Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone

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• Serena Black •

„A drop of ink
may make a million think."

Warm eingepackt stand Serena am Bahnhof von King's Cross. Sie hatte sich dabei auf Zehenspitzen gestellt, um nach ihrer Mutter Ausschau zu halten. Dieses Mal war der Hogwartsexpress nicht durchsucht worden, doch die eisigen Schneeflocken, die sich auf ihrer warmen Haut verflüssigten, ließen sie an die Kälte der Dementoren zurückdenken.

„Serena!"

Katherine Parkers Freudenschrei war nicht zu überhören, Serena konnte sie mehrere Meter entfernt hören, trotz des lauten Getöses um sie herum an den Gleisen des Bahnhofs King's Cross.

„Hey, Mum." Sie ließ sich von ihrer Mutter fest und freudestrahlend umarmen, ehe diese sie wieder losließ und stattdessen sorgenvoll betrachtete. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als ich die Nachricht bekam dass", sie stockte für einen jähen Moment und senkte die Stimme, „Dass.. Sirius in Hogwarts eingebrochen ist."

Das war das erste Mal, dass sie vor Serena seinen Namen laut ausgesprochen hatte, nein dass sie überhaupt von ihm sprach. Überrascht sah die Dunkelhaarige sie an und murmelte schließlich: „Is ja nichts passiert, das Portrait hat ihn aufgehalten."

„Das Portrait?! Du willst mir sagen, dass die Sicherheit meiner Tochter an einem Portrait hing?", bemerkte sie entsetzt und starrte sie mit solch geweiteten Augen an, dass Serena für einen Moment fürchtete sie könnten ihr aus dem Schädel fallen. Sofort bereute die Gryffindor, was sie gesagt hatte, denn am wenigsten wollte sie eine Szene an dem überfüllten Bahnhof riskieren. „Es war ja zu der Zeit niemand im Turm", log sie, um ihre aufgebrachte Mutter zu beruhigen.

„Und wenn ihr es gewesen wärt?" Das Gesicht ihrer Mutter hatte mittlerweile einen ungesunden Rotton angenommen und ihre Augen sprühten Funken. Serena sah in die neugierigen Gesichter ihrer Mitschüler, die sich zu ihr umgedreht hatten. „Mum, können wir bitte gehen."

„Serena..."

„Mum, bitte."

Langsam aber sicher normalisierte sich die Gesichtsfarbe ihrer Mutter wieder und die roten Flecken verblassten, sehr zu ihrer Erleichterung. „In Ordnung, ich höre ja schon auf. Zur Feier des Tages dachte ich mir, dass wir in dein Lieblingsrestaurant fahren könnten, was hältst du davon?"

Serena nickte zustimmend und atmete erleichtert aus. Immerhin hatte sie gehofft dem Ganzen entfliehen zu können, indem sie nachhause fuhr. Da passte es ihr wenig in den Kram, dass ihre Mutter sie nun ebenfalls mit eben diesem Thema heimsuchte. Glücklicherweise schien diese es danach tatsächlich auf sich belassen zu haben und erwähnte in keinem einzigen Wort mehr ihren ehemaligen Lebensgefährten bis sie am frühen Abend nachhause fuhren.

Eine Welle von Glück überrollte Serena, als sie endlich ihr Zimmer betrat. Es war immer wieder komisch nach so langer Zeit zurückzukehren, alles fühlte sich fremd und vertraut zugleich an. Sie würde sich wohl nie an dieses höchst sonderbare Gefühl der Gegensätzlichkeit gewöhnen.

Erschöpft warf die Gryffindor sich auf ihr Bett und genoss die Ruhe, denn in Hogwarts hatte sie kaum Privatsphäre und fühlte sich oft genug wie ein Tier im Zoo. Sie war sich nicht sicher, ob sie es sich bloß einbildete, doch ihre Matratze schien viel weicher als sonst zu sein. Die Federn schmiegten sich an ihren Rücken, als hätten diese sich nach all den Jahren an ihren Körper angepasst und die Bettdecke fühlte sich so schwer an, als wäre sie mit Steinen gefüllt. Schneller, als dass sie es verhindern konnte, waren ihr auch schon die müden dunklen Augen zugefallen.

Serena Black || 𝑳𝒖𝒎𝒐𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt