Prolog

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Weite Stürme rauschten über das Land. Die Sonne die vor kurzem noch geschienen hatte ging in ohrenbetäubendem Donnergrollen unter. Windböen rissen Baumwurzeln aus der Erde und bloße Wolken waren so dicht wie Metallwände. Wir befinden uns in Konoha Gakure, einem Dorf versteckt hinter unzähligen Bäumen, in einer Zeit in der der einst bekannte Held Naruto Uzumaki seinen Traum bereits zur Wirklichkeit gemacht hat. Fernab vom 7ten Hokage und seiner offensichtlich zu wenigen Zeit, findet gerade der wichtigste Moment im Leben zweier Menschen statt, das, weshalb diese Geschichte existiert. Die Geburt eines neuen Menschen...

..."Fenster zu!" schrie eine der Krankenschwestern die die sogleich werdende Mutter dabei unterstützte zu atmen und keinen Sturm im Zimmer wollte. Der Vater schaffte es auf eine unsagbare Art das Fenster zu schließen ohne die Hand der verängstigten Mutter loszulassen. Es verstrichen Minuten des Schmerzes bis die Mutter ihr neues Kind in den Armen halten durfte. Mit einem Blick der Erleichterung und Liebe blickte es auf das kleine Ding in ihren Armen hinab. So hilflos. Der Vater strich ihm sorgsam über den Kopf. "Wie willst du es nennen?" Die Mutter brauchte einen Moment. Im selben jedoch wurde das Fenster vom Wind aufgerissen und eine vom Sturm ausgerissene Blume landete auf dem Kopf des bisher schreienden Babys. Sofort verstummte es. Für ein paar Sekunden war von ihm nichts mehr zu hören. Bis es lachend die Blume nahm. "Hana" entschied die Mutter und drückte das kleine Geschöpf näher an sich. "Hana Hyuga" Der Vater gab der Mutter einen Kuss auf die Stirn. "Sie wird ein Zeichen brauchen" murmelte er. "Das ist kein Problem..." Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht der Mutter. "Leute mit Byakugan sind Genies...nicht wahr Neji?" Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und er strich Tenten eine Strähne aus dem Gesicht. "Hana kann stolz auf ihren Vater sein und gegen so ein weiteres Genie hätte ich nichts...es sollte nur" Sie kniff Neji und Hana in die Wangen. "Etwas mehr lächeln" Neji wich dem fröhlich funkelndem Blick von Tenten aus. Langsam verschwand auch ihr Lächeln. Sie hörte auf in seine Wange zu kneifen und strich sanft entlang. "Wir schaffen das schon. Abtreiben war keine Option" Nejis Blick huschte nervös von einer Ecke zur anderen. Er hatte sich vor diesem Tag gefürchtet, auch wenn er Tenten aufrichtig liebte, ihr Alter war einfach zu beachtlich. Sie waren beide zu jung um die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Das wusste er bereits. Die Frage die allerdings dauernd in seinem Kopf umherschwirrte war eine ganz andere. Was jetzt? Das Kind war da. Schön. Und jetzt? Tenten nahm beide seine Wange sodass er ihr direkt in die Augen sah. "Sieh mich an" flüsterte sie und zog sein Gesicht langsam zu ihr und dem Kind hinunter. "Ich habe dieses Leben gerade aus mir herausgepresst..." Ein Grinsen tauchte auf ihrem Gesicht auf. "Danach schaffe ich alles! Wir schaffen das..." Sie gähnte ausgiebig und gab Neji einen Kuss auf die Stirn bevor sie langsam aber sicher ins Kopfkissen rutschte. "Lass mich nur etwas schlafen..." Tenten packte Hana und hielt sie schützend in ihren Armen. Sie tippte dem Baby freudig auf die Nase, woraufhin es vergnügt gluckste. "...zukünftiges Genie..." murmelte Tenten schlaftrunken. Im selben Moment in dem Hana mit ihrer Mutter einschlief blitzte es, was Neji daran erinnerte das Fenster zu schließen...

..."Papa, Warte!" rief das kleine Mädchen und schloss zu ihren Eltern auf. "Lasst mich nicht allein" Mutter und Vater streckten die Hand nach ihr aus und freudig lächelnd packte sie beide. Sie gingen zusammen ein Stück. Bis die Welt um sie herum langsam begann sich zu verändern. Der Vater ging voraus und die Hand des kleinen Mädchens entglitt ihm. Sie sah zu ihrer Mutter hinauf. Diese hatte Tränen in den Augen und sah mit einem schmerzvollem Blick dem Vater hinterher. Das kleine Mädchen sah wieder zu ihrem Vater und lief ihm schreiend und weinend hinterher. Doch er schien unerreichbar. Langsam löste sich seine Gestalt auf und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Weinend sank das Mädchen auf die Knie. Erst als sie die Hand ihrer Mutter auf ihrer Schulter spürte sah sie auf. "Bis dann...Neji" flüsterte die Mutter und lächelte gequält zurück....

...Mit einem Mal wachte sie wieder auf. Die Schweißtropfen auf ihrer Stirn rannen ihr Gesicht hinunter und ihr Atem ging flach und schnell. Hektisch sah sie sich nach rechts und links um. Realisierte wo sie war und ließ sie sich wieder nach hinten fallen, den Arm auf der Stirn und die Decke anstarrend. "Nicht schon wieder..." flüsterte sie und richtete sich langsam auf. Es waren schon ein paar Jahre vergangen seitdem sie ihren Vater das letzte Mal gesehen hatte. Damals waren ihre Eltern noch sehr jung. Jung und dumm und voreilig. Aber es passierte und nun saß sie hier. 17. Lebend. Atmend. Und ohne eine verdammte Ahnung was sie mit dem ihr geschenkten Leben anfangen sollte. Sie hatte weder den Traum Hokage zu werden, noch war sie sonderlich daran interessiert in einem Zelt zu sitzen und den unterschiedlichsten Leuten das Leben retten zu müssen. Klar Heiler sind nützlich, aber sie hatte kein Talent dafür. Ihr Herz gehörte dem Schlachtfeld. Dem Kampf. Dem leichten Geruch nach Blut und dem Adrenalin das ihr Herz zum schlagen brachte. Aber vor allem den Waffen. Von klein an hatten sie diese unterschiedlich geformten Metallklingen interessiert. Und ihre Mutter hatte ihr auch schon von klein auf erlaubt mit ihnen zu hantieren. Was ihr einen unglaublichen Vorteil gegenüber den anderen verschafft hatte. Allerdings war es Hana da doch lieber mit dem Erbstück ihres Vaters zu kämpfen. Dem Byakugan. Eine wundervolle Erfindung wie Hana fand. Wenn sie es benutzte, das Gefühl was sich in ihr breit machte und die Stärke die sie dazugewann, waren so unbeschreiblich das sie jedes Mal ein unglaubliches hohes Selbstwertgefühl bekam, was sie allerdings schnell wieder herunterschluckte. Hana konnte sich kaum an die Zeit mit ihrem Vater erinnern. Aber sie beschwerte sich nicht. Nicht wenn sie das glückliche Gesicht ihrer kleinen Schwester sehen konnte, wenn sie ihre liebste Geschichte über ihn erzählte. Es war zwar die einzige an die sich Hana erinnerte, aber es war die Geschichte die einen Menschen zum lachen brachte. "Onee-sama? Gehst du mit mir ein Eis essen?" ertönte ihre Stimme im Türrahmen. Hana sah auf. "Mama hat gesagt du kommst mit mir" Hana richtete sich auf und lächelte. "Klar, was für ein Eis willst du denn?" "Schoko!" rief die kleine Kyo die Tenten wie aus dem Gesicht geschnitten war.

Als sie die Haustür hinter sich schloss, nahm sie die Hand ihrer kleinen Schwester und begann mit ihr in den Schatten der Bäume zu laufen. Die Abendsonne färbte die Welt orange und sie wandelten weiter auf diesem schattenüberflutetem Weg. "Wieso hast du so lange geschlafen?" fragte schließlich ihre kleine Schwester. Hana streckte sich und das ANBU-Symbol auf ihrer Schulter trat zum Vorschein als ihre Haare davon geweht wurden. "Ich hatte heute meinen freien Tag. Das heißt ich konnte endlich mal wieder ausschlafen. Das habe ich im letzten Jahr vermisst" "Und warum so lange? Es ist doch schon Abend" "Ich bin früher aufgestanden als du denkst" Und während Hana ihr so die Fragen beantwortete, das Eis bezahlte und wieder mit ihr nach Hause ging, kreiste nur ein einziger Gedanke in ihrem Kopf herum. 'Wann kann ich wieder etwas unternehmen?' "Da seid ihr ja, wie war's?" fragte ihre Mutter und das kleine Mädchen umarmte Tenten's Beine. "Wir waren nur ein Eis holen, was soll schon passiert sein?" stellte Hana die Gegenfrage. Tenten lächelte und legte eine Hand um die kleine Kyo. "Man kann nie wissen" Hana lächelte zurück. "Ich hab auf sie aufgepasst, es ist nichts passiert" Sie hob die Hand und ging wieder nach draußen. "Ich geh ein bisschen spazieren" "Pass gut auf dich auf" rief Tenten ihr hinterher. Hana nickte kurz und verschwand dann.

Der Wind strich die dunkelbraunen Haare aus ihrem Gesicht und die leicht violetten Augen strahlten begeistert auf als sie Himawari entdeckte. Die kleine Tochter von Naruto und Hinata war mit ihrer Mutter gerade einkaufen und hatte sie schon oft gefragt ob sie ihr nicht etwas beibringen könne. Hana, die im Moment alleine sein wollte, schlich sich an den beiden Byakuganträgern vorbei und machte sich auf den Weg ins Dorf. Die Menschenmenge wimmelte und sie tauchte darin vor ihrem Stiefvater und seinem Sohn unter. Sie hatte nichts gegen die Beiden. Metall Lee war ihr ans Herz gewachsen und sie würde für ihn genauso wie für Kyo ihr Leben geben. Lee war da eine ganz andere Sorte. Sie mochte ihn zwar, aber der Wille Neji zu besiegen loderte noch immer in ihm. Das war wahrscheinlich auch der Grund warum öfters Mal eine Rauferei zwischen ihnen entstand. Schon seit Hana klein war, war das so. Lee hatte sie mit seinem Enthusiastischem Wesen angefeuert und jetzt war sie hier. Ein ANBU. Mit 17 jungen Jahren. Mit der Last und den Erwartungen des Hyuga-Clans auf ihren Schultern. Hana atmete tief durch und schlängelte sich dann durch die Menge. Als sie plötzlich vor dem Konoha-Tor stehen blieb. Mit einem Quietschen ging es auf und eine Gruppe von Jo-Nins kam heraus. Der Wind wehte ihre langen Haare zur Seite und ihre leicht violetten Augen wurden größer als sie das Symbol auf dem Rücken desjenigen erkannte der von den Jo-Nins begleitet wurde.

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Ich bin mir nicht ganz sicher, heißt es in der Mehrzahl 'Jo-Nin' oder 'Jo-Nins'?

(Naruto FF) Hana, Tochter des ByakugansWhere stories live. Discover now