"Woher hattest du eigentlich diese Luftkissen, mit denen du mich geweckt hast?" Ich wollte ein wenig Small Talk betreiben, damit mir nicht so langweilig war. "Hab ein Paket von meinen Verwandten aus Amerika bekommen." "Du hast Verwandte in den USA?", fragte ich verwundert. "Jop. Meine Eltern sind Amerikaner. Deswegen auch unser Nachname Anderson." Klang einleuchtend. "Cool. Ich wollte schon immer mal nach Los Angeles." "Ist total toll da. Immer gutes Wetter, die vielen Sehenswürdigkeiten und so." Dann herrschte wieder Stille.

"Woher habt ihr eigentlich eure Namen? Ich meine, das sind englische Namen." Ich zuckte mit den Schultern. "Meine Eltern fand die scheinbar ganz gut und habe uns so genannt. Wir haben keine englischen oder amerikanischen Vorfahren." Sie nickte. Damit war unser Gespräch beendet. Ich ging zurück ins Haus, um dort noch etwas für Ordnung zu sorgen.

*

Nach weiteren 30 Minuten, als meine Mum und Oliver wiederkamen, war alles blitzblank. "Wow, ich hätte nie gedacht, dass alles sauber ist, wenn wir Heim kommen.", bemerkte meine Mutter, als sie das Haus inspizierte. "Danke.", hörte ich Malou sagen. Was sollte das denn?! Sie hat doch keinen Finger gerührt! "Es wäre sicherlich schneller gegangen, hätte Kendall mir dabei geholfen.", zwinkerte sie mir zu. Was?! Ich sah sie mit offenem Mund an. "Revenge.", flüsterte sie, sodass nur ich es hören konnte.

"Ich hab die ganze Arbeit gemacht! Malou hat sich derweil draußen gesonnt und nur zugeguckt!", stellte ich klar. "Pass auf, dass deine Nase nicht zu lang wird, Kennylein.", rief Malou zuckersüß, während sie nach oben lief. Was zur Hölle war das denn jetzt? "Ich bin ziemlich enttäuscht von dir, Kendall.", sagte meine Mutter. "Warum?! Ich hab das Ganze hier aufgeräumt und das war eine scheiß Arbeit. Aber okay. Wenn ihr mir nicht glauben wollt." Aufgebracht rannte ich die Treppe hoch und stürmte in Malous Zimmer.

Sie saß auf ihrem Sofa und zuckte zusammen, als ich die Tür aufriss. "Sag mal, willst du mich eigentlich verarschen?! Was sollte das gerade eben?" "Das Gleiche könnte ich dich auch fragen! Weißt du eigentlich, wie viel Überwindung es mich kostet in meinem Zimmer zu sein?!", schrie sie. Ich sah sie verwirrt an. Was meinte sie? "Ich weiß nicht, ob du mitbekommen hast, aber Alex und Daniel haben sich hier drin mit irgendeiner Schlampe vergnügt! In meinem Bett! Zu dritt!" Ach, stimmte ja. Fuck!

"Und dann musste ich mich dazu ringen, mich in dein Bett zu legen. Wer weiß mit wie vielen Weibern du es darin schon getrieben hast. Aber als wäre das nicht schon schlimm genug, bin ich neben dir aufgewacht. Mit deinem Arm um mich.", erzählte sie aufgebracht. Ich blickte zu Boden. Ich wusste ja selber, dass das kommen würde.

"Schau mich gefälligst an, wenn ich dich anschreie!" Ich sah ihr direkt in die Augen. Wow. Ihre Augen waren echt wunder- Du bist ein Mann, Kendall! Denk auch wie einer! "Ich weiß, dass das scheiße war von mir, dein Zimmer nicht abzuschließen oder so, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass die beiden Vollidioten auf so eine dumme Idee kommen. Und das ich neben dir lag, hast du Justin zu verdanken. Ich hab vorher auf dem Sofa im Medienzimmer gepennt, aber er meinte, er müsse sich neben mich legen und Löffelchen spielen. Ich hab aus Gewohnheit gehandelt und mich in mein Bett gelegt. Ich hatte immer noch ein wenig Restalkohol in mir und habe nicht daran gedacht, dass du neben mir lagst. Ich hatte mich nicht umsonst zu Anfang auf die Couch gelegt. Ich habe geahnt, dass es so kommen wird, wenn ich mich einfach so neben dich ins Bett lege." Sie sagte nichts und sah eher so aus, als ob sie das Gesagte erst mal verarbeiten müsste.

Nach einigen Minuten regte sie sich. "Trotzdem können deine Freunde was erleben. Und du hilfst mir beim Aufbau meines neuen Bettes, denn die haben es nicht nur beschmutzt, sondern auch noch kaputt gemacht!" Ich fing an zu lachen. Wenn die beiden das erfahren, kugeln die sich. "Hör auf zu lachen!", brüllte sie. Sofort verstummte ich, denn mit ihr wahrlich nicht zu spaßen, wenn sie wütend war. "Okay, ich helfe dir.", versprach ich. "Du hast auch keine andere Wahl!"

"Was schreit ihr eigentlich so rum?", ertönte Coles Stimme hinter mir. "Nichts. Ist schon geklärt.", antwortete Malou, "Hast du Zoey gesehen? Sie hat nicht hier geschlafen." Cole kratzte sich am Hinterkopf und wurde rot. Hatte er etwa? Mein kleiner Bruder? "Sie hat bei mir gepennt.", gab er kleinlaut zu. Ich sah zu Malou rüber. Ihre Augen waren geweitet und sie sah nicht mehr ganz so wütend aus, wie eben.

"Habt ihr...du weißt schon." Cole wurde noch roter. "Nein! Nein, wir sind nur nebeneinander eingeschlafen. Da war nichts.", widersprach er schnell. Malou nickte nur. Irgendwie wurde es mir ein wenig unangenehm über das - nicht vorhandene - Sexleben meines jüngsten Bruders zu reden und ich verzog mich ins Badezimmer, um zu duschen.

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Sieh einer an. Der sonst so harte Kendall hat Angst vor Malou. Okay, hätte ich auch, wenn sie so wäre, wie ich sie mir vorstelle. Was auch immer.

Das wird höchstwahrscheinlich das einzige Update für diese Woche sein, denn so langsam kommen die Arbeiten auf mich zu und ausnahmsweise muss ich mich da ein wenig rein stressen, weil ich in zwei Monaten meine Abschlussprüfungen schreibe. Außerdem habe ich nächste Woche so eine Art Klassenfahrt nach Buchenwald. Also bin ich rundum beschäftigt. Ich hab wie immer mein bestes gegeben und hoffe ihr seid nicht allzu sauer auf mich oder so. Love you ♥♡

Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now