Dies ist der Beginn.

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Verborgen hinter einem Wasserspeiher, den man nur passieren konnte, wenn man die aktuelle Lieblingssüßigkeit von Albus Dumbledore nennen konnte, lag das Büro des Schulleiters. Doch anders als an den meisten Tagen befand sich darin derzeit mehr als der Phönix Fawkes, die Artefakte der Hogwartsgründer und der ins Alter gekommene Dumbledore selbst. Noch immer völlig erschüttert saß ihm ein Junge gegenüber, unmöglich älter als sechzehn, und zitterte, obgleich er sein Bestes gab, dieses Anzeichen der Schwäche vor den Augen des gutmütigen Alten zu verbergen.

Das Angebot der Zitronenlutscher hatte er ausgeschlagen und so sehr Dumbledore dies bedauerte, es nötigte ihn, zum Punkt zu kommen. Es war unablässlich, zu gewährleisten, dass Severus Snape, ein äußerst begabter Schüler des Hauses Slytherin, das Geheimnis seines Mitschülers bewahrte.

Eines Mitschülers, der erst vor wenigen Minuten im Krankenflügel erwacht war, und jetzt in die Trauermienen schuldbewusster Freunde blickte. Ekel entstellte sein Gesicht, wie nicht einmal die zahlreichen Narben es vermochten, die sich über seinen Körper zogen. Drei Jungen saßen ihm gegenüber, einer stiller als der andere, und als es an Remus war, das Urteil zu sprechen, kannte er keine Gnade.

Tosend brach der Erste aus der Reihe. Das lange, schwarze Haar fiel ihm in die schweißnasse Stirn und er ließ es, völlig untypisch für seine Person, einfach hängen, als er sich so rasant herumdrehte, dass sein Umhang hinter ihm her wehte. James Potter seufzte, entschuldigte sich und folgte seinem besten Freund aus dem Krankenflügel. Peter hätte wohl bleiben dürfen, denn Remus war das Feuer ausgegangen, das den Selbsthass und die Verachtung in Zorn verwandelt hatte, sodass sich seine Enttäuschung nun gegen ihn selbst richtete.

Doch schwerer als Remus' Selbstgeißelung war für Peter nur zu ertragen, dass seine Freunde sich stritten, und so rannte er, nur halbherzig darauf bedacht, nicht über seine Roben zu stolpern, hinter seinen Freunden her. Aber er holte sie nicht ein, obwohl er ihre Namen schrie, sie nie aus den Augen verlor und genau wusste, dass sie ihn hörten. Dass sie nur hätten stehen bleiben müssen, nur eine Minute, damit er ihnen ans Herz legen könnte, Remus' Unmut zu verstehen – genau hiervor hatte er sich schließlich immer gefürchtet.

Er gab erst auf, als er das gesamte Schloss durchquert hatte und im Nieselregen auf halbem Wege zwischen Schloss und der Hütte des Wildhüters Hagrid stand. Fluchend kehrte er um, nur um einige Schritte später wie versteinert stehen zu blieben.

Denn, als habe sie nie an anderen Orten gesucht, löste sich Emily Hawthorne aus den Schatten der steinernden Mauern, die das Gelände säumten, und kam auf ihn zu. Seine Kehle wurde eng und seine Zunge zu einem Fisch auf dem Trockenen.

Er konnte sich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen, dass er Seite an Seite mit James Potter und Sirius Black in Dumbledores Büro gesessen hatte, wo jetzt Severus saß, und ihm hatte versprechen müssen, dass Remus' Geheimnis niemals an die Öffentlichkeit gelinge. Mit dem Schulleiter vor Augen war ihm ein solches Versprechen leicht von den Lippen gekommen.

Aber Dumbledore kannte Emily nur als engagierte Schülerin, wenn denn überhaupt, und Peter wusste um ein Vielfaches besser, dass sie keinen Zauberspruch formulieren musste, um Wunder zu wirken. Sollte sie ihn jetzt nach den Geschehnissen der letzten Nacht fragen, es bestand nicht die geringste Chance, dass er sie anlog.

Immerhin war sie seine älteste Freundin. Die beste, die es auf der ganzen Welt gab.

»Du bist ein Vollidiot, Pettigrew«, klärte sie ihn auf, als sie vor ihm stehen blieb, und er atmete erleichtert aus. »Ein unbelehrbarer Vollidiot.«

a/n:

Hallo, ihr Lieben!

Herzlich willkommen bei meiner Rumtreiberfanfiction. Schön, dass ihr euch vom Vorwort nicht habt abschrecken lassen. Das macht mir Mut, dass ihr das richtige Publikum für die folgende Geschichte seid.

Wie ich herausfinden durfte, ist es unglaublich schwierig, eine Harry Potter Fanfiction zu planen. Da sind zum einen die fehlenden Infos. Wer war zu Rumtreiber Zeiten Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste? Wie heißen Peters Eltern? Wann beginnen die Weihnachtsferien?

Aber Löcher zu stopfen, gehört zum Handwerkszeug eines Autoren. Schwieriger wird es, wenn die Auswirkungen dessen, was du erzählen willst, bereits das Resultat kennen, zu dem sie führen müssen. Was auch immer ich Remus hier andichte, er muss sich fast zwanzig Jahre später in Nymphodora Tonks verlieben, deswegen in Selbsthass vergehen und ein ganz und gar kaputter Mann sein.

Doch selbst das bekommt man als geübter Plotter hin und ich plotte für mein Leben gern. Manchmal plotte ich lieber, als dass ich schreibe, aber am Ende gewinnt doch immer das Schreiben.

Am schwierigsten ist es also, die harten Fakten mit dem unter einen Hut zu bringen, das sich in Fantheorien als wahr etabliert hat. Ich hab Stunden damit verbracht, Fantheorien zu studieren, hab sie auf Herz und Niere untersucht, um zu sehen, welche Version der jeweiligen Charaktere in diese Geschichte passt. Trotzdem mussten es meine Charaktere bleiben. Hier und da hab ich mich gegen die Fantheorie entschieden und bleibe bei meiner eigenen Interpretation, aber ich hoffe doch, dass ich eine akzeptable Balance gefunden habe, sodass ihr die Charaktere wiedererkennen könnt, auch wenn sie euch vielleicht persönlich nie begegnet sind.

In diesem Sinne mit meinen allerbesten Wünschen, für euch, für die Geschichte und für mich,

eure Kira.

the planet's last dance ▪ r. lupinWhere stories live. Discover now