Kapitel 44: Niemals

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„Red bitte mit mir.", sagte er leiser und ich seufzte.

„Was soll ich sagen, Marlo? Ich glaube dir, was du gesagt hast und find es auch irgendwie nett von dir, aber ich bin noch ein wenig geschockt von eben."

„Kann ich irgendwas machen?", fragte er und ich schüttelte den Kopf.

„Nein, aber lieb das du fragst.", sagte ich und versuchte ein wenig zu lächeln, auch wenn es mir nicht wirklich gelang.

Er seufzte und nahm seine Hand von meinem Kinn weg.

„Und nun?!", fragte er nach einer Weile, wo wir uns anschwiegen.

„Ich weiß es nicht.", murmelte ich leise und spielte wieder mit den Ärmeln meines Pullis.

„Ich mag es nicht, wenn es so seltsam zwischen uns ist.", sagte er und ich nickte ihm zustimmend zu. Das stimmte. Die Stimmung war ziemlich gedrückt. Nichts von der Gelassenheit, die sonst bei ihm zu sehen war.

Und wieder herrschte eine Stille zwischen uns. Ich fühlte mich unwohl damit. Mehr als das. Es beschäftigte mich ziemlich.

„Es tut mir leid, Marlo!"

Sein Blick schoss zu mir. Anscheinend verstand er es nicht, daher sprach ich weiter.

„Es tut mir leid, dass ich dir nicht geantwortet habe. Weder gestern noch heute Morgen. Ich wusste einfach nicht wie ich damit umgehen sollte. Für dich ist es sicherlich nichts mit dieser... nennen wir es mal Unterstellung... für mich aber schon. Ich kenne sowas nicht. Daher blockte ich alles, dass du hier aufkreuzen würdest, weil du dir Sorgen machst, damit habe ich nicht gerechnet, sonst hätte ich es dir in einer Nachricht erklärt, also nicht das ich dich nicht hier haben möchte, aber dann wäre es zu dem unten nicht gekommen und es wäre alles ok zwischen uns.", sprudelte es ziemlich schnell aus mir heraus.

„Nein. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Prinzessin. Sicherlich nicht.", sagte er.

„Doch Marlo. Doch.", sagte ich und schaute wieder zu meinen Händen.

„Wir haben beide nicht perfekt reagiert und hätten uns das alles sparen können. Du hast zum Teil dazu beigetragen, genauso wie ich. Lass es uns irgendwie vergessen und wieder so miteinander umgehen wie gestern und die Tage davor. Ich möchte keinen Streit mit dir haben und ich möchte auch nicht, dass es seltsam zwischen uns ist. Auf das was Marla gesagt hast musst du nicht hören und dir nicht so viele Gedanken darüber machen, sie wollte dich damit sicherlich nicht verletzten oder irgendwas böses unterstellen, sie hat es aus ihrer Laune heraus gesagt und sich nichts weiter dabei gedacht.", sagte er und ich nickte. Jedoch würde es ein wenig dauern, bis es vielleicht wieder so war wie einen Tag zuvor, da ich es nicht vergessen konnte, auch wenn ich es versuchte. Klar, glaubte ich auch nicht, dass es Marla böse gemeint hatte und mich damit verletzten wollte, aber es war eben seltsam. Ich war eben so unerfahren in allem!

„Komm her!", sagte Marlo und ich befand mich auf seinem Schoß, wo er seine Arme um mich legte und sich feste an mich drückte. Okay?! Das ging etwas schnell? Scheiße. Aus meiner kurzen Starre erwacht, legte auch ich meine Arme um Marlo und legte meinen Kopf auf seinen Schultern ab und schloss die Augen. Wärme und Geborgenheit. Sicher war im Hinterkopf immer noch die 'Angst' vor Marlo, aber ich musste dagegen ankämpfen, da Marlo absolut kein schlimmer Mensch war und ich alles ein wenig übertrieb.

Als wir uns nach ziemlich langer Zeit voneinander lösten öffnete ich die Augen langsam wieder und schaute in Marlos Gesicht.

„Du siehst gesünder als gestern aus. Wie geht es dir?", fragte ich leise.

„Viel besser. Ein wenig Husten noch und immer mal wieder ziemlich kalt. Dein Erkältungsbad, die heiße Zitrone, die Wärmeflasche und die Küsschen haben wohl geholfen! Danke für alles nochmal!", sagte er und lächelte leicht, genauso wie ich. Es freute mich, dass es ihm geholfen hatte und er fast wieder gesund war.

„Nichts zu danken! Freut mich, dass es dir wieder besser geht! Aber wenn dir kalt ist, dann solltest du besser wieder unter die Bettdecke und dich noch ein wenig erholen."

„Kommst du mit?", fragte er direkt und lächelte mich wieder so verdammt süß an. Da konnte man einfach nicht nein zu sagen, egal wie sehr man es versuchte. Das war schon fies.

