21 | 'Er ist zu den Feinden gewechselt'

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"Buuub." Mein Zeigefinger holte aus und wieder rammte ich ihn in den Bauch von Arrow "Buuub."

Er schloss genervt die Augen und atmete einmal tief ein und aus.

"Hast du Atemprobleme?" Meine Frage ging wohl etwas zu weit und Arrow stand von seinem Platz auf und quetsche sich einfach zwischen Superman und Flash.

Ich machte kurz ein weinerliches Geräusch bis ich wieder auf das Wasser und die Menschen auf den Brücken starrte.

Wir befanden uns gerade auf so einem dieser typischen Touristen Schiffen auf der Themse und sollten eigentlich dem Mann vor uns zuhören. Doch ich war bis gerade damit beschäftigt gewesen Arrow der neben mir saß, wo ich den richtigen Namen noch immer nicht weiß, zu nerven.

Doch jetzt ist er zu den Feinden gewechselt. Diese hinterhältige Schabracke.

Flash der direkt gegenüber von mir saß, starrte mich an und ich starrte zurück so das es zu einer diesen Lächerlichen Anstarrwettbewerben kam.

Ich war gerade am gewinnen denn ich sah das auf seiner Stirn sich Schweiß gebildet hatten und er krampfhaft den Blick auf mir zu lassen. Oder vielleicht sah ich das mit dem Schweiß zwar nicht aber man muss doch alles Epischer machen.

Doch dann kam Ace und stellte sich genau in mein Blickfeld.

Hinter Ace hörte ich Flash dreckig lachen, da er ja jetzt gewonnen hatte und guckte jetzt genervt in die Augen von Ace.

Er hatte alles zerstört. Meine Ehre. Meine Bestimmung und meinen Stolz. Denn wenn ich gewonnen hätte, hätte ich Flash dazu gezwungen mir eine Pizza auszugeben. Aber jetzt?

Er hat mir die Existenz Grundlage unter den Füßen weggezogen.

Dementsprechend fiel auch meine Frage aus "Was?" Er schüttelte nur enttäuscht mit dem Kopf und sagte in Lehrer Stimme "Das heißt 'Wie bitte?'"

Ich stützte meinen Kopf mit einer Hand ab "Das Wie bitte kannst du dir in den Arsch schieben."

Ein hinterhältiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus "Das nennt man Allerwertester oder Popo. Du musst wirklich auf deinen Sprachgebrauch achten, Sam." Er rückte sich seine Imaginäre Brille zurecht und klopfte sich den imaginären Staub von der Hose. Will der jetzt noch seine Imaginäre Freundin küssen oder was da los?

Ein "Pff." kam aus meinem Mund und ich wendete den Blick wieder zur Seite auf die Menschen die an der Themse vorbei gingen.

Auf einmal fiel mir der dunkle Haarschopf von Samuel auf. Ich stellte mich hin und schrie laut "Samuel du alte Kartoffel!" Ein paar Leute am Ufer drehten sich zu mir und wahrscheinlich starrte mich jeder an Deck des Bootes an aber das war mir gerade herzlich egal.

Ein Freund von Samuel hatte das aber zum Glück gehört, stupste den guten Samuel an und nickte dann auf mich.

Als er mich erblickte sah ich wie er erfreut hochsprang und ausladend winkte.

Ich fing an zu lächeln und schrie nochmal rüber "6 Uhr, Hotel."

Er nickte lächelnd und schrie zurück "Bis dann, Babe."

Ich lachte in mich hinein, und setzte mich wieder hin. Jeder starrte mich an "Was noch nie ne Unterhaltung gesehen." Und so schnell kann es gehen, das sich jeder außer die Leute die mich kennen den Blick abwendet.

Immer diese Stalker.

Haben ja wirklich nichts anderes vor.

Doch jetzt war das Problem wieder das mir mehr als nur ein bisschen langweilig war.

Ich drehte meinen Kopf um die Leite um mich rum anzustarren. Ich war zwar jetzt auch ein Stalker. Aber ich machte dies unauffällig und so auch mit Niveau. Schräg hinter Arrow, Superman und Flash befand sich ein altes Ehepaar die sich gegenseitig festhielten und leise miteinander redeten. Hin und wieder zeigte einer der jeweils anderen etwas das sich am Ufer befand. Ich sag nur Couple Goals.

Auf der jeweils anderen Seite von uns befanden sich diese Amy und Lisa aus dem Bus. Amy schlürfte grad an ihrem viel zu überteuerten Starbucks Becher und tippte währenddessen irgendwas in ihr Handy. Lisa, welche ich fertig gemacht hatte, zog momentan ihre Lippen mit Lippenstift nach und redete mit den Freundinnen die gegenüber von den beiden saß. Hinter den Freundinnen saß Luis der die ganze Zeit Lisa anstarrte. Der soll die Bitch doch mal ansprechen, wenn er sie schon so auffällig beobachtet. Also ich wünsche mir für Lisa nicht das Glück mit Luis zusammen zukommen aber Luis schon. Er ist einer der korrektesten Typen an der Schule.

Und neben Luis saß sein bester Freund. Adam. Er hielt ein Brötchen in der Hand, das von einer Serviette eingewickelt war. Auf einmal guckte er auch zu mir und unsere Blicke trafen sich. Und nein ich versank nicht in seinen Augen.

Ich blickte wieder weg zu meiner anderen Seite wo gerade ein anderes Touristenschiff neben uns vorbeifuhr. Hinter ihm noch eins.

In meinem Kopf bildete sich ein Schlachtplan und ich guckte nochmal zur anderen Seite wo sich Lisa, Amy und der Rest befand.

Ich stand schnell auf, quetschte mich zu Adam durch und blieb vor ihm stehen. Er wollte grad einen Bissen machen, doch als er mich bemerkte schloss er seinen Mund wieder.

Langsam zog ich seine Serviette weg und zwinkerte ihm zu.

Danach ging ich zu Amy, die gerade ihren Becher leergetrunken hatte. Ich nahm den Strohhalm von ihr und fragte "Ich darf doch?" Sie nickte verwirrt und ich kehrte mit schnellen Schritten wieder zu meinem Platz zurück. Ace hatte sich jetzt neben mich gesetzt.

Die vier Jungs starrten mich verwirrt an und ich winkte ab. Mit der Serviette wischte ich den Strohhalm ab, damit er sauber wurde. Danach legte ich diesen auf meinen Schoß.

Meine Hand nahm die Serviette und riss kleine Ecken ab. Immer ungefähr gleich groß, da ich dies schon keine Ahnung wie oft im Unterricht gemacht hatte.

Diese Schnipsel knüllte ich zusammen, sodass kleine Kügelchen entstanden.

Vielleicht weiß ja jemand schon was ich vorhabe...

Ich blickte wieder neben mich wo gerade 5 Meter entfernt ein Touristen Schiff vorbei fuhr.

Das erste Kügelchen nahm ich den Mund, nahm den Strohhalm auch an den Mund und zielte. Ein Mädchen das gerade irgendein Mädchen am anschreien war.

Ich spuckte und traf sie perfekt an der Stirn. Schnell senkte ich den Strohhalm wieder uns drehte mich zu meinen Boys um. Sie alle starrten mich belustigt an, außer Ace der war schon am lachen. Er hatte das ja auch schon oft genug im Unterricht mitbekommen.

Mein Blick glitt wieder zu dem Mädchen was ich getroffen hatte, sie war nun mit dem Rücken zu mir.

Ich nahm wieder ein Kügelchen in den Mund, zielte wieder und traf diesmal ihren Rücken.

Das gleiche Spiel wie vorhin. Ich drehte mich wieder weg und tat so als würde ich gar nichts bemerken und mit den Jungs reden.

So wurde noch ein anderes Mädchen am Kopf getroffen, ein Junge der auf cool tat, mitten auf seiner Sonnenbrille und ein Mann der seine Tochter ignorierte auf seinem Tablet. Danach waren wir leider zu weit weg von dem Schiff.

Wenn so etwas bei Wettbewerben drankommen würde, wäre ich erste. Nur das Problem dann wäre das jeder wüsste das ich die bin, die alle Leute abschießt.

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