Kapitel 46: Marli

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„Na ihr Spasten!", sagte das Mädchen und begrüßte die Jungs. Wirklich? Mir klappte der Mund auf und ich schaute zu den Jungs, die die Kleine in ihre Arme schlossen und ihr durch die Haare wuschelten. Sehr nett. Aber wie redete sie mit ihnen?!

„Auch schön dich wiederzusehen, Hexe!", sagte Luan und wuschelte noch einmal durch die Haare des Mädchens.

„Laber nicht. Wo ist sie?", fragte sie Marlo, der aufstöhnte und zu Marla schaute, die ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Meinte sie mit SIE mich?! Na hoffentlich nicht, sie schien mir am Handy netter gewesen zu sein, aber das konnte natürlich auch ein falscher Eindruck sein. Mal abwarten.

„Duschen."

„Zu viel gevögelt oder was?"

„Fresse, Marli."

„Wieso?"

„Normale Menschen gehen morgens duschen und nun chill mal ein wenig. Geh dir die Nägel oder sowas machen!", sagte Marlo und entfernte sich von Marli und begrüßte erst einmal die anderen Mädchen und umarmte sie kurz.

„Brüderchen, wie du weißt bin ich kein Püppchen und muss erst mal die Nägel machen!"

„Stimmt, sie ist eher der Bauerntrampel!", haute der Arsch raus und lief schnell weg. Weichei! Jedoch brachte das auch die anderen zum Lachen. Die Kleine fand das gar nicht so witzig und lief hinter Luan her, jedoch war er einfach viel zu schnell für sie.

„Fick dich, Spast! Bekommste noch wieder, keine Angst!", sagte sie und ging zurück zur Gruppe.

„Nein, ich fick eher die Püppchen!", sagte Luan grinsend, wo dieses Mal ich nur die Augen verdrehte. Gott, gab es eigentlich immer nur das Thema Ficken?!

„Aja? Wie ich gehört habe hattest du schon ein paar Tage keine mehr. Seltenheit! Keine mehr Bock auf dich?"

Luan schwieg und grinste sie nur an. Na dann. Zum Glück hatte mich noch niemand gesehen und ich wollte auch so schnell nicht auf Marli treffen, daher ging ich leise zurück in Marlos Zimmer und nahm mein Handy raus. Ich schaute nach Marlos Handy, sah es aber nirgends. Sehr gut. Ich ging zurück zur Fenster und schrieb Marlo, dass ich fertig sei. Keine 2 Sekunden später nahm er das Handy raus, schaute drauf und bekam ein Lächeln im Gesicht, schaute hoch zu seinem Fenster und zwinkerte mir zu. Ich grinste nur und entfernte mich von der Fenster und setzte mich aufs Bett.

Wie Marlo eben war kam er keine Minute später ins Zimmer und schmiss sich neben mir aufs Bett.

„Deine Schwester scheint anders zu sein, als wie am Telefon.", sagte ich und schaute zu Marlo, der den Kopf schüttelte.

„Nein, eigentlich nicht. Obwohl doch. Sie meint in der Gegenwart der Jungs immer einen auf cool zu tun. Naja, mit 14 ist das wohl normal. Allgemein, vor allem, wenn wir unter uns sind ist sie normal und man kann gut mit ihr reden, jedoch kommt das selten vor, da wie du vielleicht schon mitbekommen hast, sie aufs Internat geht, weil sie keine Lust auf dieses ganze Familienleben hatte und ihre Privatsphäre haben wollte. Nachdem es ziemlich oft geknallt hatte zwischen ihr, meinen Eltern und den anderen und sie immer wieder sagte, dass sie aufs Internat wollte, gingen meine Eltern ihrer Bitte nach, auch wenn es für Mum mehr als schwer war. Nun kommt sie 1-2 Mal im Monat nach hier und muss natürlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen!", erzählte Marlo mir und lächelte immer wieder, als er anscheinend an einige Sachen dachte, die in der Vergangenheit passiert waren.

Ich bewunderte Marli, dass sie von sich aus sagte, dass sie aufs Internat wollte und weg von ihrer Familie.

„Seit wann geht sie aufs Internat?", fragte ich Marlo weiter, da es mich wirklich interessierte, da man sowas mehr als selten hörte, dass jemand freiwillig dort hin gehen wollte, vor allem, weil sie hier doch alles hatte, was man sich nur wünschen konnte. Eltern, die für ihre Kinder alles machten, Luxus überall, Familien, die einen liebten!

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