III.

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Mein Kopf dröhnt.

Ich habe keine Lust, die Augen zu öffnen.

Es ist die Angst davor, was ich sehen könnte.

Jemand rempelt mich schmerzhaft an. Jetzt öffne ich meine Augen doch. Meine Hände sind hinter dem Rücken zusammengebunden und ein schwerer Ring um meinem Hals scheint mir die ganze Kraft zu entziehen.

Wahrscheinlich Seestein.

Neben mir sitzen ein paar andere Leute in ähnlichem Zustand.

Wo bin ich hier bloß?!

Ein grimmig dreinschauender Mann läuft an den breiten Gittern meines Gefängnisses vorbei und ich schaudere, als sein fauliger Gestank zu mir herüberweht. Angeekelt verziehe ich mein Gesicht.

„Oh!Das silberne Singvögelchen ist aufgewacht!", grunzt der abartige Mann.

„Was haben Sie mit mir vor?", knurre ich kraftlos.

„Vielleicht kann man mit dir noch ein paar millionen Berry verdienen. Ich hab da nicht viel Hoffnung aber der Chef sagt, du bist was wert. Die Versteigerung beginnt gleich."

Es fühlt sich so an, als ob etwas spitzes durch mich durch schießt.

„Menschenhandel?", frage ich und versuche meine Fassung wieder zu bekommen.

Klappt irgendwie nicht.

„Kannst dich schon mal darauf vorbereiten, deine Freiheit an reiche Leute zu verlieren."

Scheiße...

Ein kläglicher Versuch mich zu befreien, doch der Seestein setzt mir ganz schön zu.

Dann wird der stinkende Wärter weg gerufen.

Nun sehe ich mich etwas genauer um. Die Leute um mich herum sehen ganz schön heftig aus. Überall auf den meist abgehärteten Körpern erkenne ich tiefe Wunden, die die Gefangenen aus den Kämpfen um ihre Freiheit davongetragen haben. Ich weiß nicht wie ich aussehe, bin aber wahrscheinlich recht glimpflich davongekommen.

Schlecht gelaunt starre ich auf die Gitter. Es würde auch nichts bringen, wenn ich mein Lied singen würde. Schließlich bin ich dann immer noch schwach und hab für Nichts einen Schlüssel.

Vielleicht muntert mich aber ein anderes Lied auf. Als ich noch ganz winzig war, hat meine Oma mir immer ein schönes Lied gesungen, wenn ich wieder zu wild gespielt habe und dann letztendlich auf die Fresse geflogen bin...

Leise beginne ich die beruhigende Melodie zu summen. Tatsächlich fühle ich mich gleich ein wenig besser. Für den Moment fallen meine Sorgen von mir ab und ich merke, wie ich leichter werde.

Das ist eine merkwürdige Angewohnheit in meiner Blutlinie. Wenn ich, oder andere weibliche Mitglieder dieser Blutlinie, anfangen zu singen, dauert es nur einen kurzen Moment, bevor wir beginnen zuschweben. Keine Ahnung weshalb das so ist.

Aber ich hab ja gesagt, dass ich das mit dem Schweben noch mal anspreche.

Auf jeden Fall: Zurück zu meiner misslichen Lage.

Inzwischen fällt den Leute in meiner Nähe auf, das etwas an mir anders ist.

„Was macht die da?!", höre ich es leise von jemandem.

„Ist das ne Teufelskraft?", fragt ein anderer.

„Die könnte sie doch gar nicht benutzen!", mischt sich jemand in meiner Nähe ein. Ein junges Mädchen, wie es scheint.

„Wieso?", fragt der, dem das Mädchen geantwortet hat.

„Sie hat Seestein um den Hals. Genau wie alle Anderen hier! Dummkopf", gibt das Mädchen zurück.

Silver Melody (One Piece FF)Where stories live. Discover now