„Ausnahmsweise!", antwortete ich ihm nach kurzer Überlegungszeit. Marlo grinste und stand einfach mal so mit mir auf. Ich verdrehte einfach nur die Augen und hielt mich ziemlich an Marlo fest.

„Zu dir oder zu mir?", fragte er und wackelte so seltsam mit den Augenbrauen.

„Da wir bei mir sind würde ich sagen bei mir?!", fragte ich grinsend und Marlo nickte ziemlich schnell, kickte seine Schuhe durch meine Wohnung und ging zum Bett, wo er eine Hand weg von mir nahm, die Decke weg tat und mich dort vorsichtig rein legte. Gott, das war so toll. Ich rutschte ein wenig zur Seite, damit Marlo sich auch reinlegen konnte. Jedoch zog er sich vorher noch den Pulli aus und seine Hose. Ernsthaft? Ich schluckte, als ich einen kurzen Blick auf seine schwarze Boxershorts warf und schaute schnell wieder in sein Gesicht.

„Sorry, Prinzessin, aber ich hasse nichts mehr, als mit Jeans im Bett zu liegen!", entschuldigte er sich schulterzuckend und legte sich neben mir, nahm die Decke und breitete sie über uns aus.

„Ich werd es, hoff ich, überleben.", sage ich und grinste Marlo an, der nickte.

„Ich glaub auch."

Da wir ein wenig weiter auseinander lagen reichte die Decke natürlich nicht wirklich und weder er noch ich hatte genug Decke, damit uns warm blieb. Super. Ich schaute zu Marlo, der es anscheinend auch bemerkte und rutschte so nah es eben ging an ihn, legte meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss meine Augen.

Er sagte zum Glück nichts dazu, sondern legte seinen Arm um mich, damit wir uns noch näher waren und richtete die Decke, so dass nirgendwo mehr Luft rein kam und wir beide genug Decke hatten. Sehr gut. Oder auch nicht? War es richtig, dass ich ihm so schnell verziehen hatte? Ich hoffte es einfach und versuchte nicht mehr darüber nachzudenken. Konnte ja schlecht sagen, dass ich es mir anders überlegt hatte, was ich nicht gemacht hatte. Es musste einfach das richtige gewesen sein. Auf jeden Fall fühlte es sich richtig an und das war doch die Hauptsache, oder?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als jemand gegen die Tür klopfte. Ich seufzte und lehnte mich ein wenig nach hinten, damit ich Marlos Gesicht sah, der gleichzeitig mit mir geseufzt hatte.

„Wir ignorieren es einfach!", sagte er leise und ich grinste, nickte und kuschelte mich wieder an Marlo, aber wir hätten es besser wissen müssen!

Immer weiter wurde gegen die Türe geklopft und es hörte gar nicht mehr auf. Marlo seufzte wieder und bewegte sich. Nein! Liegen bleiben! Sonst kommt doch kalte Luft unter die bereits ziemlich warme Bettdecke, aber ich sagte nichts und schaute zu Marlo, der sich aus dem Bett bewegte und schnell zur Türe lief, sie aufmachte und schnell wieder zurück zum Bett kam und sich wieder unter die Decke legte.

Okay, wäre ich Marla hätte ich wohl nicht anders geschaut, da sie der Störenfried war! Böse Marla! Wirklich mal. Aber ihr Blick war göttlich.

„Stör ich?!", fragte sie und zog die Augenbraue hoch.

„Ja!", kam es von Marlo.

„Nein!", kam es gleichzeitig von mir. Super! Das gleiche Antworten klappte noch nicht wirklich.

„Okay?! Nun ja, wollte auch nur fragen, ob wieder alles ok ist und schauen, ob ihr noch lebt!", sagte sie, schloss die Türe und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Couch.

„Alles gut wieder, leben noch und wollen nun noch ein paar Stunden pennen!", antwortete ihr Marlo ziemlich schnell.

„Ähm... ja. Gut, dann bis nachher?!", fragte Marla und Marlo nickte ihr zu. Ich hielt mich aus dem Gespräch raus, reichte schließlich, wenn einer antwortete.

Marla verschwand auch ziemlich schnell aus dem Zimmer. Okay, ich hoffte einfach nur, dass sie nichts falsches dachte, da Marlo halb nackt war und wir zusammen unter einer Bettdecke lagen. Naja, das konnte ziemlich falsch gedeutet werden.

„Lass uns was schlafen, Prinzessin. Die Nacht war ziemlich kurz.", sagte Marlo und legte sich wieder richtig hin, zog mich wieder an sich und zog die Decke so hoch wie es ging.

„Nicht nur bei dir!", nuschelte ich leise und kuschelte mich einfach wieder richtig an Marlo an, der mir wieder leicht über den Rücken streichelte.

DREAMWhere stories live. Discover now