12.

793 62 9
                                    

Ich starrte schon seit Stunden aus dem Fenster, überlegte fieberhaft, weshalb er verschwunden war. Sofort zog ich mein Handy aus meiner Pullovertasche heraus, als es vibrierte. Erst war ich verwirrt, doch dann starrte ich glücklich auf das Display, als ich erkannte, wer es war. Manu. Ich nahm den Anruf an, und hörte auf der anderen Seite der Leitung seine Stimme. ,,Mila... komm zum Teich, es ist wichtig." Aufgelegt. Überrumpelt starrte ich auf den Bildschirm. Doch dann sprang ich auf, war in Sekundenschnelle unten an der Tür, schnappte mir das Board und raste zum Weiher. Die Teerstraße schoss unter mir durch, ich rannte voller Erwartung den Feldweg entlang, so schnell war ich sicher noch nie gerannt. Und dort saß er. Die braunen Haare glänzten im Licht, er hatte den Kopf auf seine Knie gelegt. Freude mischte sich mit Wut. ,,Manu?",fragte ich. Er stand auf, strich sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Darunter kamen seine stechenden, grünen Augen zum Vorschein, welche von dunklen Augenringen und rötlichen Rändern unheimlich aussahen. Er brauchte jetzt wirklich keine Standpauke von mir. Unsicher starrte er mich an, seine Hände zitterten, ich ging entschlossen auf ihn zu, und umarmte Manu. Erstaunlicherweise lies er es zu. ,,Erzähl' mir, was ist passiert?",fragte ich leise. Er nickte, wir setzten uns wieder unter die Weide. Erst zitterte er ein wenig, stütze seinen Kopf wieder auf seine Knie, und sagte nur ein Wort: ,,Umzug." Mir wurde etwas bewusst. Er hatte sich die letzte Zeit um sich gekümmert. Er hatte andere Probleme als Klara oder Unbeliebtheit. Und ich hatte mich nur um mich gesorgt. Ich Egoistin. ,,Und wohin?",fragte ich vorsichtig. Manu brauchte ein paar Sekunden, bis er einigermaßen reden konnte. ,,Nach Essen... meine Mutter meint, dort könne ich neu anfangen. Sie hat eine andere Schule gefunden... Aber ich will mein Leben nicht wiederholen... Ich weiß, es wird wieder so enden. Aber ich weiß nicht, ob es dort jemanden wie dich geben wird." Ich schwieg. Sollte letzteres etwa ein Kompliment gewesen sein? Ich hörte zu, starrte auf das Wasser, welches ich mithilfe meiner verdreckten Sneaker in Bewegung brachte. Manu blieben zwei Wochen, bis er umzog. Er hatte sich distanzieren wollen, damit ihm und uns der Abschied nicht zu schwer fallen würde. Er hatte uns Leid ersparen wollen. Nach dieser Flut aus Informationen saßen wir einfach still nebeneinander da, ich genoss seine Nähe. Da fiel es mir ein. ,,Was meintest du eigentlich damit?",fragte ich, und zeigte Manu die Einkerbung in der Weide. ,,Montag nach der Schule...",las er leise. ,,Das war ich nicht." Verwirrt starrte ich Manu von der Seite her an. ,,Macht ja nichts. Morgen ist Samstag, vielleicht...",grinste ich, in meinem Kopf hatte gerade jemand ,,Idee!" geschrien. ,,Vielleicht was?",fragte Manu mich verwirrt. Mein Grinsen wurde noch breiter. ,,Wirst du schon sehen. Komm einfach morgen früh hier her, sagen wir zehn Uhr?" Manu lachte. ,,Das nennst du früh?" Grinsend liefen wir, die Abendsonne im Rücken, den Feldweg entlang. Ich begleitete ihn nach Hause, er hatte seinen Eltern ein wenig zu erzählen. Wo er die letzte Zeit gesteckt hatte. Ich verstand, dass er mich bei sowas nicht dabeihaben wollte, und das warme Gefühl, was ich immer durch Manu bekam, hielt auch noch an, als ich nach Hause zurück ging. Manu würde umziehen, das war klar. Doch noch waren es zwei Wochen. Viel Zeit, um Manu Erinnerungen zu schaffen. Dinge, an die er sich erinnern konnte. Und noch durfte Manu nichts von meinen Plänen für ihn erfahren...

--
Whoop, whoop. Ich bin's wieder •-• Habt ihr mich vermisst? :D

Hatte die Idee, jeden Freitag ein Kapitel zu veröffentlichen, dann hätte ich wenigstens 'n Rhythmus xD

Also dann jeden Freitag ein Kapitel um 16 Uhr, wäre so die Idealzeit für mich :3

Dann könnt ihr euch auf was freuen xD (falls ihr datt überhaupt gerne lest •-•)

Was wäre, wenn...? [GLP FanFic]Where stories live. Discover now