Krank

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Ein Monat später:
Fred, George und ich kamen gerade wieder einmal aus Hogsmeade zurück. Es würde laut dem Tagesprohpeten der letzte Schnee sein, deshalb hatten wir unbedingt eine Schneeballschlacht machen wollen. Doch ich hatte meinen warmen Umhang vergessen, also zitterte ich jetzt ganz schön. Als ich Albus' Büro betrat, sah er mich verwundert an.
"Was hast du denn angestellt?", fragte er.
"Ich...war...mit Fred...und George....draußen....und....hab....meinen....warmen....Umhang.....vergessen.", sagte ich und wollte weiter in mein Zimmer gehen, doch Albus hielt mich auf.
"Du kommst mit in den Krankenflügel.", sagte er.
"Aber ich bin nicht krank!", protestierte ich und unterdrückte mein Zähneklappern.
"Das wird Poppy dann überprüfen.", sagte Albus und schob mich mit sanfter Gewalt aus dem Büro. Poppy gab mir erst einmal einen Tee und beschloss dann kurzerhand, mich über Nacht im Krankenflügel zu behalten.
Doch am nächsten Morgen wollte ich wieder in den Unterricht gehen.
"Nicht, bevor ich deine Gesundheit überprüft habe.", sagte Poppy. Sie holte alle möglichen Utensilien hervor. Sie begann mit Fieber messen.
"Du meine Güte! 38 Grad!", sagte sie.
"Du bleibst im Krankenflügel. Und jetzt muss ich überprüfen, was das ist.", fügte sie hinzu. Ich konnte es nicht fassen. Fieber?! Aber so fühlte ich mich gar nicht!
"Na, danke.", sagte ich. Innerhalb der nächsten Viertelstunde wusste ich dank Poppy, dass ich Grippe hatte. Noch eine Viertelstunde später ließ Poppy allerdings besorgt Albus holen.
"Was gibt es?", fragte dieser, als er, von Minerva begleitet, den Krankenflügel betrat.
"Ariane hat die Menschengrippe.", sagte Poppy.
"Was genau heißt das?", fragte Minerva.
"Das bedeutet, sie ist für alle Menschen höchst ansteckend und muss umgehend ins St. Mungo verlegt werden.", sagte Poppy.
"Was?! Ich will nicht ins St. Mungo!", rief ich aufgebracht.
"Es geht nicht anders.", sagte Poppy.
"Aber...", protestierte ich erneut. "Wenn du nicht innerhalb von drei Tagen die ganze Schule anstecken willst, musst du gehen.", sagte Albus und unterband damit jede weitere Diskussion.
"Minerva, schicken Sie eine Eule zum St. Mungo. Sie muss abgeholt werden.", sagte Albus und Minerva verließ den Krankenflügel mit einem Gesichtsausdruck, als wäre jemand gestorben.
"Aber wenn das so ansteckend ist, muss ich auf eine geschlossene Station!", versuchte ich ein letztes Mal, Albus umzustimmen.
"Es lässt sich nichts ändern, Ariane.", sagte Albus.
"Schulleiter, ich muss Sie bitten, jetzt den Krankenflügel zu verlassen. Sie stecken sich noch an.", sagte Poppy. Albus seufzte und ging Minerva hinterher auf den Gang.

Nur wenige Stunden später kamen drei Personen in den Krankenflügel. Ich war inzwischen ziemlich müde und wäre wohl bald eingeschlafen, wären die Personen nicht gewesen. Ein Mann und eine Frau, die von Albus gefolgt den Krankenflügel betraten.
"Hier ist sie.", sagte Poppy und sie kamen herüber zu meinem Bett. Verschlafen blinzelte ich sie an.
"Du bist also Ariane Dumbledore?", fragte die Frau freundlich. Ich nickte leicht.
"Du musst jetzt kurz aufstehen.", sagte der Mann. Ich hielt nicht viel von diesem Vorschlag und vergrub mich noch weiter in den Kissen.
"So können wir dich nicht mitnehmen.", sagte der Mann. Ich ignorierte ihn.
"Dann eben auf die harte Tour.", sagte er und zog mir die Decke weg. Das brachte mich zum Reden.
"Hey!", sagte ich und begann Sekunden später zu zittern.
"Komm mit.", sagte die Frau und half mir beim Aufstehen. Ich ging von der Frau gestüzt in Poppys Büro, wo der Mann Flohpulver in den Kamin warf. Die Frau schob mich hinein und mir wurde jetzt klar, was das sollte. Die beiden holten mich ins St. Mungo.
"Tschau, Albus.", sagte ich, dann sagte die Frau auch schon:"St. Mungo" und wir verschwanden.

Wir landeten in der Eingangshalle des Hospitals und die Frau brachte mich zu einem Aufzug, der hinter einer Tür verborgen war. Es ratterte und eine Stimme verkündete:"Dritter Stock. Ansteckende Krankheiten und bleibende Beschwerden. Geschlossene Stationen."
"Dann wollen wir mal.", sagte die Heilerin und der Heiler folgte uns zu einer Tür.
"Du bekommst ein Zimmer alleine.", sagte die Heilerin und öffnete die Tür. In dem Raum stand ein Bett, ein Tisch und ein kleines Schränkchen. Es gab auch ein Fenster, durch das man eine belebte Straße sehen konnte. Ich setzte mich ohne weiteres auf das Bett und ließ mich in die Kissen sinken. Für den Moment dachte ich nicht darüber nach, wie lange ich hier eingesperrt sein würde. Ich war einfach nur müde und mir war kalt. Unter der warmen Decke schlief ich sehr schnell ein und bekam nicht einmal mit, wie die Heilerin das Zimmer verließ.

Als ich aufwachte, sah ich, dass auf dem Nachttisch eine Tasse dampfender Kakao stand und daneben einiges an Post. Im Zimmer saß eine Eule und zu meiner Verwunderung war die Heilerin im Zimmer.
"Ah, schön dass du wach bist.", sagte sie, sobald sie bemerkte, dass ich nicht mehr schlief.
"Wieso darf die Eule bleiben?", fragte ich.
"Eulen sind Tiere, somit ist deine Krankheit für sie nicht ansteckend.", erklärte die Heilerin.
"Und Sie?", fragte ich.
"Ich achte darauf, mich möglichst nicht anzustecken, aber ganz ausschließen können wir das nie.", sagte die Heilerin. Ich streckte mich und setzte mich dann auf, um den Kakao zu trinken.
"Der könnte noch heiß sein.", warnte die Heilerin. Ich störte mich nicht daran und genoss die Wärme, die das Getränk durch meinen Körper schickte. Dann nahm ich mir die Karten vor. Eine war von den Weasleys.

Liebe Ariane,
Als McGonagall heute in Verwandelung sagte, du wärst gerade eben ins St. Mungo gekommen, dachten wir alle, das wäre ein Scherz. Doch als Trelawney dann in Wahrsagen voraussagte, du würdest für immer im St. Mungo bleiben müssen blabla, ist mir klar geworden, dass das kein Witz ist. Ich habe sofort Fred und George Bescheid gesagt. Die Gesichter willst du nicht gesehen haben. Jedenfalls dachten wir uns, wir müssen dir unbedingt schreiben. Hat Trelawney Recht? Musst du wirklich immer da bleiben? Oder übertreibt sie wieder?
Gute Besserung,
Bill, Charlie, Fred und George

PS: Pass besser auf, dass Mum nichts mitbekommt. Sonst...

Ich lächelte. Sofort fragte ich die Heilerin nach Pergament und Feder. Dann las ich den Brief erneut. Genau. Wie lange würde ich eigentlich hier bleiben müssen? Ich fragte nach.
"Bis du wieder gesund bist.", war die wenig aussagekräftige Antwort.
"Also in spätestens 2 Wochen.", fügte die Heilerin hinzu.

Lieber Bill, Charlie, Fred und George,
Macht euch mal nicht so viele Sorgen. Es dauert höchstens 2 Wochen, bis ich zurück bin, ihr kennt doch Trelawney. Bill, du musst dich unbedingt trotzdem auf deinen Abschluss konzentrieren, Charlie, trainier fleißig für das nächste Quidditch Spiel. Ich will einen Sieg sehen, wenn ich zurück bin und Fred, George, ihr denkt euch schon mal was aus, was ihr abstellen könnt. Aber erst ausführen, wenn ich zurück bin! Haltet euch bereit!
Bis dann,
Ariane

Dann machte ich mich an den nächsten Brief. Er war von Albus.

Liebe Ariane,
Ich hoffe, du bist bald wieder gesund und kannst zurück kommen. Die Weasley Zwillinge rennen gerade allen Lehrern das Büro ein, um mehr über deinen Zustand zu erfahren. Ich sage der Eule, sie soll mit einer Antwort von dir zurückkommen, dann kannst du die Weasleys vielleicht beruhigen.
Gute Besserung,
Albus

Ich berichtete Albus von Trelawney, damit er wusste, warum die Zwillinge so einen Aufstand probten und öffnete dann den letzten Brief. Er war von Hagrid.

Liebe Ariane,
Professor Dumbledore war gerade hier und hat mir von deiner Verlegung erzählt. Ich hoff, du kannst bald wieder zurück. Könnt dich gebrauchen. Die Einhörner bekommen bald ihre Jungen. Vielleicht schaffst du es ja bis dann.
Gute Besserung,
Hagrid

Warum hörten bitte alle Briefe mit "Gute Besserung" auf? Nun gut, die Antwort war eigentlich klar. Ich war krank. Was sollte ich Hagrid denn zurück schreiben? Hmm... Ich entschied mich, ihm zu schreiben, ich seie in spätestens 2 Wochen zurück und zu fragen, ob das für die Einhornfohlen reichte.

"Na, fertig mit der Post?", fragte die Heilerin.
"Ja.", antwortete ich. Ich war schon wieder müde, doch an Schlafen war im Moment nicht zu denken.
"Dann nimm bitte die Medizin hier. Ich schicke die Eule zurück.", sagte die Heilerin und reichte mir einen Becher. Sie band der Eule meine Antworten ans Bein, während ich in den Becher lugte. Es war ein bräunliches Getränk. Ich überwand mich zu einem Schluck und musste mich zusammenreißen, nicht alles wieder auszuspucken. Es war bitter.
"Uuääh!", machte ich und sah der Eule hinterher, die aus dem Fenster flatterte.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt