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Und so zogen Wochen ins Land, mit einem herzzerreißendem Abschied am Morgen und einem umso glücklicheren Wiedersehen. Die Nächte verbrachten die beiden weiterhin

in einem Bett. Offiziell wegen Kilians Albträumen, inoffiziell wollten die beiden nur nicht einfach die Nacht über auch noch getrennt sein. Kilians Wunden verheilten langsam aber sicher, bald waren nur noch feine Narben sichtbar, über die Josh immer wieder gedankenverloren strich, wenn der kleine Drache abends in seinen Armen lag.

Auch nahm Kilian endlich an Gewicht zu. Von Muskeln konnte zwar noch keiner sprechen, aber immerhin war der arme Kerl nicht mehr nur Haut und Knochen, jedoch auch nicht minder zerbrechlich.

Die Wochenenden waren die Tage an die sie sich klammerten, die Tage die sie zusammen verbringen konnten und bald war es soweit, dass Kilian seine Fähigkeiten so weit unter Kontrolle, dass er sogar manchmal mit zum einkaufen durfte. Es musste ja keiner wissen, wenn er seinen Drachenschwanz ab und an verwendete um die Sachen aus den Regalen zu holen die zu hoch für ihn waren oder er die Probierhäppchen schnell im vorbeigehen mit der langen Zunge angelte. Bis jetzt hatte das auch niemand gemerkt und selbst wenn, wer würde so etwas denn nicht für eine optische Täuschung halten?

Die Menschen heutzutage waren viel zu konzentriert auf Probleme um an das Phantastische zu glaube.

Aber auch wenn sich der kleine Drache besser anstellte als zuvor, ganz perfekt lief noch einiges nicht.

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„Hey kleiner, ich bin zu Hause!", rief Josh, als er die Wohnungstür hinter sich zuzog und seine Schlüssel auf das kleine Brettchen neben dem Jackenständer warf.

Verwundert zog er die Augenbrauen hoch, als niemand ihm antwortete, denn normalerweise wäre bereits ein kleiner Drache mit vor Aufregung hellgelben Augen so stürmisch auf ihn zugerannt, dass er ihn vermutlich ein weiteres Mal umgeworfen hätte.

Schulterzuckend streifte Josh sich die Schuhe ab und bog nach links ins Wohnzimmer ein, um nachzuschauen ob sein Schützling einfach mal wieder auf dem Sofa eingeschlafen war, fand jedoch auch dieses leer vor.

Stattdessen vernahm er ein leises glucksen hinter und vermutlich über sich, grinste leicht und spielte mit. „Na komm schon Kili, wo hast du dich versteckt?"

Beinahe schon übertrieben schaute er hinter den Fernseher und wollte schon grade durch die Verbindungstür zu seinem Zimmer gehen, als er sich blitzschnell wieder umdrehte und mit einem lauten „Buhh", zu dem kleinen Drachen sah, welcher in der hintersten Ecke des Raumes schwebte und sich offenbar vor ihm versteckt hatte.

Damit nicht rechnend, stieß Kilian einen kleinen Schrei aus, bevor er das Gleichgewicht verlor und zu Boden segelte.

In kürzester Zeit hatte Josh den Raum durchquert und die Arme aufgehalten, in denen keine Sekunde später ein zart besaiteter kleiner Junge landete, der vor Angst die Augen fest zugekniffen hatte und leise quietschte.

Grinsend betrachtete der Größere das vor Schreck verzerrte Gesicht des kleineren und flüsterte leise „Du wolltest doch nicht etwa versuchen mich zu erschrecken?", in dessen Ohr.

Ein Auge langsam öffnend und zu Josh hoch schielend, setzte Kilian ein beinahe schuldbewusstes Grinsen auf, was sich aber gleich darauf in ein echtes verwandelte, als er nun beide Augen aufriss und dem braunhaarigem die Arme um den Hals schlang.

„Stimmt gar nicht, ich wollte nur gucken wie lange du brauchst um mich zu finden.", nuschelte er in Josh's Halsbeuge. Der größere lachte leise über den Halbdrachen und stellte diesen auf dem Boden ab.

„Alles klar kleiner, wie war dein Tag?"

Sobald sich Josh auf dem Sofa niedergelassen hatte, hüpfte Kilian auf seinen Schoss und begann umständlich mit den Armen zu wedeln, während er seinen suuper langweiligen Tag erläuterte.

„Und dann habe ich wieder geschlafen und dann wollte ich in den Garten gehen und dann war da so ein kleines flauschiges Ding. Als ich näher kam hat es gefaucht und dann hab ich mich gefreut und zurück gefaucht, weil da endlich jemand war der das auch macht und dann wollte ich das ganz dolle kuscheln und dann hat das mich gekratzt und ist weggelaufen. Und dann bist du schon gekommen."

Traurig sah Kilian auf den Kratzer an seiner Hand hinunter, während Josh sich das Lachen verkniff und gleichzeitig Mitleid mit dem Kleinen hatte. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was Kilian an der Nachbarskatze gefunden hatte und doch wusste er genau das diese keine Menschen leiden konnte und er vermutete, dass das halt auch für überschwängliche Drachen galt.

„Das Ding war die Katze von den Leuten nebenan. Ein Haustier, etwas was sich Menschen anschaffen, wenn sie sich nach der Nähe eines anderen Lebewesens oder einfach Gesellschaft sehnen. Etwas was man lieben und versorgen kann, ohne das es einem die ganze Zeit erzählt wie nervig die Schule ist oder wie viel Stau es heute schon wieder gab. Sie ist leider nicht wie du, du bist etwas ganz besonderes."

Zärtlich strich er über die leichte Wunde und drückte eventuell sogar einen kleinen Kuss darauf, was Kilian mehr als nur freute, denn er fand es toll wenn Josh sowas machte.

„Also um ehrlich zu sein, das Ding sah nicht besonders liebreizend aus" Der Blonde gähnte laut und präsentierte dabei seine spitzen Zähnchen, bevor er sich an Josh's Brust kuschelte und die Augen schloss.

So viel Aufregung an einem Nachmittag war dann wohl doch noch zu viel für ihn.

With Dragon eyes (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt