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Eine Woche ist es wieder her...eine Woche lang denke ich über das nach, was Josie gesagt hatte. Ich will natürlich wirklich wissen, was alles passiert ist. Andererseits irgendwie auch nicht. Wenn ich mich nicht erinnere, dann sollte ich doch wohl damit abschließen, oder? Aber dann werde ich niemals die Antworten auf die ganzen Fragen in meinem Kopf kennen. Woher sollte ich denn überhaupt wissen, ob Daniel mir die Wahrheit sagen würde. Schließlich kenne ich gar nicht. Oder nicht mehr. Falls ich versuchen würde ihn von vorne  kennen zu lernen und ihm noch eine Chance geben würde, würde es auch nicht besser sein. Ich habe keine Ahnung, was er über mich weiß oder was wir erlebt haben. Natürlich könnte er es mir erzählen...das wird und kann aber niemals das selbe sein. Außerdem weiß ich nicht, ob ich ihn jemals wieder lieben kann. Habe ich ihn denn überhaupt geliebt? Ich denke schon. Es fühlt sich wirklich so an, als würde etwas in meinem Leben fehlen. Etwas wichtiges. Außerdem fühle ich mich in seiner Nähe oft einfach nur wie zu Hause.

Mein Wecker klingelte. Ich war aber schon seit einer Stunde wach. Ich kann einfach nicht aufhören nach zu denken. Ich muss heute das erste mal wieder zur Schule. Was mache ich, wenn ich Daniel begegne? Und..soll ich ihm vielleicht doch noch eine Chance geben?

Ich habe keine Ahnung.

Ich stieg aus dem Bett und machte mich fertig und aß noch etwas. Mit meinen Eltern redete ich nicht mehr viel. Es ist irgendwie alles viel komischer geworden. Zwischen uns ist alles viel angespannter. Ich denke, dass es daran liegt, dass sie nicht wissen, wie sie mich behandeln sollen. Mit meinen Freundinnen habe ich auch nicht mehr viel gemacht. Daniel hat mich aber tatsächlich mehrmals angerufen. Es waren die komischsten Telefonate, die ich jemals hatte. Er fragte mich einfach, wie es mir ging und dann schwiegen wir beide einfach nur, bis dann einer die Stille unterbrach, indem er sagte, dass er jetzt Auflegen muss.

Ich nahm mir mein Brot, was meine Mutter für mich vorbereitet hatte, gab ihr einen Kuss auf die Wange, verabschiedete mich von meinem Vater und ging zur Schule. Es ist komisch nach so einer langen Zeit wieder zur Schule zu gehen. Besonders, weil ich ganz genau weiß, dass ich die Klasse wiederholen muss. Ich war so lange nicht mehr in der Schule. Und das gelernte habe ich sowieso vergessen. 

Angekommen ging ich zum Schließfach und dann zu unserem Klassenraum. Josie und Emily saßen nebeneinander gegenüber von mir. Ich hatte aber keine Ahnung, wo ich saß. Ich wollte gerade zu ihnen hin gehen und sie fragen, als ich bemerkte, dass mich die ganze Klasse anstarrte. Sie sahen alle so aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Ich ging schnell zu meinen Freundinnen. Ich hasste es einfach im Mittelpunkt zu stehen. 

Emily und Josie umarmten mich kurz zur Begrüßung. 

"Wo sitze ich?", fragte ich.

Sie deuteten beide auf den leeren Platz neben ihnen an. Ich nickte nur und setzte mich hin. Einige starrten mich immer noch an. 

Dann kam auch schon die Person rein, die ich heute am wenigsten sehen wollte. Daniel. Er blieb kurz stehen als er mich sah und musterte mich. Dann ging er weiter. Er kam aber direkt auf mich zu. Mein Herz pochte immer schneller und ich wurde wieder viel zu nervös. Zu meiner Überraschung setzte er sich neben mich.

Seit wann sitzt er denn überhaupt neben mir?! Das muss doch ein Scherz sein. Wie soll ich denn mit ihm reden, wenn er irgendwas sagt. Ich hasse es einfach. Ich hasse mein Leben.

Ma CherRYNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