Die Suche nach dem Feuerzeug [Newt x Tina/Muggel AU]

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„Hab ich dich!", schrie er und sah unter dem Tisch. Doch da war nichts.

„Verdammt", murmelte er vor sich her, richtete sich auf und fuhr sich durch seine Haare. Es war der Dritte Advent und wie jeder andere Mensch auch, wollte Newt Scamander unbedingt die dritte Kerze an seinem Adventskranz anzünden. Doch er konnte beim besten Willen sein glitzerndes Feuerzeug nicht finden. Schon seit über zwei Stunden suchte er es, doch weit und breit war keine Spur zu sehen.

Allerdings hatte er einen Verdacht. Sein Feuerzeug wurde gestohlen und nur sein schwarzer Kater Niffler kam in Verdacht. Sein pelziger Mitbewohner hatte eine Schwäche für glitzernde Gegenstände sowie für die Eigentümer seines Besitzers und nutzte jede Sekunde der Unachtsamkeit aus. Allerdings war sein Kater auch ziemlich raffiniert und verschwand immer, sobald Newt nach ihm suchte.

Seufzend sah er sich nochmal in der Wohnung um. Klassische Möbel, die in dunklen Tönen gehalten wurden, sowie auch einige Gemälde bizarrer Tiere zierten sein kleines Appartement in London. An der Tür blieb jedoch sein Blick hängen. Sie war einen Spalt breit offen. Er hatte doch nicht etwa ...?

Automatisch nahm sein Gesicht eine blässliche Farbe an, als ihm bewusstwurde, dass er die Wohnungstür doch nicht geschlossen hatte, nachdem er von der Arbeit wieder zurückgekommen ist.

„Verflixt!", fluchte er, packte seinen Mantel, sowie Wohnungsschlüssel und stürmte aus seinem Appartement und dem Wohnhaus.

Kaum war er draußen, befand sich Newt schon inmitten des alltäglichen Treiben Londons, welches aus Hektik, Stress und einer Menge Menschen sowie auch seit neuestem Autos bestand. Seine Augen suchten hastig die Straßen nach Anzeichen von seinem Kater ab, doch weit und breit konnte er nichts sehen.

„Pass doch auf!", brummt ein breitgebauter Mann, der sich versuchte, an ihn vorbei zu drängen.

„Verzeihung", murmelte Newt und sah dem Mann hinterher. „Hey, warten Sie!", schrie er und rannte hinter ihm hinterher.

„Hör zu, Jungchen, aber ich bin gerade in Eile. Ich komme gerade von meiner Bäckerei und will nach Hause zu meiner Frau und meinen beiden Kindern. Sie können morgen gerne in mein Geschäft kommen und dann können wir uns unterhalten, verstanden?", sagte der Mann genervt, als dieser sich zu Newt gewandt hatte.

„Ich ähm ... Sie haben nicht zufälligerweise einen schwarzen Kater gesehen?", fragte er und betrachtete respektvoll sein Gegenüber. Er hatte ein eher rundlicheres Gesicht, sowie schwarze Haare und einen Oberlippenbart. Abgesehen von seiner gehetzten Miene, sah er jedoch recht freundlich aus und erweckte keinen bösartigen Eindruck.

„Einen schwarzen Kater?" Er runzelte die Stirn. „In meiner Bäckerei war er jedenfalls nicht. Aber die Schwester von meiner Frau könnte was wissen, sie arbeitet nämlich in einer Auffangstation für ausgerissene Tiere. Wenn ich mich nicht irre, müsste sie bei mir zu Hause sein. Warum begleiten Sie mich denn nicht?", bot er ihm an.

„Oh, das wäre äußerst freundlich. Mein Name ist übrigens Newt. Newt Scamander", stellte sich Newt eilig vor.

„Kowalski. Jacob Kowalski. Meine Frau heißt übrigens Queenie. Und ich warne Sie, lassen Sie die Finger von ihr." Beinahe schon hätte Newt die Warnung zu ernst genommen und kurz hatte er es mit der Angst zu tun gehabt, doch Jacob zwinkerte belustigt und er atmete erleichtert auf.

„Wie heißt denn die Schwester Ihrer Frau?", erkundigte sich Newt neugierig, nachdem die Männer eine Zeit lang schweigend durch die Gassen gelaufen sind.

„Tina. Ein ziemlich harter Brocken, meiner Meinung nach. Das komplette Gegenteil ihrer Schwester. Ich vermute ja, dass es an der Arbeit liegt. Manchmal kommen Tiere in den grausamsten Zuständen zu ihr. Oft kein schöner Anblick", berichtete Jacob und schüttelte leicht angewidert den Kopf. Wissend nickte Newt. Er selber hatte als Tierarzt schon einiges gesehen, doch er konnte sich die Arbeit von Tina nur zu gut vorstellen.

„So, da wären wir", meinte Jacob und kramte aus seiner Tasche einen Schlüssel heraus.

„Wow", flüsterte Newt und betrachtete erstaunt das kleine, helle Häuschen, welches eigentlich gar nicht in so eine „graue" Gegend wie London passte.

Er und seine Frau müssen viel Geld verdienen, dachte er sich und lief hinter seinem Gastgeber hinterher.

„Ich bin Zuhause!", brüllte Jacob und sogleich stürmen zwei Kinder auf ihn zu. Ein Junge und ein Mädchen.

„Daddy! Daddy!", schrien beide aufgeregt und fielen ihm um den Hals.

Newt musste leicht lächeln. Die beiden Kinder waren wirklich bezaubernd!

„Hallo Darling", erklang eine sanfte Stimme und eine hübsche, junge Frau kam auf Jacob zu.

„Queenie mein Schatz", begrüßte Jacob seine Frau und ließ von den Kindern ab. Sanft küsste Queenie ihren Mann auf die Wange.

„Wo warst du denn so lange?", fragte sie ihn, doch kaum wollte Jacob antworten, wurde er unterbrochen.

„Wer ist das, Daddy?", wollte seine Tochter wissen und betrachtete mit ihrem Bruder, Newt.

„Katharina, Charlie, das ist Mister Scamander. Newt Scamander, das sind meine Kinder und meine Frau", stellte Jacob sie gegenseitig vor.

„Hallo, freut mich sehr." Newt lächelte leicht und fuhr sich verlegen durch die Haare.

„Was ist denn hier los?", fragte auf einmal eine weitere Stimme und eine weitere Frau trat hervor. Mit aufgerissenen Augen und roten Wangen starrte Newt sie an. Sie hatte kurzes, braunes Haar, sanfte Gesichtszüge und war ein Zuckerstück für sein Auge.

„Gut, dass du kommst, Tina. Tina, das ist Newt Scamander. Er ist auf der Suche nach einer schwarzen Katze, es ist nicht zufälligerweise eine in deiner Aufangstation?", erklärte Jacob kurz und sah sie mit fragendem Blick an.

„Kater", murmelte Newt.

„Wie bitte?", fragte Tina und drehte sich um. Auch ihr hatte es kurz die Sprache verschlagen. Vor ihr stand ein hochgewachsener junger Mann mit wunderschönen, blauen Augen, in denen sich die unendlichen Weiten der See widerzuspiegeln schien, sowie weiches, braunes Haar, welches sie gerne mit ihrer Hand berühren würde.

„Ich such nach einem schwarzen Kater, nicht Katze", sagte Newt und seine Wangen nahmen eine deutlichere, rote Farbe an.

„Also ähm ... Es ist tatsächlich einer zugelaufen", murmelte Tina und starrte Newt weiterhin an.

Amüsiert betrachteten Queenie und Jacob das Geschehen. „Wie wäre es, wenn ihr nachsehen geht und wir in der Zeit schon mal alles für das Dinner vorbereiten?", schlug Queenie vor und grinste über das ganze Gesicht.

„Gute Idee", meinte Tina, dann senkte sie ihren Kopf, nahm einen Schlüsselbund und öffnete die Haustüre. „Kommen Sie?", fragte sie und Newt nickte daraufhin.

Noch ehe er aus der Haustür getreten ist, konnte er allerdings noch Charlies Stimme hören: „Du Papa, warum grinsen du und Mami so? Und warum verhält sich Tante Tina so seltsam?"

Daraufhin lächelte Newt leicht und folgte Tina eine Zeit lang schweigend.

„Wir sind da", sagte sie auf einmal und blieb vor einem grauen Gebäude stehen. Tierauffangstation stand in schwarzen, schnörkeligen Buchstaben geschrieben.

„Schönes Gebäude", meinte Newt, während er ihr folgte.

„Das meinen Sie doch nicht ernst?", fragte Tina und schmunzelte leicht, als sie sein verdutztes Gesicht sah.

„Naja ähm ... Ah! Da ist ja Niffler!", schrie Newt auf und ging auf einen der Käfige zu, in der sich sein schwarzer Kater befand. „Du kleiner Rabauke", murmelte er und betrachtete liebevoll sein Haustier.

„Hat ihr Kater zufälligerweise ein Feuerzeug dabeigehabt?", wollte Tina wissen.

„Ja, warum fragen Sie?" Neugierig betrachte Newt sie.

„Weil das dabei war." Triumphierend hielt sie ein goldenes Feuerzeug hoch und reichte es dann an Newt. Kurz berührten sich ihre Hände und es war so, als würde diese Berührung einen kleinen, sanften, elektrischen Stromschlag auslösen, der bis in ihre Herzen vordrang. Ihr Herzklopfen erinnerte an die Schneeflocken, die in unregelmäßigen Abständen draußen auf die Erde fielen ...

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