Let's fight this fight together

Kapitel 12 ~ Wortspiele

Nerea's POV
Am nächsten Morgen war alles ganz normal, als wäre nichts geschehen. Die Sonne schien ganz normal, überall war noch Luft zum Atmen wie immer und Reece lag schlafend neben mir, gut aussehend wie immer.

Am liebsten hätte ich alles vergessen, was gestern passiert war, aber das ging nicht. Spätestens als meine Lippen auf die von Reece trafen und ich noch Salz von seinen Tränen schmecken konnte, kamen auch die letzten Erinnerungen zurück.

Möglichst leise, um Reece nicht zu wecken, schlich ich ins Bad und duschte, zog mich an und trug etwas Make-up auf. Plötzlich hörte ich, wie jemand auf einer Gitarre herum zupfte. Ich ging aus dem Bad und fand Reece der auf dem Sofa saß und Gitarre spielte. Seine Haare standen noch in alle Richtungen ab, weswegen ich mich auf die Lehne setzte und seine Haare langsam zurecht zottelte während er weiter spielte.

Irgendwann waren seine Haare wieder in einem annehmbaren Zustand, und ich lehnte mich an ihm.
"Können wir so tun, als wäre nichts gewesen?" fragte er nach einer Weile, sah aber immer noch auf seine Hände.
Als ich nicht antwortete redete er weiter.
"Ich meine es tat gut darüber zu reden, aber ich möchte es eigentlich nur vergessen..."
"Aber du weißt, dass du es nur vergessen kannst, wenn es aufhört. Oder?"
"Ja." er gab ein raues Lachen von sich.
"Aber ich will trotzdem nicht, dass du dich zu sehr damit beschäftigst."
"Aber dafür bin ich doch da. Du kannst immer zu mir kommen. Es tut nicht gut, das alles in sich hinein zu fressen."
Er schwieg, weshalb ich versuchte ihn zu überzeugen.
"Es wird dich von innen auffressen und irgendwann bist du nur noch ein Wrack. Es ist noch lange nicht zu spät. Du kannst das alles hinter dir lassen, aber bitte las dir helfen."
"Nein. Dagegen kann man nichts tun, man muss es aussitzen."
"Ok. Dann tuen wir das zusammen."

Anscheinend waren ihm seine Argumente ausgegangen, denn er willigte ein, dass er mit mir über alles reden würde.

Wir gingen ins Foyer, wo wir auch auf die anderen stießen. Erst hatte ich Bedenken, dass sie Reece darauf ansprechen würden, aber sie taten es nicht.
Wir frühstückten und fuhren dann Richtung Flughafen.
Ich hasste es, dass wir so viel fliegen mussten, weil mir erstens langweilig wurde und zweitens fand ich die Vorstellung in einem riesengroßen Metallbehälter mehrere tausend Meter über dem Boden zu schweben, wo es so kalt war, dass man erfrieren könnte, nicht gerade einladend.

Die Jungs wussten, dass mir das Fliegen Angst machte und wie Freunde das nun mal tun, versuchten sie mich abzulenken. Auf den Monitoren war eine Karte abgebildet, mit Städte Namen. Blake fing als erster an und baute den ersten Namen in einen Witz ein.
"Wo ist es immer langweilig?... in Boring." und zeigte auf eine Stadt in Oregon.
"Wo kauft man am Besten Klingeln?... in Ding Dong" fragte dieses Mal George. Dann kamen auch Reece und ich dazu.
"Welcher Ort heißt wie der dort meist ausgeübteste Beruf?... Fisher."
"Wo sollte man sich Nachts in acht nehmen?... in Frankenstein."
"Wo macht das Leben keinen Spaß?... in Hell."
"Wo darf man sich zum Affen machen?... in Monkey's Eyebrow."
"Wo ist nichts Besonderes?... in Normal."

Das ging eine ganze Weile so, und obwohl die Witze echt flach waren, lachten wir uns schlapp.
Aber weil wir uns so gut die Zeit vertrieben hatten, war ich ganz überrascht, als wir kurz darauf schon wieder landeten. Boston war schon cool gewesen, aber jetzt waren wir in New York. Ich wollte so viele Sachen machen, shoppen gehen, sightseeing und die Zeit mit meinem Freund in einer der schönsten Städte der Welt genießen.

