. Also bitte, lass mich dir helfen." Meine Stimme war leise und wacklig. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. So hatte Max sich noch nie verhalten.

„Nein. Es macht alles nur noch schlimmer.", schrie er schon fast ins Telefon und ich musste es vom Ohr wegnehmen. Dann legte er auf.

In Reality - Wenn Welten aufeinandertreffenWhere stories live. Discover now