46. Kapitel

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Ich hatte Glück, dass um mich herum so viele Leute waren, denn ein Mädchen kam direkt auf mich zu gelaufen und versuchte mich anzusprechen.

"Hey, alles gut?" Natürlich war nichts gut. Ich konnte zwar ihre Stimme wahrnehmen, doch zu antworten gelang mir nicht.

"Ich nehme mal dein Handy und versuche jemanden aus deiner Kontaktliste zu erreichen, okay?", schlug sie mir vor und ich beantwortete dies mit einem schwachen Nicken.

Während sie telefonierte, halfen mir zwei weitere Gäste mich zumindest einigermaßen aufrecht hinzusetzen und jemand viertes brachte mir ein Glas Wasser, welches ich mit einem schwachen Lächeln dankend annahm.

"So", sagte das Mädchen, als sie fertig war mit telefonieren und mir mein Handy reichte, "ich hab jemanden erreicht. Er hieß glaube ich Alex und er hat sich sofort bereit erklärt zu kommen."

"Wie bitte?", fragte ich schwach, aber mit hörbarem Entsetzen.

"Alex. Er war ganz oben in der Kontaktliste und ich dachte, weil es ja schnell gehen musste, er wäre die beste Wahl." Stille breitete sich für einen kurzen Moment aus. Das Mädchen wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte und mir war das ganze einfach nur unendlich peinlich.

"Oh scheiße, ist Alex die Vater? Hab ich gerade deinen Vater gefragt, ob er dich in diesem Zustand abholen kann?" Erschreckt hielt sie eine Hand vor den Mund. Es gab nichts peinlicheres für einen Teenager unseren Alters, als wenn die Eltern einen betrunken von einer Party abholen mussten.

"Nein.", erwiderte ich nur, wobei ich in Gedanken noch hinzu fügte: 'schlimmer'.

Nachdem ich das Wasser komplett ausgetrunken hatte und wieder einigermaßen stehen konnte, bedankte ich mich bei allen und lief mit der Unterstützung eines Mädchens zur Straße. Nach 5 Minuten erkannte ich Alex' Auto die Straße entlang fahren und bei dem Gedanken an ihn wurde mir fast schon wieder schlecht.

"Kate, alles in Ordnung?", fragte er fürsorglich, als er aus dem Auto gestiegen war. Natürlich war nichts in Ordnung, aber anscheinend liebte es jeder, mir diese Frage zu stellen, obwohl es doch offensichtlich war. Als ich nichts antwortete, wendete er sich an das Mädchen hinter mir: "Danke, ich schaffe das jetzt alleine." Und dann standen wir da.


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