Ich seufzte und ließ mich zur Seite auf sein Sofa fallen. "Ist das überhaupt normal? Immerhin ist sie ja so was wie unsere Schwester." "Ja, Stiefschwester. Wir sind nicht miteinander verwandt, also ist da auch nichts Verwerfliches dran." Das war mir auch bewusst, aber sobald Oliver und Mum heiraten, waren wir Geschwister. Wie kam das denn rüber?

Ich lag noch eine Weile so da und dachte nach. Ging es Malou ähnlich wie mir? Wie konnte ich es ihr zeigen, ohne das sie es sofort merkte? Was würde meine Mum wohl dazu sagen? Ich stöhnte auf, denn ich hatte keine Antworten für diese Fragen und das nervte mich gewaltig.

"Was willst du jetzt machen?", fragte mich Austin. Ehrlich gesagt war ich so in Gedanken versunken, dass ich völlig vergessen hatte, dass er noch neben mir saß. Ich zuckte mit den Schultern. "Sag du es mir." "Versuch doch herauszufinden, ob sie genauso empfindet wie du." Das habe ich mir auch schon gedacht. "Und wie?" "Ich weiß nicht. Unternimm was mit ihr, lächel sie an oder berühr sie aus Versehen und schau, wie sie reagiert.", schlug Austin vor. Ich nickte und richtete mich wieder auf.

"Wehe du erzählst jemandem, dass ich mich gerade wie ein Mädchen verhalten habe.", drohte ich Austin. Er wusste zwar, ich würde ihm nie etwas antun, aber ich musste auf Nummer sicher gehen. Davon sollte erst mal keiner was erfahren. Er nickte lediglich und ich verschwand wieder.

In meinem Bett überlegte ich, wie ich Austins Tipp umsetzten könnte. Das würde sich schwieriger, als gedacht erweisen. Immer wieder wunderte ich mich über mich selbst. Wie konnte ich, der größte Bad Boy an unserer Schule, sich nur in den Nerd mit großer Klappe und ohne Ängste verlieben?

Irgendwann schlief ich mit Malou vor Augen ein.

Malous Sicht

Schon wieder war ich in meinem Bett aufgewacht, obwohl ich vor dem Fernseher eingeschlafen war. Kendall konnte es einfach nicht lassen. Immer wieder musste er mich so demütigen, mir unter die Nase reiben, wie toll er doch sei. Ist er doch auch... Ach, halt dein Maul!, keifte ich meine innere Stimme an. Die konnte ich nun echt nicht gebrauchen.

Etwas genervt ging ich runter in die Küche. Es war ziemlich früh für meine Verhältnisse, aber ich konnte nicht mehr einschlafen. Vor allem weil Kendall mir die ganze Zeit im Kopf herumschwirrte. Nicht mal mehr in meinen Gedanken war ich sicher vor ihm! Wann war das passiert?!

Schwerfällig ließ ich mich auf meinen Stuhl nieder. Alle anderen waren mitten beim Frühstücken. Sogar Kendall, obwohl der meist länger schlief, als ich. "Was ist los, Kleine?", sorgte sich Austin. "Schlecht geschlafen.", brummte ich. War ja auch nicht gelogen. Ich hatte einen bescheuerten Traum von Kendall und mir. Schon allein bei dem Gedanken lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.

"Will jemand mit ins Kino?", fragte Kendall. Seiner Stimme nach zu urteilen, war er auch eben erst aufgestanden. Morgens klang seine Stimme viel rauer und tiefer. Viel sexyer. "Welcher Film?", murmelte ich, um mich von meiner inneren Stimme und ihrem Schwachsinn abzulenken. Zugegeben, auch ich hatte so eine Morgenstimme und die hörte sich so an, wie wenn man krank war. Also total unsexy.

"Ich weiß noch nicht. Wollte nachher mal schauen, was zurzeit so läuft.", antwortete Kendall. "Ach, egal was kommt, ich bin dabei. Hab sowieso nichts Besseres zu tun.", sagte ich. Hatte ich ja auch nicht. Es war Samstagmittag, da saß ich normalerweise vor dem Fernseher oder am Notebook. Er lächelte mich kurz an und widmete sich wieder seinem Brötchen.

Halt! Er hat mich angelächelt?! Ich hatte ihn noch nie lächeln gesehen. Also, zumindest nicht so. Er hat mich ein paar Mal dreckig angegrinst. Aber dieses Lächeln war anders. Er war nicht kokett, eher warmherzig. Warmherzig? Seit wann war Kendall bitte schön warmherzig? Was weiß ich. Vielleicht lag es daran, dass er verliebt sein könnte. Wieder spürte ich ein Stechen in meiner Brust. WAS ZUR HÖLLE WAR DAS?!

"Ich komme mit, solange es kein Liebesfilm ist.", forderte Logan. "Bin deiner Meinung, Zwilling." "Ich komme auch mit.", nuschelte Cole mit vollem Mund. "Wenn du weiterhin neben mir am Tisch sitzen willst, sprichst du erst, wenn du nichts mehr im Mund hast. Verstanden?", befahl ich ihm. Er nickte nur und kaute weiter.

Ich erntete einen bösen Blick von meinem Vater. "Du weißt, dass ich das nicht leiden kann, Dad." Er verdrehte nur die Augen. "Gut, dann ruf ich noch Chris an und wir verbringen den Tag zusammen.", grinste Austin. Ein Tag mit diesen Irren verbringen? Das war beim letzten Mal schon nicht gut gegangen.

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Naja, ich bin nicht sonderlich zufrieden mit dem Anfang des Kapitels, aber mir ist nichts Besseres eingefallen. :/ Hoffe es gefällt euch trotzdem. :)

Schaut mal bei meiner Story Fortunately Only A Year vorbei. ;)

Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now