Sorge

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Marcos Sicht:

Natürlich war es mir nicht vergönnt, Toni einen Tag nicht zu sehen. Und dann war sie bei der frühen Einheit auch noch alleine am Platz. Wo war ihr Chef bitte? Der konnte doch eine Praktikantin nicht alleine solch eine Aufgabe machen lassen. Entsprechend schlecht war meine Laune auch in unserer Pause. Die Jungs bemerkten das natürlich, wussten aber mittlerweile dass sie mich in solchen Situationen einfach in Ruhe lassen mussten.

Auch bei der Nachmittagseinheit war Toni wieder mit dabei. Wäre auch ein Wunder gewesen wenn nicht... ich versuchte so gut es geht sie zu ignorieren als ihr Chef plötzlich unseren Doc zur Hilfe rief. Natürlich war die Aufmerksamkeit von uns allen sofort auf ihn gerichtet, doch meine legte sich sofort auf Toni, die hinter der Bande lag. Unser Doc eilte natürlich sofort zur Hilfe und der Trainer nahm unsere Aufmerksamkeit wieder in Anspruch. Ich konnte allerdings nicht verhindern dass mein Blick immer wieder zu Toni schweifte und ich den Rest des Trainings nur noch halbherzig mitmachte. Obwohl ich es versuchte zu verdrängen,  die Sorge um Toni war einfach zu groß. Als ich sie dann nach gefühlten Stunden sitzen sah, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich beschloss nach dem Training mit ihr zu reden. Irgendwie hatte ich das Gefühl ihr Ausbruch gestern hatte andere Hintergründe. Und ich würde um sie kämpfen. Zumindest wollte ich es versuchen.


Tonis Sicht:

Als ich dann nach ungewisser Zeit wieder wach wurde, sah ich zuerst Daniel und den Mannschaftsarzt über mir kniend.

„Na Gott sei Dank bist du wieder wach." lächelte der Doc.
„Was ist denn passiert?" Irgendwie war mir immer noch schwindelig und Kopfweh hatte ich auch.
„Du bist plötzlich neben mir zusammengesackt." meinte Daniel und sah mich besorgt an.
„Hast du denn noch irgendwelche Schmerzen?"
„Kopfweh und ein bisschen schwindelig ist mir."
„Hast du die letzten Tage genug gegessen und getrunken?" Joa. Gegessen hatte ich definitiv genug. Erinnerte mich dann jetzt nur wieder an Marco. Als ich deswegen kurz in seine Richtung schaute, bemerkte ich, dass auch er mich beobachtete.
„Genug gegessen auf jeden Fall. Getrunken eigentlich auch. Ich hab nur nicht viel geschlafen." gab ich ehrlich zu.
„Okay. Ich würde dich gerne noch kurz drinnen untersuchen wenn das Training vorbei ist. Ist das okay für dich?" Ich nickte nur kurz und schon machte sich der Doc wieder auf den Weg auf den Platz.
„Morgen bleibst du zuhause, okay? Ruh dich lieber mal aus bevor du mir nochmal zusammenklappst." sagte Daniel lächelnd und stellte sich dann wieder hin um noch ein  Fotos zu machen. Ich blieb lieber sitzen bis das Training zu Ende war.


„Soll ich auf dich warten oder fährst du mit Marco mit?" fragte Daniel mich als er sich schließlich umgedreht hatte.

„Wieso sollte ich mit Marco fahren?"
„Weil ihr euch doch so gut versteht und er ja gerade auch wieder zu dir kommt."
Wie Marco kam zu mir? Ich schaute wieder zum Platz und tatsächlich er kam geradewegs auf uns zu. Ehrlicherweise wusste ich im Moment aber noch nicht ob das gut oder schlecht war.

„Man Toni. Was machst du für ne scheiße?" rief er dann auch schon und schaute ziemlich besorgt.

„Keine Ahnung. Mir war plötzlich schwindelig." meinte ich leise als er sich neben mich setzte und seufzte. 
„Können sie sie nachher nach Hause bringen oder soll ich warten?" mischte Daniel sich kurz ein. Marco bejahte seine Frage und kurz darauf drehte sich Daniel bereits zum gehen.
„Ich muss sowieso nochmal mit dir reden." sagte er dann und ich nickte nur. Schlussendlich konnte es mir auch nur helfen. Vielleicht konnte ich dann wieder richtig schlafen und sowas wie heute würde nicht nochmal passieren.


Unexpected Love [Marco Reus]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt