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Ich wurde von einem lautem Geräusch geweckt, welches ich als ein Handyklingelton herausstellte. Müde öffnete ich meine Augen und rieb mir den Schlaf aus diesen,damit ich ordentlich sehen konnte. Das erste was ich sah war der schwarze Stoff eines T-Shirts,welches vermutlich Hobi gehörte.
Ich lag mit dem Kopf zu ihm gedreht,während er mich festhielt,damit ich nicht von dem Sofa fiel.

Langsam löste ich mich von ihm und setzte mich auf , um die Ursache des Klingeltons auf den Grund zu gehen, welches ich dann auf dem  Wohnzimmertisch ausmachen konnte. Es war jedoch nicht mein Handy,welches gerade ununterbrochen klingelte, sondern Hobis, auf welchem groß 'Mama' stand. Jetzt musste ich ihn wohl wecken,da die Schlafmütze neben mir immer noch nicht wach war.

„Heyyy",flüsterte ich und rüttelte ab seiner Schulter.
„Hobi aufwachen.", versuchte ich es ein wenig lauter, woraufhin er vorsichtig seine Augen öffnete.
„Hm~Lass mich noch weiter schlafen.",murmelte er und kuschelte sich an meinen Arm.
„Hobi du wirst angerufen."
„Egal ich kann später zurückrufen."
„Deine Mutter ruft an.",kaum hatte ich das gesagt,sprang er schnell auf und griff nach seinem Handy.

„Ja? Was ist los?",fragte er sobald er den Anruf angenommen hatte. Leise vernahm ich die Stimme seiner Mutter,jedoch konnte ich sie nicht verstehen.
„Ja tschuldigung, ich bin eingeschlafen...wir kommen gleich.",antwortete Hobi und sah mich währenddessen an. Genau in diesem Moment knurrte mein Magen, da es nun schon einige Stunden her war, seitdem wir etwas gegessen hatten.
„Nachdem wir gegessen haben.",fügte Hobi schnell hinzu und lachte leicht.
„Ja bringen wir mit...ja das bringen wir auch mit." Ich konnte die schnelle Stimme seiner Mutter leise verstehen, jedoch verstand ich keine klaren Worte.
„Sollen wir nicht einfach gleich einfach alles einkaufen gehen?Sonst müssen wir heute Abend wieder los.",fragte Hobi seufzend.
„Ja bis dann.",verabschiedete er sich und legte auf.Anschließend sah er mich wieder an.

„Wir müssen einkaufen gehen...meine Mutter ist wieder arbeiten und kann nachher nicht für uns kochen.",erkläre er mir.
„Okay. Kein Problem",sagte ich nickend.
„Willst du was anderes haben Ofer wollen wir einfach die Reste vom Tteokkbokki essen?",fragte er mich.
„Sind die noch gut?"
„Hmm ich denke schon...egal,wenn wir nachher mit Bauchschmerzen im Bett liegen wissen wir es.",sagte Hobi schulterzuckend und stand auf, um uns die Reste von gestern zu holen. Mit zwei Portionen und zwei paar Stäbchen, kam er zurück und setzte sich erneut neben mich.

Etwas unbeholfen nahm ich zwei dieser länglichen Teile in die Hand und es scheiterte schon beim halten dieser. Ich hatte mir gestern einfach unbemerkt eine Gabel aus dem Fach genommen und Hobi hatte es einfach nicht bemerkt, da er zu erschöpft war.
Ich bisher ganz selten mit Stäbchen gegessen und eigentlich hatte ich vorgehabt es zu lernen, bevor ich nach Korea flog, doch dann hatte die Faulheit leider doch gesiegt.

Belustigt schaute Hobi mir zu, wie ich erfolglos versuchte eines der Reiskuchen hochzuheben.
„Du hast das noch nie wirklich gemacht oder?",fragte er lächelnd. „Komm ich helf dir."
Er schnappte sich mein Handgelenk und meine Stäbchen und legte meine Finger richtig an.
„Du hältst beide mit dem Daumen fest und legst den unteren auf deinen Ringfinger. Den oberen fixierst du mit dem Mittelfinger und bewegst ihn mit dem Zeigefinger.", versuchte er es mir beizubringen.
„Hier siehst du so." Er deutete auf seine Finger,in denen er seine Stäbchen hielt und bewegte sie.

Ich versuchte es so gut es ging nachzumachen.
Am Anfang war das zwar etwas schwer,aber nach kurzer Zeit ging es und ich schaffte es wenigstens anständig damit zu essen.

Bevor Hobi und ich uns dann später auf den Weg zum Supermarkt machten, schaute er noch einmal kurz nach dem Wohlbefinden seiner Großmutter,was ich gut verstehen konnte,denn hätte ich auch noch eine Großmutter,würde ich dies vermutlich auch machen. Der Supermarkt war so gut gelegen, dass er fast direkt auf dem Weg zurück lag, also war das überhaupt nicht weit weg,da Hobis 'Omi' ja nur drei Straßen entfernt wohnte.

„Hast du Lust dir was auszusuchen?",fragte mich Hobi plötzlich als wir durch die Gänge liefen.
„Uhm was denn zum Beispiel?"
"Kannst du nachher etwas deutsches kochen?",begeistert sah er mich an.
„Nein das mach ich in Deutschland.",antwortete ich grinsend und verschränkte die Arme.
„Ach man...was willst du denn sonst essen?"
„Weiß nicht...ich hätte nichts gegen Pizza.",erwiderte ich lachend.
„Dann wird es wohl Pizza."

Exchange Student { j.hs }Where stories live. Discover now