Kapitel 11 ~ Wahrheit

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Reece POV
Wir standen auf der Bühne und spielten Perfume, als mir die Nachrichten in den Kopf schossen. Sie waren dort im Publikum, machten jetzt Videos, nur um mich später damit fertig zu machen. Unsere Fans holten ihr Handys raus, um die Lichter einzuschalten, aber mir wurde es zu viel.

Die Lichter fingen an vor meinen Augen zu verschwimmen und alles drehte sich. Ich sah mich nach Blake um, der eigentlich irgendwo neben mir sein sollte, aber er war gerade ganz vorne am Rand der Bühne, als meine Knie wackelig wurden und ich fast auf der Bühne zusammen gebrochen wäre. Ich kniff meine Augen zusammen, aber es wurde nicht besser. Schnell rannte ich von der Bühne, gab dem nächst Besten, herum stehenden Typen meinen Bass in die Hand und rannte weiter in unsere Garderobe.

Nerea's POV
Als ich hinter der Bühne ankam, waren alle in Hektik. Einige sorgten dafür, dass die Vamps so schnell es geht auf die Bühne kamen, andere suchten Reece und einige Sanitäter liefen auch noch herum. Gerade kamen auch Blake und George von der Bühne gerannt und sahen sich um. Als sie mich sahen, kamen zu mir.

"Wo ist er? Was ist passiert?" fragte Blake und ich hatte das Gefühl sogar leichte Panik in seiner Stimme zu hören.
"Keine Ahnung."
Dann kam Joe auf uns zu gerannt.
"Hey. Da seid ihr ja. Wisst ihr was los ist?"
"Nein, wo ist er überhaupt?"
"In eurer Umkleide."

Sofort gingen wir zu der Tür, wohinter sich der besagte Raum befand.
Vorsichtig öffneten wir sie. Reece saß auf der Couch und hatte sein Gesicht in die Hände gestützt. Ein Sanitäter kniete neben ihm, wurde von Reece allerdings ignoriert. Er stand auf und kam zu uns rüber.
"Physisch geht es ihm gut, aber irgendwas will er nicht sagen. Viel Glück."

Ich sah zu den Jungs und sie gingen zu ihm. Sie setzten sich neben ihn, aber Reece schaute immer noch nicht auf. Als George einen Arm um seine Schulter legen wollte zuckte er nur zusammen.
"Reece? Geht's dir gut?" fragte Blake seinen Freund.
Reece reagierte wieder nicht. Jetzt versuchte ich mein Glück und kniete mich vor ihn. Mit einem Nicken bedeutete ich den anderen beiden zu gehen, worauf hin sie sich auch auf den Flur begaben.

"Hey..." sagte ich so sanft wie möglich und legte meine Hand auf seine Schulter.
"Ich mache mir Sorgen um dich. Bitte sprich mit mir."
Ich sah nur wie tief durchatmete, aber immer noch nicht antwortete.

Vorsichtig hob ich meine Hände und legte sie um seine Handgelenke. Ich hoffte nur, dass er nicht wieder zurück zuckte. Zu meinem Glück tat er das auch nicht, weshalb ich langsam seine Hände aus seinem Gesicht nahm.
Ich schloss ihn in meine Arme.
"Willst du reden? Bitte..."
"Später?"
"Ja klar. Willst du ins Hotel?"
Er nickte und wir standen auf. Er schwankte leicht, wollte aber keine Hilfe.

Vor der Tür warteten Blake und George, welche  sofort zu uns kamen.
"Und alles klar?"
"Ja klar. Mir geht's gut. Ich würde nur gerne ins Hotel."
"Sicher."
Gesagt, getan, eine halbe Stunde später waren wir im Hotel und Reece und ich gingen auf unser Zimmer.

Ich schloss die Tür hinter mir und ging zu Reece, der sich aufs Bett fallen lies. Ich wollte ihn nicht drängen, aber trotzdem war ich neugierig.
"Also..." begann ich, und im nächsten Moment wusste ich schon, dass ich es verkackt hatte. Innerlich verpasste ich mit eine Ohrfeige.
"Was war los?" versuchte ich die Situation zu retten.

Er sah auf seine Hände, aber irgendwann fischte er sein Handy aus der Hosentasche, entsperrte es und gab es mir.
Etwas ratlos sah ihn an, weil ich nicht wusste, was er mir damit sagen will.
Auch er sah zu mir und erklärte mir mit matter Stimme "lies dir die Nachrichten durch."
Etwas unsicher tippte ich auf dem Handy herum und seine Nachrichten öffneten sich.

Ich fühlte mich etwas unwohl, aber hatte es mir ja erlaubt. Die Nachrichten von George, Blake und mir übersprang ich, weil ich es für tendenziell unwahrscheinlich hielt, dass einer von uns ihn so fertig machte.
Die folgenden Nachrichten waren alle von unbekannten Nummern. Auch die Inhalte waren ähnlich, es waren Beleidigungen, Fotos und Videos und Drohungen. Selbst mich überrumpelten sie an vielen Stellen.
Wer macht so was? Wieso Reece? Und warum hat er nie etwas gesagt?

Ich hatte mir nur die ersten Nachrichten durchgelesen, als ich das Handy wieder weg legte. Ich drehte mich zu Reece, der sich and Kopfende des Bettes gelehnt hatte und suchte nach den richtigen Worten.

"Warum hast du nie etwas gesagt?"
"Du hättest dir nur Sorgen gemacht..."
"Ja, natürlich!"
"Siehst du, du hast genug eigene Probleme."
"Ja, aber ich hab dich damit ja auch belastet."
"Nein! Du hast mich nicht belastet..."
"Siehst du! Du hättest das auch nicht."
Ich drehte mich zu ihm, abwerbet schaute mich nicht an. Als ich sein Gesicht in meine Hände nahm, um ihn dazu zu bringen mich anzusehen, wurden meine Finger nass und ich realisierte, dass er weinte.

Ich legte meine Arme um ihn und er legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich strich über seinen Rücken und hört wie er schluchzte.
Wir saßen eine ganze Weile so da, bis wir uns irgendwann hinlegten um zu schlafen. Kurz bevor mir endgültig die Augen zufielen, nahm ich seine Hand und flüsterte.
"Wir schaffen das... zusammen."

~~~
Hola
Das Kapitel ist etwas kürzer geworden, aber ich hab in den letzten Tagen nicht so viel Zeit zum schreiben gehabt, aber jetzt ist ja Wochenende und da schaffe ich es dann hoffentlich etwas vorzuschreiben,

Schönes Weekend
•K•

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