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Nachdem sich die Situtation wieder einigermaßen beruhigt hatte, stand Stas auf und hielt mir die Tür auf: "Du wolltest doch raus und ein bisschen rumschnüffeln, hab ich recht?"
Meine Augen beantworteten wahrscheinlich seine Frage, denn er fing an zu lächen, mahnte mich aber davor noch: "Wenn du jedoch um 5 Uhr nicht wieder im Zimmer bist, dann gibts Ärger!".
"Ja, Papa, ich versuche es.", sagte ich mit einem Hauch von Ironie.

Gerade als ich schnell raushuschen wollte, fasste mich der Vampir reflexartig am Handgelenk und ich musste stehenbleiben. "Warte."
"Was ist denn jetzt schon wieder?", fragte ich leicht genervt.
Er ging schnell zu einem Nachtisch und kramte in der Schublade rum, bist er eine kleine Schatulle hervorholte. Damit kam er zu mir und öffnete sie. Darin befand sich ein wunderschöner goldener Ring mit einem rot-gold schimmerndem Stein. Stas nahm es in die Hand und griff nach meiner rechten Hand.
"Bitte trage ihn, als Zeichen, dass du schon vergeben bist. Hier laufen noch viele andere Vampire rum, die eine hübsche Frau suchen wie dich, Isabella.", sagte er mit einem etwas besorgtem aber auch ernstem Blick.
"Ich kann doch soetwas nicht annehmen! Das..das..ist doch zu wertvoll, um von einem Waisenkind, wie mir, getragen zu werden...".
"Du bist mir wertvoll, Isabella. Du bist kein Waisenkind mehr, du bist jetzt ein wunderschöner Vampir mit einer anziehenden mächtigen Aura. Bitte trage ihn.", Stas nahm den Ring aus der Schatulle und steckte ihn an meinen Ringfinger. Er passte wie angegossen. Ich betrachtete meine Hand und fing an zu lächeln. Er sah einfach nur schön aus und ich fühlte mich komischerweise besser und sicherer.
"D-danke, Stas"
Er antwortete nicht, sonder hob mein Kinn und küsste mich sanft. Ich wehrte mich nicht. Dann trat er beiseite und lies mich laufen.

Ich ging durch einen wenig beleuchteten Flur und blieb an dem langen Fenster stehen, der den Blutabnahme-Raum zeigte. Mein alter Platz war nun von einem kleinem blondhaarigem Mädchen besetzt, die fröhlich hin und her wippte. Wahrscheinlich ist es heute ihr erstes Mal... Nun kam einer der Wächter und rammte dem Mädchen die spitze Nadel in den Hals. Die Kleine zuckte zusammen und fing an lauthals zu weinen. Der Blutwächter streichelte sie sanft am Kopf und beruhigte sie. Er redete auf sie ein, bis das Mädchen wieder leicht, aber mit Schmerzen, lächelte. Der Wächter hat ihr Süßigkeiten versprochen. Das wusste ich, weil mir ein Wächter, wenn ich mich sogar nicht irre, der selbe, wie der von dem Mädchen, welche versprochen hat. War aber nur ein Bonbon, das nicht wirklich schmeckte. Dankbar war ich trotzdem.
Ich suchte nach Zekes Platz und fand ihn auch. Aber wieder mit den leblosen Augen, die in die Leere schauten. Ich fragte mich, ob er immernoch in unserem Häuschen wohnte oder ob er neue Kinder dazu bekommen hat oder ob er irgendwohin versetzt wurde. Vielleicht sogar zu den Klars? Ich hatte so viele Fragen, und da es ja schon Mitteracht war, hatte ich nur noch 5 Stunden.

Schnell lief ich durch den Flur weiter zum Ausgang. Ich sah währenddessen mehrere solcher Fenster die immerwieder andere Räume zeigten. Soweit ich zählen konnte waren es 7 andere Blutabnahme-Räume. Ich schüttelte nur traurig den Kopf und öffnete die Tür am Ende des Flur. Eine große Halle erschien vor mir und damit auch eine Menge Vampire. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Easy, bleib ruhig..du bist jetzt auch ein Vampir..es wird alles gut..noch hat dich keiner bemerkt...
Ich suchte die Halle nach einer möglichen Karte ab, die mir vielleicht den Weg zeigen könnte. Glücklicherweise befand sich tatsächlich eine Karte, nein sogar mehrere Karten in der Halle. Ruhig lief ich zu einer Karte, die am Nähsten war. Meine Augen suchten den Weg um zu den Häuschen zu gelangen.

"Kann ich Ihnen helfen, junge Dame?", fragte mich jemand und tippte mir leicht auf die Schulter.
Ich zuckte leicht zusammen vor Schreck und drehte mich langsam um. Ein kleiner Mann, etwa in meiner Größe, mit roten Haaren und rubinrote Augen, schaute mich erwartungsvoll an.
"Ähm, ich..ähm, brauche keine Hilfe, danke der Nachfrage!", brachte ich irgendwie raus.
"Kein Problem, Madam. Falls doch noch Fragen sind, fragen Sie ruhig. Kenne mich sehr gut aus in diesem Labor. Darf ich Ihre Hand anschauen?"
"Wie bitte..was? Wieso denn meine Hand?" Er nahm sich einfach meine rechte Hand und bestaunte den Ring, den mir Stas vorhin geschenkt hat, an.
"Ihr Ehemann muss Sie ja wohl sehr lieben, Ihnen so einen teuren Stein zu schenken. Sogar die gleiche seltene Farbe, wie Ihre Augen, Madam. Erstaunlich... Darf ich fragen wie Sie heißen? Oh, entschuldigen Sie bitte! Wo sind denn meine Manieren, vor einer wünderschönen Prinzessin, wie Ihnen oder irre ich mich..? Mein Name is Darius. Darius Smekov. Ich bin der Stellvertretene Chef hier im Labor."
"I-ich bin ähm Isabella. Freut mich.", ich schüttelte ihm kräftig die Hand.
"Hahah, Sie sind wohl noch neu hier in Japan, nicht war? Hier verbeugt man sich, Fräulein. Wie ist Ihr Nachname. Vielleicht kenn ich ja Ihren Mann.", er lächelte glücklich. Meinen Mann?! Meint er Stas? Aber wir sind doch nicht verhei-... Der Ring! Deswegen... Mist..Jetzt hat er es doch geschafft.
"Isabella Sksavier", sagte ich nun mit einer mächtigern Stimme. Ich merkte sofort, wie Darius etwas verblasster wirkte, denn er lies meine Hand los und weitete erstaunt seine Augen. "Wow, Statislaw hat sich mal endlich eine Frau zugelegt und dazu noch eine sehr wunderschöne Frau! Wo hat er dich denn bloß gefunden?", er verspielte sein bisschen Furcht mit einem Kichern, "in Russland? Gibts da noch mehrere von deiner Sorte?", das Kichern verwandelte sich nun in ein Lachen.
"Was erlauben Sie sich! So über mich zu lachen!", er schaute mir in die Augen und erstarrte, "zeigen Sie mir lieber den Weg zu den Häusern, anstatt Witze über mich zu machen!", ich wusste nicht was ich machte, aber wahrscheinlich benutzte ich gerade meine 'Macht', die ich als Vampir besaß und das gefiel mir.
"Jawohl, Fräulein Isabella, wie Sie befehlen, entschuldigen Sie bitte mein Verhalten.."
"Schauen Sie mir in die Augen!", Darius wand sofort seinen Kopf in meine Richtung, "fragen Sie nicht, warum ich dahin möchte und vergessen Sie danach diese ganze Sache!"
"Natürlich.", er verbeugte sich.
Es schien mir, als ob ich das gleiche machen kann, wie Stas bei mir.



Hallöchen,
hoffe das Kapitel passt so und es bleibt weiterhin für euch spannend! Schreibt in die Kommis,  falls eucht etwas gefällt oder es Verbesserungsvorschläge gibt.

Eure Kari ^^

UnsterblichWhere stories live. Discover now