6. Heiße Rhythmen, Quark mit Gurken & schon wieder nasse Kleidung

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Als ich wieder mit beiden Beinen den Boden berührte beschloss ich meinen iPod an die Anlage die am Rand des Raumes stand anzuschließen um ein bisschen zu tanzen. Tanzen war meine absolute Leidenschaft. Ich wollte mich nach dem Abschluss eigentlich an einer Tanzschule bewerben. Am liebsten irgendwo im Ausland. Wegen der gegebenen Umstände musste ich meine Pläne aber erst mal wohl oder übel auf Eis legen...

Die ersten Bässe ließen den Boden vibrieren und brachten mein Grinsekatzen-Grinsen wieder hervor. Alle trüben Gedanken waren wie weggeblasen. Ich fing mit etwas Leichtem an.

(Song:Booty Me Down)

Der erste Schritt war getan und ich merkte sofort wie mir das Tanzen gefehlt hatte. Ich ließ die Hüften kreisen und bekam so gut wie gar nichts mehr um mich herum mit. Als zweites brauchte ich etwas zum powern... Ich suchte kurz in meinem iPod herum und fand wonach ich gesucht hatte

(Song:Thrift Shop – Macklemore)

Es machte mir so viel Spaß einfach nur zu tanzen, dass ich ganz die Zeit vergaß. Ich beschloss noch ein Lied zu tanzen und danach Frühstück zu machen. Also schmiss ich mein absolutes Lieblingslied an und fing an mich dem Beat hin zu geben.

(Song:Watch Out For This - Major Lazer)

Ich war so in meinem Element, dass ich es nicht mit bekam als jemand den Raum betrat. Erst als das Lied zu Ende war sah ich auf und erschrak fast zu Tode. Zayn lehnte lässig am Türrahmen und sah mich an. Sah mir direkt in die Augen. Oh Gott und ich stand hier herum, verschwitzt und ausgepowert und wusste nicht was ich machen sollte.

„ W... was machst du denn hier? Ich dachte ihr schlaft noch alle?", stammelte ich mit hochrotem Kopf. Verdammt, wieso wurde ich seitdem ich in London war bei jeder Gelegenheit rot und stammelte wie ein Kindergartenkind vor mich hin. Zayn kam durch den Raum auf mich zu, stellte sich direkt vor mich und hob seine Hand.

Ich wusste nicht wie mir geschah. Einerseits wollte ich zurück weichen, weil ich nicht wusste was er vorhatte, doch andererseits ging von ihm eine solche Energie aus, dass ich mich nicht vom Fleck rühren konnte. Es war von jetzt auf gleich viel heißer im Raum, noch heißer als mir sowieso schon war. Seine Hand wanderte zu meiner Stirn und strich dort eine Strähne beiseite. Mir stieg sein Geruch in die Nase, er war keinesfalls unangenehm... Er roch männlich, ein bisschen süßlich und meiner Meinung nach exotisch. Ich konnte nicht ganz definieren wonach er roch aber er roch gut, sehr gut sogar.

„Maxie, sorry das ich das jetzt so sage aber das war verdammt heiß! Wo hast du denn so tanzen gelernt?", raunte er mir ins Ohr und lächelte mich mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht an. Seine Stimme war ein bisschen rauer, wenn er leise redete.

Mit großer Mühe zwang ich mich dazu ihn nicht weiterhin anzusehen und lief zu meinem iPod. Diesen stöpselte ich aus, ging Richtung Ausgang und drehte mich an der Tür noch einmal zu ihm um. Er stand immer noch an der Stelle an der ich ihn stehen gelassen hatte und starrte mich perplex an.

„Kommst du Zayn? Ich wollte Frühstück machen und könnte deine Hilfe gebrachen." Im ersten Moment blickte er noch verwirrt zu mir rüber, nickte dann aber und folgte mir leicht schmunzelnd in die Küche.

Dort angekommen wies ich Zayn an den Tisch zu decken. Er nahm sich Teller, Tassen und Besteck aus dem Schrank und ging ins Esszimmer. In der Zwischenzeit sah ich in den Kühlschrank um zu schauen was ich denn schönes zaubern konnte. Irgendwie musste ich mich schließlich für die Gastfreundschaft bei den Jungs revanchieren. Kochen hatte ich von meinem Dad gelernt. Vor meiner Geburt hatte er überhaupt keine Ahnung davon gehabt, sich aber durch Kochbücher und Ernährungsratgeber soweit belesen, dass er später zu einem wahren Super-Koch wurde und dies an mich so gut es ging weiter gab. Er wollte, dass ich alles hatte und nicht auf etwas verzichten musste, was ich – traditionellerweise – von meiner Mutter gelernt hätte. Er hatte sich immer so viel Mühe gegeben... Oh scheiße, jetzt nicht anfangen zu heulen.

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