Wir fuhren mit einem Taxi zum Hotel, wo die Jungs erstmal schlafen wollten, ich aber lieber shoppen ging. Nach ein paar Minuten hatte sich noch eine Freiwillige gefunden, die mit mir mitkam. Sie stellte sich als Joe vor, und begleitet uns auf Tour, weil sie ein Praktikum als Managerin und Fotografin machte.

Joe war mega nett und wir hatten den gleichen Modegeschmack, was natürlich praktisch war, weil wir ja shoppen gingen.
Nach einer Weile setzten wir uns in ein Café und bestellten heiße Schokolade.
"Jetzt erzähl mal, wie war euer erstes Date?"
"Wie, was meinst du?" fragte ich sie.
"Naja, du und Reece, ihr seid doch zusammen, oder?"
"Ja."
"Wie war euer erstes Date?"
"Ähm... wir hatten nie eins." Das wurde mir erst jetzt bewusst.
"Nicht dein Ernst!"
Sie verschluckte sich an ihrer Schokolade und sah mich entsetzt an.
"Doch, ist doch nicht so schlimm oder?" fragte ich etwas unsicher, weil ich mich bei so etwas überhaupt nicht auskannte.
"Nein, aber das müsst ihr nachholen. Und wo wäre ein besserer Ort, als in New York?!"
"Ich weiß nicht, er hat mich ja nicht auf ein Date eingeladen."
"Das lässt sich regeln..."

Eher ich mich versah, hatte sie sich mein Handy geschnappt und tippte darauf herum.
"Hallo? Blake?"
"Blake? Was tust du da?" fragte ich entsetzt und versuchte mein Handy zurück zu bekommen, aber sie wehrte es ab.
"Kannst du mir einen Gefallen tun?"
...
"Wusstest du, dass Reece Nerea noch nie auf ein Date eingeladen hat?"
Das war so peinlich! Ich stützte mein Kopf auf meine Hand... so peinlich!
...
"Was heißt du wusstest es?!"
...
"Männer! Ok, hier ist der Plan, ..."
Sie stand auf und ging kurz raus. Zwei Minuten später kam sie mit einem Grinsen im Gesicht wieder.
"Bitte schön." Sie drückte mir mein Handy in die Hand und zog mich hoch.
"Und jetzt brauchst du ein süßes Kleid."

Reece POV
Blake ging an sein Handy und verließ das Zimmer, was soweit nicht ungewöhnlich war, aber als er zurück kam wurde es merkwürdig.
"Alter, du hast dich da ganz schön in was rein geritten!"
"Ich? Wieso?"
"Du hast Nerea noch nie auf ein Date eingeladen."
"Nein!" George kam ganz entsetzt zu uns rüber.
"Jungs, kriegt euch wieder ein. Ist das denn so schlimm?"
"Ich hab keine Ahnung, aber laut Joe schon."
"Was hat sie denn damit zu tun?"
"Sie ist mit Nerea shoppen, und anscheinend haben sie irgendwelche komischen Mädchengespräche geführt, also wundere dich nicht, wenn morgen alle von unserer Crew dein größten Geheimnisse kennen."

Beide brachen in schallendes Gelächter aus, aber mir drehte der Gedanke den Magen um.
Aber Nerea würde ihr so etwas nie erzählen. Die Jungs reden hier von albernem Mädchengerede.

Schnell verdrängte ich den Gedanken und wandte mich wieder den Jungs zu.
"Und was heißt das jetzt im Klartext?"
"Du musst dir etwas einfallen lassen. Um halb acht sollst du Nerea hier abholen."
Blake hielt mir sein Handy unter die Nase, wo eine Adresse zu sehen war.
"Na super!"
Wie abgemacht war ich um halb acht an genau dieser Adresse. Wenige Sekunden später kam ein Auto um die Ecke und Nerea stieg aus...

~~~
Es tut mir mega leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe, und eigentlich gibt es dafür auch keine Entschuldigung, die keine Ausrede wäre.
Trotzdem hoffe ich, es gefällt euch.

Was denkt, wie das Date verlaufen wird?

Wird es eher so klassisch romantisch im Restaurant oder abgedreht und total anders?

Und auch vielen Danke für eure Votes und das positive Feedback, es freut mich zu sehen, dass es euch gefällt.

Bye meine kleine Unicorns
•K•