Loving you is easy.

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"Wieso um Himmels willen liegen hier so viele Rosen?"

Die Stimme meines Bruders unterbracht unseren Kuss, und sofort schellten unsere Köpfe in Richtung Flur.

Laut stampfte mein Bruder in unser Wohnzimmer und sah mich an.

"Weißt du, was mir gerade passiert ist?", fragte er leicht gereizt. "Ich bin auf den Rosen ausgerutscht und voll auf die Fresse gefallen."

Jetzt fiel sein Blick auf George.

"Ryan.", Anthony nickte ihm kurz zu.

"Wie kann man bitte auf Rosen ausrutschen?", wollte ich belustigt von meinem Bruder wissen, der sich auf den Weinroten Sessel, gegenüber von der Couch, warf.

"Bin ich Jesus?", murrte er leicht zickig.

Mein Bruder war ein sehr gewöhnungsbedürftiger Mensch. Er war nicht nur chaotisch und ein verdammter Weiberheld, nein, er war auch noch Schizophren. Meiner Meinung jedenfalls. Seine Stimmung wechselte fast jede Sekunde. Von gut gelaunt zu genervt. Oder von genervt zu nervig. Manchmal kam er einfach so in unser Badezimmer, wenn ich unter der Dusche war, setzte sich auf den Toilettensitz und redete über Gott und die Welt mit mir.

"Wo ist Mom?", fragte ich Anthony, während George und ich uns auf das Sofa setzten.

"Krankenhaus.", gab er mit einem kurzen Seitenblick auf George zurück.

Kurz nickte ich und rutschte auf dem weichen Polster hin und her.

Das machte ich jedesmal, wenn ich hier saß. Ich rutschte so lange mit meinem Hintern hin und her, bis ich verdammt gemütlich saß.

"Herrgott nochmal, Kat, lässt du das mal?", Anthony beäugte mich mit hochgezogener Braue.

"Hast du Hummeln in Hintern?", hörte ich die samte Stimme von George neben mir fragen, und sofort tobten die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder wie Wild.

Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe.

Mein Kopf fuhr in seine Richtung und ich sah den wunderschönen Jungen vor mir wieder einmal an. Seine weichen Braunen Locken, die ihm fast über die Augenbrauen reichten. George's weiche Haut und seine Karamellfarbenen Augen, die mich sanft ansahen.

"Hab ich was im Gesicht?", George runzelte die Stirn und Anthony kicherte.

Anthony kichert?

"Ja, hier.", meinte ich und zeigte auf seine Lippen. Bevor er antworten konnte, legte ich meinen Mund auf seinen und schloss meine Augen, die vom weinen schon ganz rot waren. Leise hörte ich George summen, während er den Kuss erwiderte. "Hast du vor, meine kleine Schwester hier und jetzt zu nehmen?"

Schnell löste ich mich von einem verwirrten George und funkelte Anthony an. Er wiederum hatte seine Füße auf den Wohnzimmertisch gelegt, und kaute auf irgendetwas rum. Wahrscheinlich auf einem Kaugummi oder der Luft.

"Was den?", er stütze seinen Kopf, in dem sich nur heiße Luft befand, auf eine Hand und sah wieder zu George.

"Ich hab dich was gefragt."

Ich zuckte mit den Schultern, als George mich kurz unsicher ansah.

"Eh..", George räusperte sich. "Nein, ich hatte nicht vor sie hier zu..eh.. 'nehmen'"

"Achso", murmelte Anthony und zückte sein Handy.

Kurz starrte ich ihn einfach nur an. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was das eben sollte. Klar, Anthony nahm nie ein Blatt vor den Mund, genau so wenig, wie ich, aber das kam doch etwas.. überraschend trifft es wohl am besten.

Bad Blood [unedited]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt