Das finale Spiel

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Unter dem Getümmel war auch eine Schar Slytherins, welche geradewegs an den beiden vorbeischlenderte. Letzterer der Gruppe trug einen grünen Quidditch-Umhang und hatte seinen Besen geschultert. Die hellblonden Haare ließen Serena im ersten Moment an Malfoy denken, doch dieser Gedanke verflüchtigte sich jäh, als jener Slytherin im Vorbeigehen ihren Blick erwiderte und lächelte.

Serena konnte ihren Augen kaum trauen,
hatte ein Slytherin sie gerade angelächelt?

Unmöglich. Slytherins lächelten nicht. Nicht auf diese Weise. Vor allem lächelten sie keine Gryffindors an, außer um sich über sie lustig zu machen. Bevor Serena reagieren konnte, war der Blondschopf schon an ihr vorbeigegangen. Sie starrte seiner schlanken Gestalt hinterher, doch er drehte sich nicht noch einmal um. Ihre Augen verengten sich, denn plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie kannte diesen Kerl. Er hatte ihr den Platz am See streitig machen wollen! Plötzlich kam ihr sein Lächeln längst nicht mehr wie eine nette Geste vor, sondern wie eine provokante Kriegserklärung.

Hailey hielt ein großes Banner hoch, als Serena sie wenig später entdeckte. Es war rot und gold und zeigte eine Figur, die aussah wie Serena, die quer über das Banner flog und einen Quaffel durch einen der Ringe warf. „Oh wow, Hailey! Das sieht klasse aus!", sagte Serena begeistert und konnte nicht aufhören die kleine dunkelhaarige Figur in Dauerschleife zu beobachten.

„Versprich mir einfach, dass du es ihnen zeigen wirst!", meinte ihre beste Freundin bloß grimmig und verschwand daraufhin mit einigen ihrer Hausgenossen wieder in der Menge. Kurz darauf wünschte ihr auch Professor Lupin viel Glück, bevor er von anderen Schülern nach draußen gedrängt wurde.

Endlich entdeckte Serena Ron und Hermine, mit denen sie der Schülerschar hinterher marschierte. Schließlich hatten sie ein Spiel zu gewinnen und nachdem sie gesehen hatte, wieviele Leute auf sie setzten, damit sie Slytherin aus dem Rennen kickten, war sie umso entschlossener.

Als das Gryffindor-Team aus den Umkleiden hinaus aufs Spielfeld marschierte, brandete ihnen eine Flutwelle aus Lärm entgegen. Gebrüll, Gesang, Pfiffe und lautes Klatschen. Dreiviertel der Zuschauer trugen scharlachrote Bandschleifen, schwangen scharlachrote Fahnen mit dem Gryffindor-Löwen darauf oder hielten Spruchbänder in die Höhe, mit den Aufschriften: „SIEG FÜR GRYFFINDOR" und „LÖWEN FÜR DEN CUP"

Serena blinzelte in das Tageslicht, welches ihr nach den dunklen Umkleiden umso greller erschien. Sie war überwältigt. Dabei stand sie nicht das erste Mal in der Manege des Quidditchfeldes. Mit pochendem Herzen schaute sie sich um und spürte, wie die Aufregung durch ihre Adern in Form von Adrenalin gepumpt wurde.

Hinter den Torstangen der Slytherins jedoch, saßen zweihundert Zuschauer ganz in Grün; die silberne Schlange der Slytherins glitzerte auf ihren Fahnen, und Professor Snape, ebenfalls grün gewandet, saß in der ersten Reihe und lächelte grimmig.

„Und hier kommen die Gryffindors!", rief Lee Jordan mit magisch verstärkter Stimme. „Potter, Bell, Johnson, Black, Weasley, Weasley und Wood. Weithin anerkannt als das beste Team, das Hogwarts seit einigen Jahren hervorgebracht hat!"

Lees Bemerkung ging in einer Welle von Buhrufen der Slytherins unter. „Und hier ist das Team der Slytherins, geführt von Kapitän Flint. Er hat einige Änderungen in der Aufstellung vorgenommen und scheint jetzt weniger auf Können als auf Kraft zu setzen... Montague, Warrington, Hall, Bole, Smith, Crowley und Malfoy."

„Begrüßt euch, Kapitäne!", rief Madam Hooch gegen den Lärm an. Flint und Wood traten grimmig aufeinander zu und packten sich an den Händen, so fest, als wollten sie sich gegenseitig die Finger brechen. Ein letzter, verzweifelter Versuch, das feindliche Team zu sabotieren.

Serena Black || 𝑳𝒖𝒎𝒐𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt