27. DEZEMBER

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Q U I N N

In meinem Zimmer war es dunkel als ich die Augen öffnete und wie eine depressive die Decke anstarrte. Tante Lucia war noch gestern zur Polizei gegangen, um Louis anzuzeigen.

Meinen Louis.

Verdammt, was hatte ich nur getan; ich hatte ihn verraten.

Die ganze Zeit schielte ich auf mein Handy, oder schaltete immer wieder den Radio an, um in den Nachrichten zu hören, dass nach Louis gefahndet wurde.

Während Lucia gestern bei den Bullen gewesen war, hatte ich mich auf den Weg zu Louis gemacht damit ich ihn warnen konnte. Aber er war nicht da gewesen. Meine Sorgen und auch das schlechte Gewissen waren auf der Stelle gestiegen; ich hatte absolut keine Ahnung wo er hätte sein können.

Meine Augen wurden von dicken Ringen verziert, das Sonnenlicht ließ sie wie Feuer brennen, weshalb ich im gesamten Haus die Rollladen heruntergelassen hatte. In meinem Morgenmantel machte ich mich auf die Suche nach Aspirin und hoffte, dass die Kopfschmerzen so verschwinden würden.

Von Dana hatte ich seit dem gestrigen Tag auch nichts mehr gehört, bestimmt unternahm sie gerade etwas mit Liam, oder genoss das Leben; vielleicht aber auch beides.

Ich konnte es ihr nicht verübeln.

Nachdem ich gleich ein paar der Tabletten meinen Hals hinuntergespült hatte, beschloss ich einen starken Kaffee zu trinken. Unten in der Küche saß eine bleiche Lucia, die die Nachrichten gespannt verfolgte; sie war geschockt. Geschockt, dass der Mörder meines Vaters fast erneut in unserem Haus und ich mit ihm zusammen gewesen war.

Sie würdigte mich keines Blickes, anscheinend hatte sie ihre Wut auf mich.

Eigentlich konnte ich ihr dies auch nicht wirklich verübeln. Fast hätte ich gesagt, dass ich mich geirrt hatte, somit hätte ich Louis auch noch in Schutz genommen.

Wenn ich genauso gehandelt hätte, wäre sie bestimmt am Ende ausgetickt, wenn es herausgekommen wäre.

Hausarrest hatte ich ohnehin schon bekommen, zu 100 Prozent hatte sie Angst, dass ich mich sofort mit Louis treffen und ihm helfen würde.

Mein Tagesablauf war jedoch derselbe wie immer, ich hatte nur ein Ziel.

Überleben und auf eine gute Zukunft ohne Probleme hoffen.

L O U I S

Bepackt mit einer Tasche und einer Karte, stieg ich am frühen Morgen, ungefähr um ein Uhr Nachts, in den schwarzen Range Rover mit den getönten Scheiben.

Meine Erwartungen waren nicht allzu hoch, als ich das Navi anschaltete und nebenbei noch die Karte auf dem Beifahrersitz ausbreitete. Die Chance an mein Ziel zu gelangen stand vielleicht gerade einmal 1:1000, aber ich war es Quinn schuldig.

Laut Dana lebte ihre Mutter angeblich in Schottland, irgendwo in Edinburgh. Sie war sich aber nicht sonderlich sicher, ob es stimmte was sie mir da gesagt hatte, immerhin wusste Quinn ja selbst nicht so richtig, wo ihre Mutter lebte.

Es würde zudem mit Sicherheit eine Ewigkeit dauern, alle Häuser und ihre Familien die den Nachnamen Benson trugen, abzuklappern.

Vielleicht hatte ihre Mutter mittlerweile ja auch wieder geheiratet, niemand konnte dies wissen. Inständig hoffte ich, dass dies nicht der Fall war, weil es sonst noch länger dauern würde sie ausfindig zu machen.

Seufzend schaltete ich einen Gang schneller. Das Ortsschild von London lag bereits hinter mir, der Moderator des Radios redete wirres Zeug; die Fahrt war der reinste Horror. Vielleicht konnte ich, wenn ich schon einmal in dem Teil Schottlands unterwegs war, meiner Familie einen kleinen Besuch abstatten.

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWhere stories live. Discover now