Little monkey part 2

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"Du musst dich drei Sekunden am obersten Griff festhalten!" rief mir Ardy von unten zu und ich tat was er sagte. Dann sah ich nach unten und ließ vor Schock den Griff los. Ardy hüpfte, als Reaktion auf meinen unvermittelten Absturz, fast einen Meter in die Höhe und runzelte die Stirn. "So...hoch..." wimmerte ich und krallte meine Finger in das Seil. Sofort schnürte sich mir die Kehle zu und Tränen verwischten meine Sicht, als wären es Aquarellfarben. "I-ich komme hier nie wieder runter..." schluchzte ich, während sich mein Blick an der Wand festklebte, nur um nicht nach unten wandern zu müssen und die tödliche Höhe erneut festzustellen. "Taddl! Taddl, alles wird gut! Ich lass dich jetzt runter, hab keine Angst!" Ich schlug meine Fingernägel schon fast in die Griffe, als das Seil zu ruckeln begann. Panische Angst jagte durch meine Adern und versperrte jeglicher Vernunft den Weg. "Thaddeus Tjarks, lass die Griffe los, sonst kommst du niemals wieder runter!" schrie Ardy erneut, doch ich konnte nicht. Alles drehte sich und schwarze Punkte tanzten am Rande meines Sichtfeldes, als die ersten Tränen meine Augen verließen. Mein Freund merkte wohl, wie sehr mir das zu schaffen machte und fuhr neue Seiten auf. 

"Babe. Babe, sieh mich an." 

Plötzlich wurde alles ganz still. Ich fror quasi ein und starrte nun nicht mehr ängstlich, sondern verwundert an die Wand. "Babe?" hauchte ich, fast um dieses Wort zu kosten. 

Ardy hatte mir noch nie einen Kosenamen gegeben, daher war er in dieser Situation umso wirkungsvoller. Langsam ließ ich meinen Blick zu dem Braunhaarigen wandern. "Sehr gut. Sieh mich weiter an, okay? Ich erzähle dir eine Geschichte." Ich nickte und starrte ihn gebannt an. 

"Also, erinnerst du dich noch an unser erstes Treffen? Als ich dich damals von der Schule abgeholt hab? Ich war ziemlich aufgeregt, dich nach all der Zeit mal wieder zu sehen und dein Profilbild auf WhatsApp hat mir jeden Tag aufs neue den Atem geraubt. Eigentlich war ich schon da in dich verliebt. Als du dann tatsächlich vor mir standest und mich mit deinen wunderschönen blauen Augen angeschaut hast, war es um mich geschehen. Ab diesem Moment wäre ich dir überall hin gefolgt. Nach diesem Treffen war Funkstille zwischen uns, ich war zur Weiterbildung wo anders und du hattest Prüfungen. Sobald ich da war, liefen unsere Gespräche auf Hochtouren und mir wurde klar, wie sehr ich dich brauchte." Nebenbei ließ Ardy mich nach unten, aber es geschah so langsam und geschmeidig, dass ich es nicht bemerkte. "Tja, dann hast du angefangen mich auszuhorchen. Wie es in der Liebe läuft, was so mein Interesse erweckt und so weiter. Mir war nicht klar, worauf du hinauswolltest, erst bei unserem nächsten Treffen bemerkte ich es. Du hattest mir ein Lied geschrieben, in dem du all diese Informationen plus deine Gefühle für mich versteckt hattest. Ich weiß noch wie sehr deine Stimme gezittert hat und wie flehend du zu mir aufgeschaut hast, weil du gefürchtet hast, dass ich dich abweise. Doch eigentlich habe ich nur meinen Mut zusammen gerafft." Mittlerweile kniete er vor mir, während ich schwach auf dem Boden saß. 

"D-deinen Mut wofür?" krächzte ich.

Lippen so weich wie Luftkissen trafen auf die meinen und ich grinste gegen sie. Meinen Schatz mit den Armen umschlingend, presste ich mich näher an ihn. Niemals wieder würde ich die Höhe fürchten, wenn er unten stand und auf mich wartete.

//So liebe Menschleins, das war's für heute von meiner Seite. Hoffe, es hat euch gefallen, wenn ja, lasst gerne eine Bewertung oder einen Kommentar da! Würde mich sehr freuen. See u! <3

Tardy OneshotsWhere stories live. Discover now