Kapitel 23

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Louis P.o.v.

"Harry, können wir was nach draußen gehen? Ich glaub frische Luft würde mir noch mal gut tun." "Klar!", antwortete er und schob mich den Flur runter.

Seit dem ich aus dem Koma aufgewacht war ging es mir jeden Tag besser. Doch ich musste noch ein paar Tage im Rollstuhl bleiben, denn ich hatte noch nicht genug Kraft. Die Ärzte wollten mich zur Kontrolle noch ein paar Tage im Krankenhaus behalten. Es stand noch nicht fest, ob der Krebs wirklich weg war. Jeden Tag wurde ich immer und immer wieder untersucht. Es war anstrengend, doch meine Freunde gaben mir wenistens etwas Normalität.

"Wir sollten reden", sagte ich vorsichtig um das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu lenken, denn sonst würde ich wieder einen Rückzieher machen, wie die ganzen Tage zuvor.

"Du weißt ja schon, dass ich alles, was um mich herum geschehen ist, mitbekommen habe. Ich habe jedes einzelne Wort von dir gehört und keins davon vergessen. Und kurz bevor ich...nun ja, bevor ich ganz zusammen gebrochen bin..habe ich dir gesagt.." Meine Stimme versagte. "Du musst nichts sagen, Louis. Das war eine Ausnahmesituation. Ich habe mir schon fast gedacht, dass es nicht stimmen kann" , sagte Harry und probierte zu lächeln, doch ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen. Sofort überkamen mich Schuldgefühle. "Nein! Nein, das hast du falsch verstanden. Ich liebe dich wirklich." Ich schaute ihm direkt in die Augen. "Es war ernst gemeint, Harry. Ich liebe dich. Aber bevor irgendetwas überstürzt anfängt möchte ich eine Sache klarstellen. Wir warten bis die Ergebnisse feststehen. Wenn es so ist, dass der Krebs endgültig weg ist, dann können wir über die Zukunft reden. Aber das kann ich vorher nicht. Nicht, wenn ich nicht weiß, ob ich sie überhaupt noch erleben werde." Etwas in mir zog sich zusammen. Ich holte tief Luft um mich von diesem Gedanken wieder zu lösen. Harry sah mich immer noch mit einem Schmerz in seinem Blick an, von dem ich Gänsehaut bekam. "Okay. Wir werden warten", erwiderte er mit belegter Stimme und schaute an mir vorbei. "Wollen wir wieder rein gehen? Langsam wird es kalt hier draußen", fragte er nach ein paar unangenehmen Minuten des Schweigens. Ich nickte nur und er ging um den Rollstuhl herum und setzte ihn in Bewegung.

Nialls P.o.v.

Zayn, langsam reicht's mir. Würdest du mal bitte aufhören mich zu ignorieren und mir sagen, was mit dir los ist?!

Ich schickte die SMS ab und warf mein Handy anschließend wütend auf mein Bett. Seit mehreren Wochen ignorierte er meine Anrufe und SMS. Da wir Ferien hatten sah ich ihn auch nicht in der Schule. Als ich einen Nachmittag bei ihm klingelte sagte seine kleine Schwester nur, dass er nicht zu Hause wäre.

Für eine kurze Zeit hatte ich mir schon Sorgen gemacht, doch das hatte sich geändert, seit dem ich ihn vor ein paar Tagen draußen mit Liam gesehen hatte. Sie schienen einen riesen Spaß zu haben und es hätte ihm nicht besser gehen können.

Ich schwor mir, dass das mein letzter Versuch war ihm zu schreiben. Ich wollte ihn wirklich alles andere als nerven, aber er musste mir nur eine Erklärung geben und ich würde aufhören.

Weitere zwei Wochen meldete er sich kein einziges Mal. Louis war mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus und es ging ihm wirklich gut.

Ich war gerade unten in der Küche um meiner Mum beim Kochen zu helfen, als plötzlich mein Handy klingelte. Für einen kurzen Moment hoffte ich, dass Zayn es war, doch es war Louis. "Niaaaaaaaaaaaallllll! Ich bin gesund! Der Krebs kann nie wieder kommen!", rief Louis aufgedreht in den Hörer. Ich blieb wie angewurzelt stehen und Tränen der Freude sammelten sich in meinen Augen. Ich bekam kein Wort raus. "Weißt wohl nicht, was du sagen sollst, was?",fragte Louis lachend in den Hörer. "Komm einfach heut Abend mit Party machen. Es steigt ne riesen Hausparty bei einem aus unserer Stufe! Um acht bei mir!", mit diesen Worten legte Louis wieder auf. Ich legte das Handy auf den Tisch, drehte mich zu meiner Mum um und nahm sie ganz fest in den Arm: "Er hat es geschafft. Der Krebs ist weg und kann nie wieder kommen!" Erleichtert atmete sie aus: "Ich rufe heute Abend sofort bei seinen Eltern an."

Ziall - The love between two boysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt