30. DEZEMBER

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Q U I N N

Es war früh am Mittag und seit Louis verschwunden war fühlte ich mich untröstlich.

Die ganze Nacht über hatte ich kein einziges Auge zu gemacht, meine Gedanken kreisten die ganze verdammte Zeit um den Brief. Ich hatte Angst diesen zu lesen, Angst davor was drinstehen würde; Angst vor etwas Unbekanntem.

Auf meinen kribbelnden Lippen spürte ich noch immer Louis' gestrigen Kuss.

Mein Körper war schweißnass, die ganze Zeit drehte ich mich im Bett hin und her, versuchte wieder einzuschlafen was allerdings nicht wirklich klappte. Seufzend gab ich es schließlich auf und beschloss eine kalte Dusche zu nehmen.

Das kalte Wasser prickelte auf meiner Haut, es löste die ganzen Verspannungen aus meinem Rücken; das flauschige Handtuch wickelte ich anschließend um meinen Körper, als ich die angenehme Dusche beendet hatte.

Aus dem Schrank in meinem Zimmer suchte ich mir ein paar bequeme Klamotten heraus, die ich mir sogleich danach überzog.

Lustlos fuhr ich mir mit der Bürste durch die Haare, den Brief immer noch im Hinterkopf habend.

Wenig später schleifte ich mich die Treppen nach unten in unsere Küche. Dort entdeckte ich Mum die seltsam gute Laune hatte und gerade Frühstück zubereitete. Auf dem Tisch lag direkt neben der Morgenzeitung Louis' Brief.

Wie zur Hölle war dieser hierher gelangt?

Als hätte meine Mutter Gedanken gelesen, sprach sie mich natürlich sofort darauf an. »Den habe ich oben in deinem Zimmer gefunden, du solltest ihn öffnen. Mit Sicherheit ist er von deinem Louis«, bemerkte sie und zwinkerte mir zu, während sie vor mir einen Teller mit Rührei und Speck platzierte.

Nervös blickte ich sie an und schüttelte schnell den Kopf, ehe ich zu essen begann.

Ihr Blick durchlöcherte mich förmlich, ich fühlte mich unwohl in meiner Haut.

"Hör auf den Brief anzustarren als wäre er dein Todesurteil. Öffne ihn, du brauchst keine Angst zu haben. Überhaupt verstehe ich dich nicht wieso du ihn nicht öffnest, was soll da auch schon so schlimmes drinnen stehen?", motzte die Stimme in meinem Inneren, die ich bis jetzt tapfer ignoriert hatte.

Mit einem Mal überkam mich schreckliche Neugier; ich schlang den letzten Bissen herunter und nahm den Brief in meine Hand.

Mit einer Bewegung war dieser geöffnet und ich ließ den Blick über die ersten Zeilen gleiten.

Liebe Quinn,

Ich weiß du hast mehr als nur einen Grund sauer auf mich zu sein, oder mich zu hassen. Ich verstehe es auch, aber irgendwie hat es mich ziemlich verletzt erfahren zu müssen, dass die einzige Person der ich mehr als irgendjemandem sonst vertraut habe, mich verraten hat. Wie gesagt ich verstehe es - aber es hat mich trotzdem verletzt.

Das ist aber nicht der Richtige Grund, weshalb ich mich dazu entschieden habe dir diesen Brief zu schreiben. Auch wenn der wahre Grund wahrscheinlich ziemlich arg meinem Ego schaden wird, muss ich es einfach wenigstens einmal sagen-

Es tut mir leid.

Ich wollte mich entschuldigen. Entschuldigen für alles was ich dir angetan habe, für alles was ich deiner Familie angetan habe. Du warst die einzige die für mich da war. Die, die mich immer verstanden hat. Das Mädchen, dass nur die Gute Seite aus mir hat scheinen lassen. Diejenige die mir gezeigt hat, dass man im Leben auch ohne den ganzen Drogenscheiß Spaß haben kann.

Nicht nur der Entschuldigung wegen habe ich mit diesem Mist hier angefangen, sondern auch weil ich mich verabschieden wollte. Ich werde abhauen. Und das nicht auf die Art, auf die du es vielleicht jetzt auffassen wirst, ich werde komplett verschwinden. Es tut mir leid.

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWhere stories live. Discover now