02 | Carlisle Cullen ✔️

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Im Krankenhaus angekommen wurde ich von einem Arzt, den ich von meinem letzten Besuch im Krankenhaus erkannte, Doktor Cullen, empfangen. Der Sanitäter sagte etwas wie: „Elizabeth Wale, 15, Verdacht auf Rippen- und Unterarmfraktur, Vitalzeichen stabil, keine Anzeichen für weiter Beschwerden", und rauschte dann in schnellem Tempo wieder ab. Doktor Cullen lächelte mich an. Wie ich hörte war er sehr beliebt bei so gut wie allen weiblichen Wesen, also Krankenschwestern und Patientinnen und wem auch immer. Er hatte blonde, kurze Haare, welche er nach hinten gegelt hatte. Sein Gesicht war makellos, seine Haut sehr blass und seine Augen golden. Ich persönlich fand er war nicht so mein Typ und außerdem viel zu alt. Ich schaute zu ihm auf, als er mit sanfter, weicher Stimme fragte: ,,Wie geht es deinem Kopf?"
Er konnte sich erinnern? Klar, es war erst eine Woche her, dass ich mit einer Platzwunde hier war, doch er hatte wirklich viele Patienten.
,,Naja, im Moment tut er wieder ein bisschen weh, aber die Platzwunde ist wieder verheilt", erzählte ich ihm in einem Zug, davor hatte ich nicht wirklich geatmet; deshalb holte ich jetzt tief Luft und stöhnte gleich darauf auf, weil meine Rippen total wehtaten.Es war als würde jemand in meine Lunge stechen. Wieder umarmte ich meinen Brustkorb, in der Hoffnung das würde helfen. In gewisser Hinsicht half es, denn so fühlte ich mich stabiler. Doktor Cullen musterte mich sorgenvoll, und ordnete bei einer Schwester ein Röntgen an.

,,So, Elizabeth, du hast nur eine Rippenprellung!", teilte der Arzt mir freudig mit. Ich atmete erleichtert auf, dass ich mir nicht die Rippen auch gebrochen hatte, sowie meinen Arm, welcher schon eingegipst war, doch bereute es im nächsten Moment, denn meine Rippen schmerzten wieder fürchterlich. Ich schloss kurz die Augen und zuckte nach hinten. Mittlerweile lag ich in einem Krankenhausbett. Doktor Cullen erklärte mir noch, dass ich mich in den nächste 2 – 4 Wochen schonen werden müsse, und noch Schmerzen haben werde, allerdings durfte ich schon heute entlassen werden.
,,Oh nein, können sie mich nicht noch hierbehalten? Und erklären Sie mal meiner Stiefmutter, dass ich mich schonen muss", murmelte ich verzweifelt.
,,Tut mir leid Elizabeth, das kann ich nicht, so gerne ich es auch täte. Und was meinst du damit?", fragte Carlisle Cullen mich besorgt. Ich schaute unschuldig: ,,Bitte nennen Sie mich Lilly.".
Erwartend sah er mich an. Ich hatte den zweiten Teil seiner Frage mit Absicht nicht beantwortet, und ich hatte auch nicht vor ihm das jetzt zu erklären. Ich fand ihn sehr sympathisch und er mich auch, das sah man irgendwie in seinen Augen, doch ich sprach nicht gerne darüber, wie ich von meiner Stiefmutter und meinen Stiefschwestern gedemütigt wurde. Ich starrte traurig auf das Fenster, um nicht ihn anschauen zu müssen. In dem Krankenhauszimmer befand sich ein Fernseher, gleich gegenüber von mir, sonst war eigentlich nur ein Kasten, ein Nachttisch und natürlich das Bett in dem Zimmer. Keine Ahnung warum die hier lauter Einzelzimmer hatten.

Ich stand aus dem Bett auf, in der Hoffnung Doktor Cullen würde gehen, doch er schaute mich immer noch mit dieser Falte auf der Stirn an, als würde er sich Sorgen machen. Abwartend schaute ich zurück. Er reagierte auf meinen Blick:
,,Geht es dir nicht gut zu Hause?". Boom, er hat genau ins Schwarze getroffen. Ich war solche Fragen schon gewohnt, es war ja nicht das erste Mal dass mich jemand danach fragte, also konkret bleiben, aber nicht lügen: ,,Nein, ich werde nicht geschlagen, falls Sie das meinen", versuchte ich kühl zu antworten, was mir aber nicht so gut gelang. Ich war nicht so der Typ der andere anschnauzte, das war mir schon oft zum Verhängnis geworden. Doch Doktor Cullen gab nicht so schnell auf: ,,Muss man denn immer geschlagen werden damit es einem schlecht geht? Eltern sollen für ihre Kinder da sein, und sie lieben, und wenn das nicht den Anschein hat, dann geht es einem doch auch schlecht, oder?".
Na super.
,,Ha! Für ihre Kinder da sein und sie lieb haben!", lachte ich sarkastisch auf. Er schaute mich fragend und immer noch besorgt, an. Ich versuchte ein Pokerface aufzusetzen, doch ich schaute vermutlich aus wie ich mich fühlte: traurig, verzweifelt, enttäuscht. Früher wäre Wut auch dabei gewesen, doch ich hatte mich mit der Zeit damit abgefunden, dass es sich nie ändern würde. Doktor Cullen fand mich sehr nett, er merkte dass ich innendrin einen guten Charakter hatte. Das wusste ich, denn ich konnte die Miene anderer Leute immer schon gut deuten. Immer noch war sein Blick fragend, denn ich hatte ihm meine Reaktion noch nicht erklärt.
,,Tut mir leid Doktor Cullen, aber ich muss jetzt nach Hause". Als ich NACH HAUSE, sagte, verzog ich das Gesicht, was ich nicht hätte tun sollen, denn Carlisle Cullen musterte mich nun noch besorgter. Schnell ging ich an ihm vorbei, um nicht noch weiteren Fragen ausweichen zu müssen. Bei dem Empfangsschalter machte ich mir einen Termin aus, um den Gips herunter zu bekommen. Zum Glück war es ein einfacher Bruch, sodass ich den Gips in voraussichtlich drei Wochen nicht mehr brauchen würde. Doch Kontrolle brauchte ich in eineinhalb Wochen wieder.

Als ich gerade das Krankenhaus sehr nachdenklich verließ, sah ich Doktor Cullen, er kam gerade auf mich zu. Ich lächelte ein warmes Lächeln, und er schien sich bei dem Anblick sehr wohl zu fühlen, das freute mich. Ich liebte es andere Leute glücklich zu machen.
,,Wirst du nicht abgeholt?", fragte er mich, sich umschauend. Trübsinnig schüttelte ich den Kopf.
,,Na dann werde ich dich begleiten!", eröffnete er mir. Ungläubig starrte ich ihn an.
,,Aber  ich schaffe das  ich meine  ich-", stotterte ich. Doch er schenkte mir nur ein ebenfalls warmes Lächeln. Eigentlich war ich ihm dankbar, denn ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich wohnte. Oh Gott, ich wusste wirklich nicht wo ich wohnte. Ich stöhnte auf.
,,Alles ok? Tun deine Rippen weh?", fragte Carlisle mich. Kopfschüttelnd antwortete ich: ,,Nein, ich weiß meine Adresse nicht, ich bin erst umgezogen. Ich muss Diane anrufen", erklärte ich ihm.
,,Und was ist an Diane so schlimm?", versuchte er mich zu verstehen. Ich tat seine Frage nur kopfschüttelnd ab. Stumm nahm ich mein Handy aus meiner Manteltasche heraus und wählte. Ich trug an dem Abend einen blauen modernen eng anliegenden Mantel, welcher zugeknöpft, und bei der Taille etwas enger war, und eine leicht, mit Absicht abgewätzte Jeans, welche ebenso eng und modern war. Und dann hob Diane ab: ,,Du Miststück, bist so dumm gegen eine Tür zu rennen, kreuzt den ganzen Tag hier nicht auf, weißt du was, ich musste selbst kochen!!! Na warte, morgen kannst du den ganzen Haushalt alleine erledigen, dass du es wagst anzurufen!", schrie sie ins Telefon. Es war so laut, ich vermute Doktor Cullen, der erschrocken neben mir stand, hatte alles mit angehört.
,,Im Ernst, Diane, wann mach ich nicht alles alleine, ich bin doch dein Butler! Und ja, tut mir leid dass ich nicht da war - wird nicht wieder vorkommen dass ich krank werde oder mir weh tue. Kannst du mir jetzt bitte die Adresse geben. Ich finde sonst nicht nach Hause", erwiderte ich widerwillig.
,,Dass du es wagst so mit mir zu reden!,", zuckte sie komplett aus, doch am Ende gab sie mir doch die Adresse, am liebsten hätte ich im Krankenhaus geschlafen. Carlisle schaute mich immer noch geschockt an. Ich erklärte ihm die Adresse. Als er sich wieder gefangen hatte, antwortete er: ,,Oh, das ist ziemlich abgelegen, da müssen wir durch den Wald", erklärte er mir.
,,Hey, ähm, Sie müssen auch nicht mitkommen das ist schon okay", weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich: ,,Nein kein Problem", er lächelte mich aufmunternd an, ich lächelte zurück. Ich wollte ihm echt keine Umstände machen. Also gingen wir los.

 Also gingen wir los

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Bis(s) ich dein Herz erobere - Jasper Hale Fanfiction ✔️Where stories live. Discover now