Die Zugfahrt / Der Chat

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Ich schüttel den Kopf.

"Ich wünschte es wäre einer.."

 

Matt blickt in eine Ecke in sein Zimmer und dann wieder etwas traurig zu mir.

 

"Was ist los?!"

"Wir haben noch etwa 5 Minuten."

"Dann reden wir halt morgen weiter.."

"Aber wir haben nur dieses eine Mal.. Hat dir Haymitch nicht gesagt, dass wir nur einmal miteinander 'chatten' können?!"

 

Ich schüttel den Kopf und lächle ihn traurig an.

 

"Mia, höre mir jetzt bitte kurz zu.."

"okkay?!"

"Wenn du zuhause bist, wirst du eine Nachricht von Haymitch erfahren. Ich hoffe, dass sie dir gefallen wird, aber du darfst es nur deiner Mutter erzählen. Okay?!"

"Wieso sagst du es mir nicht?! Jetzt?!"

"Weil ich will, dass du dich jetzt auf Distrikt 12 freust und darauf Heim zu kommen und dort dich dann auf mich freust.."

"Okay?! "

"Dddiie Zeit ist vorbei.. Ich liebe die Mia, bis .. bald.."

"Ich dich auch, bis bald.."

Der Bildschirm wird wieder schwarz. Tränen laufen mir über die Wange und ich beginne zu schluchzen. Ich hätte einen Weg finden sollen im Kapitol zu bleiben. Das wäre jetzt nicht so schmerzhaft. Wwieder klopft es an der Tür und der selbe Avox betritt das Zimmer. Er kommt zu mir und als er mich sieht betrachtet er mich traurig bevor er mich kurz und schnell umarmt und mit dem Laptop das Zimmer verlässt.

Ich bleibe nicht lange sitzen, weil ich für Steph hier sein will und ihr irgendwie helfen will. Nur wie?! Mein Blick wandert zu ihr. Sie liegt jetzt wieder und schläft.

Ich setze mich auf und fast von selbst bewegt sich mein Kopf aus der Tür zum nächsten Zimmer. Ohne nachzudenken wohin mein Körper mich bringt, mache ich das, was mein 'Gehirn' mir befiehlt. Als ich vor einer Tür stehen bleibe und vorsichtig an ihr klopfe, beginne ich das Türschild zu lesen.

Ich kann es nicht glaube, wohin mich mein Unterbewusstsein gebracht hat.

 

Es ist.. Haymitchs Zimmer.

Ehrlich gesagt ist er der letzte mit dem ich jetzt reden möchte. Aber egal. Jetzt habe ich ja schon angeklopft. Da er mich aber nicht hereinbittet, betrete ich das Zimmer und blicke zu Haymitch. Er hat eine - eindeutig nicht alkoholfreie- Flasche in seiner Hand und am Boden liegen auch einige Flaschen. Als er mich sieht beginnt er zu lächeln.

"Willst du auch?! 'S guuuuuuttt"

 

Ich schüttel angewidert meinen Kopf und bewege mich langsam zu ihm.

 

"Kommmm schon, Papi wird schon nichts erfahren.."

 

Ich verstehe zwar kaum, was er sagt, aber dass er meinen verstorbenen Vater erwähnt ist mir genug. Ich schlage ihm die Flasche aus der Hand und kicke die nun halbkaputte Flasche ans andere Teil seines Zimmers.

"BIST DU VÖLLIG BESCHEUERT?! "

 

Er will an eine Ohrfeige ansetzen doch ich weiche ihm noch rechtzeitig aus.

 

"Ich dachte, du hast aufgehört zu trinken?! "

 

Er schüttelt seinen Kopf und sieht mich sauer- aber auch enttäuscht?!- an.

 

"RAUS!!"

"Nein, ich gehe erst, wenn ich weiß, dass du nicht wieder weiter trinkst.."

 

Er lacht auf , schüttelt seinen Kopf und greift nach einer Flasche, die auf dem Tisch steht. Ich schlage sie wieder zu Boden. Dieses Mal schupft er mich zu Boden und blickt mich mit Hass in den Augen an.

 

"Sei lieber kein dummes Mädchen bevor ich mich noch vergesse und verschwinde! Ich will mit dir nichts zu tun haben und dich nicht mehr sehen!! "

 

Ich blicke erschrocken zu ihm und er blickt erschrocken - über sich selbst?!- zurück. Tränen laufen mir über die Wange, ich hüpfe wortwörtlich auf und meine Füße ziehen mich sofort aus dem Zimmer.

 

"Warte.. Mia .. Das war nicht mein Ernst.. Es tut mir leid.."

Doch ich höre seine Worte nicht mehr. Ich renne so schnell es geht, weg von ihm. So weit wie es geht. Ich renne vorbei an meinem Zimmer - da ich Steph weder aufwecken noch eine extra Belastung sein will- und renne immer weiter bis ich im Gesellschaftsraum stehen bleibe.  Ich setze mich auf eine Couch, ziehe meine Knie so weit es geht zu meinem Gesicht und lege meine Arme um sie. Ich versuche mich von dieser verfluchten Welt beschützen zu können.

Es ist der erste Tag. Der erste Tag dieser Zugfahrt und mir wieder fahren hauptsächlich nur schlechte Dinge. Wie soll die restliche Fahrt dann werden? Wie wird es zuhause sein?  Wie wird meine Beziehung zu Haymitch sich entwickeln?! Wird Peeta je wieder zurückkommen?! Wie wird es Steph gehen ? Wie geht es eigentlich Lukas? Wann wird Matt kommen?

Der Kopf tut mir schon von all diesen Fragen weh. Ein Mädchen in meinem Alter sollte nicht bei so vielen Fragen auf sich allein gestellt sein.

The Life after the Hungergames (FF)Where stories live. Discover now