HunHan *Perfect Strangers* 2

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Sehun POV

"Wie geht es ihnen heute Sehun?" Fragte mich der grauhaarige alte Mann in dem dunkel grünen Leder Sessel.
Seine ebenfalls grauen Augen betrachteten mich abschätzen durch die Gläser seiner Lesebrille.
Seine Beine hatte er überkreutzt und auf seinem Schoß lagen ein paar Papiere in einer braunen Mappe.
Meine Mappe.
Ich kratzte unschlüssig über meine Stirn, auf welcher sich Schweiß gebildet hatte.
"Mir geht es gut Dr. Cho." Sagte ich und ließ meine Hand zurück in meinen Schoß sinken.
Dr. Cho hob eine seiner buschigen Augenbrauen und schaute mich intensiv an.
"Sind Sie sicher Sehun? Wie war es die letzten Tage für sie, ich war im Urlaub und sie, wie ging es Ihnen?" Seine Fragen machten mich nervös, das wusste dieser alte Mistkerl.
Ich biss mir auf der Unterlippe herum.
Die letzten Tage?
Luhan...

...der kleine rotbraun Haarige stand vor mir und hielt mir einen Löffel vor den Mund.
"Los Sehun probier!" verlangte er mit einem Lächeln auf den Lippen und ich kam seiner Bitte nach.
Die rote Soße schmeckte unglaublich gut.
Irgendwie nach Paprika, Tomate und Minze?
"Wie, Luhan das ist köstlich!" Dieser grinste breit mit roten Wangen und drehte sich erneut zu seinem Herd.
"Weißt du Sehun, Ich bin froh dass du wieder bei uns bist.
Und dass ich wieder weiß wer du bist."
Sagte Luhan und schenkte mir einen kurzen liebevollen Blick.
"Luhan..." flüsterte ich und wusste nicht so richtig was ich tun sollte.
Er wusste zwar wer ich war, Sehun sein Kollege von damals, aber er wusste nicht, wer ich sein konnte.
"Hast du was gesagt? Du brauchst dazu nichts sagen, mir war es wichtig dass du es weist."
Ich seufzte.
"Sag sowas nicht. Ich hab es nicht verdient solche Worte zu hören." sagte ich ruhig und Luhan hielt in seiner Bewegung inne.
Er schaltete den Herd ab, zog den Topf auf eine kältere Stelle und drehte sich darauf hin zu mir.
Er betrachtete mich kurz und sein Blick war undurchdringlich.
Es waren jetzt schon mehrere Monate vergangen seid ich wieder zurück war, Luhan hatte sich wieder an mich erinnert und wir führten nun so etwas wie eine Freundschaft?
Wir hatten uns einmal geküsst, aber Luhan meinte er bräuchte Zeit.
Die hatte er genutzt.
So tief in meinen Gedanken hatte ich nicht gemerkt, dass er direkt vor mir stand. "Luhan, was..."
Fing ich an, doch Luhan unterbrach mich.
Er legte seine Hände an meine Wangen und beugte sich zu mir. Ganz leicht, ganz vorsichtig legte er seine Lippen auf meine.
Nur für einen Bruchteil einer Sekunde konnte ich die süße seiner Lippen schmecken, aber es reichte auch schon.
Vorerst.
Er löste sich von mir und flüsterte die Wörter die ich schon so lange hören wollte: "Ich liebe dich Sehun, schon wieder."
Ich stand auf und schloss ihn in meine Arme.
"Ich dich auch kleiner."
>Aber ich nicht! Kleine Schwuchtel<
Hörte ich die grollende Stimme in meinen Gedanken und versuchte sofort sie zu verdrängen.
Luhan drückte sich sanft aus meinem Griff und lächelte mich an.
"Ich geh duschen." Sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. 
"Kommst du mit?" fragte er mit einem schelmischen Grinsen. 
Ich stockte, noch nie hatte er mich etwas dergleichen gefragt. 
Wir hatten uns zwar schon geküsst und uns berührt, aber weiter waren wir noch nie gegangen. 
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, wieder einmal. 
"Luhan..." begann ich und er lachte. "Du musst nicht wenn du nicht willst. Ich biete es dir nicht zum letzten Mal an." erwiederte er und verließ die Küche. 
Hastig sprang ich auf und lief ihm hinterher. 

Es war ein wunderschönes erstes Mal mit ihm. Er war so schön, so sexy. 
Es war eine unglaubliche Erfahrung und ich werde dieses Erlebnis nie vergessen...

..."Wieso weinen sie Sehun?" fragte der alte Mann vor mir und ich zuckte zusammen. Meine Finger fanden ihren Weg an meine Wange und ich fühlte nässe. 
"Ich weiß nicht was ich machen soll. 
Doktor, ich kann Ihm das nicht sagen. Ich werde ihn verlieren wenn er weiß wer ich bin.
Er wird gehen wenn er erfährt was ich getan habe. Was ich bin. 
Ich will ihn nicht verlieren." 
"Haben sie schonmal versucht ihn darauf anzusprechen? Haben sie versucht es ihm zu erklären?" 
Hastig schüttelte ich meinen Kopf. "Nein, das kann ich ja nicht..." er unterbrach mich, "Woher wollen sie dann wissen, dass er sie hassen wird Sehun?" 
Ich spürte leichte Wut in mir aufkommen.
Unterdrück mich nicht verdammt! 
"Ich weiß es eben...ich hab ihn so sehr verletzt. Er darf es nicht erfahren." 
Der alte Mann lachte. 
WAS?! Er lacht uns, mich aus? 
"Sehun, er wird es vielleicht auch verstehen. Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, kann er sie und ihre Situation verstehen, Sehun." 
"Hören sie auf!" sagte ich etwas lauter als geplant. 
"Womit soll ich aufhören, Sehun?" 
"Hören sie auf meinen Namen zu sagen! Hören sie auf diesen Namen zu sagen! Es macht ihn wütend und es tut so weh!" schrie ich und drückte mir meine Hände gegen meine Schläfen. 
"Beruhigen sie sich bitte. Kämpfen sie dagegen an." 
Ich schüttelte den Kopf und unterdrückte ein Stöhnen.
Mein Schädel fühlte sich an, als würde einer mit einem Hammer drauf schlagen. 
Es tat weh. 
"Bei Luhan geht es mir gut! Bei ihm bin ich glücklich und habe keine Schmerzen. Bei ihm ist er so weit weg wie nie zuvor." sagte ich und kniff meine Augen zusammen. 
"Wenn ich Luhan verliere, dann verlier ich mich selbst. Verstehen sie das nicht!" in meiner Stimme lag Angst.
Ich durfte diesen Jungen nie wieder los lassen. 

Erschöpft und völlig fertig öffnete ich die Tür zu Luhans Wohnung und schmiss meine Schuhe in irgend eine Ecke. 
"Sehun, bist du das?" hörte ich seine wunderschöne Stimme und lächelte. 
Luhan schaute um die Ecke und lief fröhlich auf mich zu. 
Er fiel mir in die Arme und verband sofort unsere Lippen miteinander. 

Sofort verschwand das leichte pochen in meinem Kopf und mein Herz machte einen Hüpfer. Der Kuss war wunderschön. 
Sofort kamen mir die Worte des Doktors in den Kopf.
Wenn sie ihn wirklich lieben, und nicht verlieren wollen, dann müssen sie ihm die Wahrheit sagen und zwar nichts als die Wahrheit." 
Ich unterbrach den Kuss und erntete einen fragenden Blick von Luhan. "Alles okay Sehun?" fragte er und lächelte lieb.
Als er meinen Namen sagte spürte ich dieses Pochen Gottseidank nicht. 
"Ich muss mit dir reden. Es ist wichtig." 
Ich Luhans Augen konnte ich Angst erkennen. 
Schnell wandte ich mich ab und ging ins Wohnzimmer. Wenn ich ihn länger anschaute konnte ich es ihm nicht mehr sagen. 
Der alte Mann hatte recht, Luhan verdiente nur die Wahrheit. 

Der wunderschöne Junge, mit diesen wundervollen braunen Augen saß nun vor mir und wartete. Er wartete und sagte kein Wort.
In seinen schönen Augen spiegelten sich ein durcheinander von Gefühlen, aber er wartete, dachte nach und überlegte was er davon hielt.
Ich wartete auch, aber viel unsicherer und ungeduldig. 
In mir konnte ich nur Angst spüren. Angst und Wut.
Wut, unbändige, tiefe Wut auf mich selbst. 
"Es tut mir alles so unglaublich leid, Luhan. Ich wollte dir alles schon viel früher erzählen. Ich wusste nur nicht wie und wann...das war egoistisch und es tut mir so leid. Ich verstehe wenn du mich jetzt hasst, ich würde mich vermutlich auch hassen, so einen Psycho kann man ja nicht lieben und..." 
Ein kräftiger Schlag auf meiner Wange unterbrach meinen Redeschwall. 
"Sag sowas nie wieder hörst du!" schrie Luhan mich an. 
Ich erschrak, als ich Tränen in seinem Gesicht erkannte. 
"Sag sowas nie wieder..." wiederholte er und seine Stimme brach ab. Er gab einen schrecklichen schluchzer von sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. 
"Du, du Sehun hast es verdient geliebt zu werden! Mehr als die meisten Menschen dieser Welt. Du bist ein wundervoller Mensch und ich liebe dich!" sagte Luhan schluchzend und ich bekam eine Gänsehaut. 
"Dieser Batter, soll nur wieder kommen! Denn wenn er kommt, dann werde ich ihn vernichten! Ich werde ihn vernichten, indem ich dich einfach noch mehr verehre Sehun!" 
Schluchzte er erneut und ich musste schlucken bei seinen Worten. 
"Ich liebe dich und ich werde dich beschützen." sagte Luhan und nun stiegen mir Tränen in die Augen. 
Ich hatte alles, wirklich alles von ihm erwartet. 
Außer diesen Satz. 
Ich zog Luhan in eine feste Umarmung und er griff in mein Shirt. 
"Ich liebe dich Luhan." flüsterte ich immer wieder wieder und er beruhigte sich langsam. 
Nach einer Weile ließ ich ihn wieder los und schaute ihm in seine Wunderschönen Augen. 
So schön, und so voller Liebe. 
"Ich liebe dich auch, Sehun." 
Ich lächelte und küsste ihn. 

Ich werde den Batter heute nicht verbannen können, morgen und übermorgen auch nicht, aber vielleicht in ein paar Monaten oder vielleicht auch Jahren, das ist mir ganz egal, Hauptsache Luhan ist bei mir, an meiner Seite und liebt mich. 
Doch ich werde ihn verbannen, vernichten und auf ewig ausschließen...weil ich...
...Sehun...
...stärker bin als er und Ihn habe...
Luhan...my one and only. 

Zum Ende hin mega kitschig ^^
aber ich hoffe es gefällt euch <3

Ich weiß, dass die Krankheit Schizophrenie, nicht so einfach zu heilen ist und auch nicht damit zu spaßen ist. 
Es gibt viele verschiedene arten von Schizophrenie und keine davon ist schön zu reden oder einfach, aber da diese Geschichte sonst nie enden würde, habe ich das ganze n bissl verändert :) 
Ich hoffe ich trete damit niemand auf die Füße <3

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