Sick of it

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Joon:

Kann mir mal wer sagen was hier abgeht? Gerade noch sitzt Ju neben Lena auf dem Bett und im nächsten Moment....bricht er einfach zusammen. Das ergibt doch keinen Sinn! Was soll das?
Jetzt sitze ich hier mit Lena und nun? Der Krankenhaus Gang ist leer. Man hört bloß gedämpft Geräusche. Mein Blick wandert zu dem Fenster. Man kann auf den Park sehen. Die Wege sind mit Kies aufgeschüttet und verzweigen sich zu einen Netz aus Kreuzungen. Die Sonnen steht schon  tief. Lena sitzt wie versteinert da und starrt auf ihre Hände. Mit den Gedanken bei Ju vermutlich. "Lena!" ,sie schaut mich mit Angst erfüllten Augen an."Ja?" Sie sieht mir direkt in die Augen. Ich weiche ihrem Blick aus. Sie steht aus dem Rollstuhl auf und lässt sich neben mich auf das Sofa fallen. "Du braust dir keine Sorgen machen Ju kann kämpfen und er wird kämpfen!" "Keine Sorgen machen??? ICH soll mir keine Sorgen machen? Ju ist gerade neben mir einfach unmächtig geworden. Und ich soll mir keine Sorgen machen?" Ihre Stimme zittert, wütend schaut sie mich an. Ihre Augen glänzen und sie hat die unverletzte Hand zur Faust geballt. Sie weicht meinem Blick aus und sieht zum Fenster. Eine Träne rollt ihre Wange runter.  "Hey, alles gut! Es wird alles gut!" , Ich nehme sie in den Arm. Sie lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter.
Eine ganze Weile sitzen wir so dar und sagen nichts. Man hört nur das Summen der Neon Lampen im Gang eine ist kaputt und flackert nur hin und wieder auf.

Lena:

Eine ganze Weile sitzen wir so da. Joon hält mich in den Armen. Als ich mich etwas entspanne merke ich wie sich Müdigkeit in mir breit macht. Jede Bewegung fällt mir schwer und ich schließe meine Augen. Vor meinem inneren Auge sehe ich Ju:

"Hey, kannst du mir sagen wo diese Adresse ist?", seine fast schwarzen Augen musterten mich. Er reichte mir einen Zettel. Unsere Hände berührten sich.
In der nächsten Szene saßen wir im Bus:
"Was ist mit deinem Fuß?", forschend sieht er mich an als er meinen Schuh einfach auszieht. Als seine Finger meine Fuß berührten zucke ich zusammen. Ich biss mir auf die Lippe. Seine Augen strahlten so viel Wärme aus, dass mir ganz anders wurde.

Gedämpft höre ich Stimmen, doch mir ist das egal. Ich will nie wieder aufwachen. Schritte kommen näher und verlangsamen sich bis sie schließlich stehen bleiben. Ich höre Joon wie er etwas sagt aber ich verstehe nichts, ich will auch gar nichts verstehen. Eine andere, ältere Stimme antwortet ihm. Joon scheint etwas erwidern zu wollen doch die anderen Stimme unterbricht ihn. Immer noch verstehe ich nichts, der Druck auf meine Ohren wird stärker. Die stimmen werden leiser als würde ich mich von ihnen entfernen. Joon legt mich auf das Sofa und steht auf. Das Leder unter mir ist warm, dennoch friere ich... Nun ist die eine Stimme aufgebracht. Ich will meine Augen öffnen, schaffe aber nicht mehr als nur eine kleine Spalt. Dies kostet mich meine ganze Kraft die ich aufbringen kann... Ich kann verschwommen erkennen wie Joon mit einem Arzt diskutiert. Ich will etwas sagen aber bringe nicht mehr heraus als ein klägliches Stöhnen. Die Personen wenden sich mir überrascht zu. Meine Augen fallen mir wieder zu. Ich bekomme noch mit wie ich hoch gehoben werde als ich endgültig das Bewusstsein verliere.

Piep....piel....piep....piep...piep.....
Ich öffne meine Augen. Alles was ich sehe ist weiß. Ich muss die Augen zukneifen. Jemand tritt an meine Bett. "Ah du bist wach!", es ist niemand anderes als Ju er lächelt. Er hat einen blauen Op- Kittel an und eine Haube auf. " Ju was ist mit dir? Wieso läufst du hier rum, ich hab dich zusammen brechen sehen. Du hast gezittert und auf eine Stelle gestarrt, ich hatte so Angst das du stirbst ...." ich muss schluchzen. "Nicht weinen, es geht mir gut!" Er setzt sich zu mir an mein Bett und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und beugt sich über mich. Seine Lippen berühren meine und er lächelt. Ich schaue ihn an. Doch plötzlich scheint er sich aufzulösen. "Ju, was ist mit dir?", erschrocken reiße ich die Augen auf. " wir sehen uns!", antwortet Ju nur. "NEIN!", schreie ich. " Nein Ju nein!!!", wortlos formen seine Lippen: Ich liebe dich! Eine Träne rollt mir über die Wange. Verzweifelt schlage ich um mich, will ihm festhalten. Aber seine Finger können nicht mehr greifen sie sind durchsichtig, ich Strecke meine Hand aus. "Nein....", wimmere ich " nein...!"

Joon:

Ich bin wohl im sitzen auf dem Stuhl eingepennt, als ich von meinem Geräusch aufgeweckt werde. Verwirrt sehe ich mich um, als ich begreife ist das es Lena ist die schreit. Sie wälzt sich hin und her. "Nein Ju nein!!!", schreit sie. Ich rüttel sie an der Schulter. " Lena wach auf!", als sie auf meinem halb unmächtig geworden ist vor Erschöpfung, hat der Arzt uns in ein Zimmer gebracht. Sie öffnet ihre Augen. Ängstlich sieht sie mich an... "Lena du hast nur geträumt...", sage ich um sie zu beruhigen. Eine Träne rollt über ihre Wange. " Ju... Er hat sich aufgelöst.... ", sich schluchzt auf. Ich nehmen sie in den Arm. "Alles ist gut, Ju geht es gut, er wird noch operiert." "Er wird operiert?", frag sie mit zittriger Stimme. "Ja es hat eine Nachblutung in seiner Schulter gegeben oder so. Aber er schafft das!" , ich klinge überzeugter als ich es bin. Lena scheint diese Antwortet zu besänftigen. Sie lehnt sich zurück und ihr Körper entspannt sich. Ich bleibe auf der Bett Kante sitzen und beobachte sie. Lena ist so ganz anders als die anderen Mädchen, als Jus Exfreundinnen, die hatten alle irgendwo etwas gemeinsam aber Lena... Sie liebt Ju. Und zwar nicht den Ju der YouTube macht sonder den Ju der einfach nur ein ganz 'normaler' Mensch ist.

Lena:
Ich bin immer noch verwirrt, aber Joons Worte haben geholfen. Die Verzweiflung hat einer der Unsicherheit Platz gemacht. Ich kann mir erst sicher sein, wenn Ju wieder vor mir steht und mich an lächelt. Ich streiche über meine decke und hänge meine Gedanken nach. Ich fühle mich so schwach, als könnte ich nichts ändern , und das stimmt: Ich kann nichts ändern!

Andere Perspektive! (FF. feat Julien Bam)Where stories live. Discover now