Kapitel 2

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Späten Nachmittag's kam ich dann zu Hause an und streifte mir meine dreckigen Converse von den Füßen.

Mal wieder ein anstrengender Tag für mich gewesen, wobei ich einfach nichts anderes tat, als mich über Henna zu erkunden.

Meine Mutter wusste nichts davon, mein Dad war als ich 8 war bei einem Feuer um's Leben gekommen. Uns hatten sie erst 2 Tage später Bescheid gegeben.

Er war damals mit seiner Arbeit auf einem Geschäftsausflug mitgefahren, das nicht mal weit von hier entfernt.

Sie hatten in einem Hotel übernachtet, wo an diesem Abend wegen einem an gelassenen Herd ein Feuer entfacht wurde. Es war überall in den Nachrichten gewesen und diese scheiß Feuerwehr Leute hatten alle gerettet, außer eben mein Dad - zumindest jetzt von seinen Kollegen her gesehen.

Er war mir sehr wichtig gewesen.

Wie viele waren nochmal insgesamt umgekommen? Ich hatte keine Ahnung mehr. Vielleicht 10?

Ich ging also in die Küche und sah dort meine Mutter am Esstisch sitzen. Sie hatte mal wieder Stress mit der Rechnung. Ich schlich mich von hinten an sie heran und legte dann sanft meine Hände auf ihre Schultern ab.

Sie zuckte kurz leicht erschrocken zusammen, konnte aber dann anhand meinem Duft feststellen, dass nur ich es war.

Sie drehte ihren Kopf lächelnd zu mir und ich gab ihr einen kurzen sanften Kuss auf die Stirn.

„Hey Mom", lächelte ich und streichelte mit meinem Daumen leicht ihre Schulter.

„Hey..", seufze sie kaputt und rieb sich die Augen, wobei ihre Brille leicht hoch ging, sich aber dann wieder auf ihren Nasenflügel absetzte.

Der Abend verlief dann Recht simpel und gerade war ich in einem tiefen Schlaf und träumte viel über Gott und die Welt, bis aber ab dem Zeitpunkt, als jemand einen - oder mehrere Steine - an mein Fenster warf.

Ich riss meine Augen auf und sah auf dieses 'Zielobjekt'.

Geht's noch?

Ich hatte etwas Angst nach zu sehen, Wer oder Was da Dinge an mein Fenster warf, weswegen ich mich unter meiner Bettdecke versteckte und innig hoffte, dass es aufhörte.

Als es aber nach 10 Minuten - was für mich eine gefühlte Ewigkeit war - nicht aufhörte, stieg ich zitternd aus meinem Bett auf und ging nur in Boxer begleitet zum Fenster.

Irgendwie zitterte ich am ganzen Körper.

Hatte etwa jemand gerade die Heizung abgedreht?

Ich schob mit wackligen Beinen den Vorhang beiseite und wen ich dort erblickte, ließ mich erstarren.

Henna?

Sie zeigte mir mit einer Hand Geste, dass ich runter und raus kommen sollte und natürlich befolgte ich ihrer Befehlung ohne mit der Wimper zu zucken. Davor hatte ich mir aber noch einen dicken grauen Highschool Pullover übergezogen.

Leise ging ich nach unten, zog mir meine Schlappen an und ging nach draußen und hinters Haus.

...und dort stand sie, in Person, in Wirklichkeit und verdammt, sie stand einfach so dort!

Das Mondlicht strahlte auf sie und sie lächelte mich leicht schüchtern und neugierig an.

Mit langsamen Schritten ging ich auf sie zu. „Henna, richtig?", fragte ich vorsichtig, so als ob das vor mir gerade ein gefährliches Tier war.

Sie schloss für kurze Zeit ihre Augen und atmete leise und zärtlich durch. „Ja", sagte sie mit einer absoluten süßen Mädchen Stimme und öffnete wieder ihre Augen.

Ihre Stimme war wie gedacht wunderbare Musik in meinen Ohren, sprich ich könnte ihr alleine durch dieses 'Ja' den ganzen Tag lang zu hören.

„Ich bin L-Leonard ...ehm... L-", sie unterbrach mich einfach frech kichernd. „Leo geht auch", beendete sie leise meinen Satz und sah verlegen zu Boden.

Meine Lippen zierte ein kleines schmunzeln und ich trat nun näher und selbstsicherer an sie heran.

„Was machst du hier? Ich meine,...nicht, dass ich mich nicht freue...nein! Ich bin sogar gerade der glücklichste Mensch auf der ganzen weiten Welt. Aber wieso jetzt?", ratterte ich wie ein Wasserfall herunter.

Sie hielt mir ihre Hand vor den Mund und formte mit ihren Lippen ein 'leise'.

Sofort gab ich keinen Mucks mehr von mir und bewegte mich auch kein Stück - fast so wie erstarrt.

„Du darfst nicht so laut sprechen, mein Vater weiß nichts davon und kann uns hören, wenn du nicht leise sprichst!", mahnte sie mich und hatte mich dabei grob zu ihr runter gezogen, damit sie mir dies ins Ohr flüstern konnte.

Danach ließ sie mich wieder los und lächelte zufrieden.

„Wo ist er denn?...", fragte ich leise und sah mich um.

„Nicht hier...", fing sie an und machte dabei eine Kreis Bewegung mit ihrem Zeigefinger, die auf die Umgebung hindeuten sollte. Nur es war mir so, dass diese Bewegung einen Lila Schleier in der Luft hinterlassen hatte, der dann wie Glitzer oder Staub, etwas den Weg nach unten fand und sich auflöste, so als wäre er nie da gewesen. „Er schläft, aber kann sehr gut hören", erzählte sie mir und tippte einmal auf ihre Ohren, die kurz lang und Spitz wurden, ehe sie gleich danach noch einmal tippte und sie wieder normal wurden.

Was zum??!!

„Er...D-Deine...D-Du...", stammelte ich ängstlich und trat einen Schritt zurück.

Henna riss leicht erschrocken ihre Augen auf und hielt sich die Hand vor den Mund. Nun konnte ich den Ring näher erkennen. Er war Silber und hatte einen Lila Kristall in der Mitte, passend zu ihren Nägeln.

„Wasss?" tat sie auf Ahnungslos und tappte mir gegen die Stirn.

Ich schloss kurz meine Augen und schüttelte meinen Kopf, danach öffnete ich sie wieder.

„Egal, ich habe mir das bestimmt nur eingebildet", winkte ich es ab.

Nein hast du nicht!!!

„Leo warum starrst du mich immer so an?", fragte sie nun klar heraus und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„E-Ehm..weil i-ich dich interessant f-finde...", stotterte ich und sah gequält zu Boden.

Mist!

„Das ist gruselig und außerdem machst du mich dadurch nervös. Du musst das sein lassen, sonst bekomme ich ernste Probleme mit meinem Vater", sagte sie verzweifelt und ging schon mal Rückwärts zu ihrem Gartenzaun.

„Was? Wieso?", fragte ich verwirrt und wollte ihr gerade nach kommen, aber sie hob ihre geöffnete Handfläche und eine Lila Glitzernde Wand bildete sich vor mir und brachte mich somit zu stoppen. Die Wand verschwand kurz danach aber genauso schnell, wie der Schleier vorhin auch gegangen war.

„Find's heraus!", lächelte sie und verschwand.

Zurück blieb ein mehr als verwirrter Leonard.

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So das 2. Kapitel dieser Geschichte *+*

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Josey x

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